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0222 - Im Schloß der Riesen

0222 - Im Schloß der Riesen

Titel: 0222 - Im Schloß der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Gefühlen. Zum ersten Mal, seit sie die Straße der Götter verließen, wollte Zamorra diesen Kontaktversuch wagen. Würde es ihm gelingen, oder war. Ansus Geist in jener anderen Welt gefangen, zu der es momentan keinen Zugang mehr gab?
    Der Parapsychologe legte den goldenen Schädel vorsichtig auf den Boden und zeichnete mit magischer Kreide einen Kreis, ein Pentagramm und eine Reihe magischer Zeichen um den Schädel herum auf den Teppich. Sollte Raffael später sehen, wie er den Teppich wieder sauber bekam…
    Ruhig, als mache er einen solchen Versuch alle Tage, entledigte sich Zamorra seiner leichten Kleidung und ließ sich vor dem Schädel nieder, Auge in Augenhöhle. Er trug nur noch das Amulett des Leonardo de Montagne am Silberkettchen vor der Brust und begann jetzt, sich in Trance zu versetzen.
    Es ging sehr rasch.
    Nicole sah, wie sich das Amulett leicht von seiner Brust löste und frei zu schweben schien. Eine geheimnisvolle Energie floß zwischen Zamorra und dem Schädel hin und her. Fast glaubte Nicole, Zamorras Stimme zu hören, der mit seinen Gedanken nach der Lemurerin rief.
    Die Luft knisterte, Nicole wandte sich ab und sah aus dem Fenster. Überrascht registrierte sie, daß ein silbergrauer Wagen die Straße heraufkam.
    Sie kannte das Fahrzeug nicht. Wer konnte das sein, der unzweifelhaft Château Montagne einen Besuch abstatten wollte?
    Da zuckte Nicole heftig zusammen. Sie rieb sich die Augen. Aber das Bild blieb gleich: Von einem Moment zum anderen war der Wagen auf offener Straße verschwunden, gerade so, als habe ihn ein gefräßiges Ungeheuer verschlungen…
    ***
    »Da«, sagte Zongor laut. »Schaut, Brüder! Jemand kommt, um uns zu besuchen!«
    Yhor und Xothor sahen auf. Um Yhors Mund erschien ein grimmiges Lächeln.
    »Ob das jene sind, die uns mit ihrem magischen Blitz treffen wollten, der doch abrutschte? Vielleicht kommen sie, um zu sehen, was der Blitz anrichtete.«
    Xothor schüttelte den Kopf. »Das ist Unsinn«, sagte er. »Ich habe die Struktur jenes Blitzes erfaßt. Es war kein Vernichtungsschlag.«
    »Das ist uns allen klar«, spöttelte Zongor. »Sonst hätten wir doch längst Asmodis davon unterrichtet. Aber sag, was hast du erkannt?«
    »Der Blitz war nichts anderes als ein Wegweiser durch die Dimensionen. Und er muß weithin zu sehen gewesen sein.«
    »Weithin? Wie weit?« entfuhr es Yhor. »Und seit wann weißt du es?«
    »Seit ich mit meinem Nachdenken am Ende bin«, erwiderte Xothor. »Wie weit die Augen eines dimensionsverhafteten Wesens ihn zu erkennen vermochten, weiß ich nicht. Aber er muß durch viele Dimensionen zu sehen gewesen sein, um jemandem den Weg zu uns zu weisen.«
    »Jenen, die da kommen?«
    »Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Wir sollten Asmodis doch benachrichtigen. Nicht umsonst ist dies sein wichtigster Stützpunkt.«
    Yhor veränderte die Brennweite seiner Augen.
    »Zwei Wesen sitzen in dem Fahrzeug. Ein Mann und eine Frau. Sie sind Sterbliche und ungefährlich.«
    »Dann informieren wir Asmodis nicht«, entschied Zongor. »Er liebt es nicht, wegen Bagatellen gestört zu werden. Wir holen die beiden zu uns, ehe sie den Weg von selbst finden, und machen sie unschädlich. Los!«
    In die drei Riesen kam Bewegung. Einer streckte den Arm aus und schrie einen Zauberspruch.
    Der silbergraue Peugeot wurde in eine andere Dimension geholt als jene, in die er beim Aufblitzen zufällig gerutscht war…
    Und die drei Riesen lachten ihr höhnisches, brüllendes Lachen, das weithin hallte…
    ***
    Der Wagen stoppte. Pierre sprang ins Freie.
    »Nicht!« schrie Angelique. »Bleib hier! Fahr zurück!«
    »Was soll das?« brüllte Pierre draußen. »Wer seid ihr? Verfluchter Höllenspuk!«
    Das höhnische Lachen verhallte im Tunnel.
    »Das ist ganz und gar unmöglich!« tobte Pierre. »Hier kann es keinen Tunnel geben! Wir hätten ihn sehen müssen. Außerdem wäre er eingezeichnet. Was, zum Teufel, ist das?«
    Angelique antwortete nicht. Sie glitt auf den Fahrersitz hinüber, legte den Rückwärtsgang ein und trat das Gaspedal durch.
    Der Motor brüllte auf. Die Räder kreischten wild auf dem Straßenbelag, aber der Wagen rührte sich nicht von der Stelle. Es war, als halte ihn jemand fest.
    »Aus! Aufhören!« schrie Pierre und riß Angelique aus dem Wagen. Der Motor erstarb rüttelnd. »Sieh dir das an!« schrie Pierre und deutete auf die qualmenden Antriebsräder. Sie waren durchgedreht und heißgelaufen.
    Angelique starrte ihn verstört an.
    »Ich will hier

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