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0222 - Im Schloß der Riesen

0222 - Im Schloß der Riesen

Titel: 0222 - Im Schloß der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Bedächtig nickte er.
    »Wir haben einen Zeitsprung ge- macht«, sagte er. »In welche Richtung, ist mir im Moment nicht ganz klar, aber damit muß es Zusammenhängen. Es gibt in den verschiedenen Dimensionen auch verschiedene Zeitabläufe. Wahrscheinlich war es so eine Art Überlappung. Nur, wir sollten uns darüber nicht den Kopf zerbrechen. Es gibt Wichtigeres zu tun.«
    »Was?« fragte Angelique mit großen Augen.
    »Hast du deine Flügel vergessen, Mädchen?« fragte er. »Die sind mittlerweile ausgewachsene Prachtexemplare. Wir wollen mal sehen, was das Amulett in unserer Welt dagegen bewirkt.«
    Er nahm die Silberscheibe ab, trat hinter Angelique und berührte mit dem Amulett ihren Rücken.
    Der Erfolg war verblüffend.
    Ihre Flügel gab es von einem Augenblick zum anderen nicht mehr. Sie schrumpften nicht, sondern sie verschwanden einfach wie eine Illusion. So, als hätte es sie nicht gegeben.
    Aber sie hatten existiert. Das bewies Nicole, die mit ihren Schwingen schlug und plötzlich wahrhaftig vom Boden abhob.
    »Nun zu dir«, sagte Zamorra.
    »Warte einen Moment«, erwiderte Nicole. »Die Gelegenheit sollte man nutzen. Hol den Fotoapparat, und mach ein paar Bilder! Damit lassen sich ein paar Millionen verdienen, und die sollte man nicht an sich Vorbeigehen lassen… Die Foto-Agenturen werden sich um die Bilder reißen.«
    Zamorra schnappte nach Luft. Geschäftstüchtig war Nicole ja schon immer gewesen, aber das verschlug sogar ihm die Sprache…
    »Vielleicht fällt dann von den Honoraren auch ein neues Kleid und eine hübsche Perücke für mich ab«, hauchte Nicole mit unschuldigem Augenaufschlag.
    Zamorra seufzte.
    Die Bemerkung hatte ja kommen müssen…
    Er entsann sich, daß sie sich wieder in seinem Schloß befanden und den damit verbundenen kleinen Annehmlichkeiten. Ein Durchruf der Sprechanlage zitierte Raffael, den Diener, herbei, der beauftragt wurde, aus Nicoles schier berstenden Kleiderschränken etwas zum Anziehen für Angelique und aus Zamorras Arbeitszimmer den Fotoapparat zu besorgen. Dann schoß er eine ganze Aufnahmenserie der nackten, geflügelten Nicole auf festem Boden und im Flug, ehe er schließlich die Flügel doch mit der Zauberkraft des Amuletts zum Verschwinden brachte.
    »Ich danke, das war endlich einmal ein Abenteuer, das sich auch finanziell auszahlen wird«, schnurrte Nicole. »Sonst hatten wir ja immer nur riesige Auslagen.«
    Wilhelm von Helleb tippte Zamorra und Nicole gleichzeitig auf die Schultern.
    »Damit ihr nicht zu reich werdet«, beschloß er in herrscherlicher Laune, »werden wir vorab dafür sorgen, daß eure Bier- und Weinvorräte ganz drastisch reduziert werden. Laß auftragen, Freund Zamorra, uns dürstet gar grauslich.«
    Was blieb Zamorra anderes übrig, als sich einverstanden zu erklären, daß sein Getränkekeller geplündert wurde?
    »Es gibt noch viel zu tun«, murmelte er und forschte in der Speisekammer nach Gurken und Heringen, um seinen Kater zu bekämpfen. »Ich glaube, wir sollten’s anpacken…«
    ENDE
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 152 »Der Tod aus der Urne«
    [2] Siehe Professor Zamorra Nr. 210 »Der Magier aus dem Drachenschloß«
    [3] Siehe Professor Zamorra Nr. 200 »Der Pakt mit dem Satan«, und folgende
    [4] Siehe Professor Zamorra Nr. 215 »Einmal Dämon - einmal Mensch«

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