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0223 - Rückkehr des Pharao

0223 - Rückkehr des Pharao

Titel: 0223 - Rückkehr des Pharao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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daran Verzierungen aus hethitischem Eisen anbringen lassen, mit denen er seinen Gegner die Speiçhen aus den Rädern trümmert. Und auch sonst kennt er alle Tricks…«
    »Ich werde vorsichtig sein!« versprach Zamorra.
    »Es gibt kein Gesetz in der Arena!« sagte der spätere Moses noch einmal eindringlich. »Er wird mit allen Mitteln versuchen, dich zu töten. Sei darauf gefaßt…!«
    Seine Worte wurden vom Schmettern langstieliger Trompeten unterbrochen. Die Krieger des Pharao bliesen einen barbarisch-erhabenen Marsch. Dumpf rollende Trommeln gaben den Rhythmus dazu.
    »Es ist Zeit!« rief Thutmosis. »Mögen die Götter… nein… möge dein Gott dir beistehen, Zamorra!«
    Grüßend hob Professor Zamorra die Peitsche. Dann ließ er durch ein leichtes Schütteln der Zügel die beiden nachtschwarzen Pferde vor dem Wagen im Schritt vorangehen.
    Langsam rollte der Wagen in die Arena. Professor Zamorra blinzelte in das weite Rund des Tales, das ihn an den antiken Circus Maximus in Rom erinnerte, dessen Rennbahn er kannte.
    Vor der Loge des Pharao waren zehn Standarten aufgepflanzt. Nach jeder Runde würden Sklaven eine davon fortnehmen. Wer danach als Erster am Pharao vorbeifuhr, war der Sieger.
    Aus einem anderen Teil des Tales rollte der von den schneeweißen Pferden gezogene Streitwagen des Metufer heran. Mit leichtem Zug an den Zügeln verhielt der Parapsychologe seine Pferde. Es war so Sitte, daß die Wagen vor dem Rennen im Schritt eine Runde um die Kampfbahn fuhren.
    Professor Zamorra bereitete sich darauf vor, von einer Flut altägyptischer Schmähungen überschüttet zu werden. Aber da geschah etwas, was ihm den Atem stocken ließ.
    Das Amulett begann, sich zu erwärmen. Und je näher Metufers Wagen kam, desto mehr begann Merlins Stern zu pulsieren.
    Das ließ nur eine Vermutung zu. Dieser Metufer war ein Dämon. Oder von einem Dämon besessen. Wenn dies der Fall war, dann war von diesem Gegner absolut keine Gnade zu erwarten.
    Nur wenige Zuschauer bemerkten, daß die Silberscheibe auf der Brust des Parapsychologen langsam die Farbe von geschmolzener Lava annahm. Die meisten waren eher begeistert über die vorzügliche Verfassung der Pferde, die von den Lenkern nur mühsam im Schritt gehalten wurden.
    Und dann fuhren die beiden Wagen nebeneinander. Professor Zamorra sah seinem Gegner voll ins Gesicht. Da begann sich das harte, entschlossene Gesicht des Metufer zu einer satanischen Fratze zu verziehen. Alles Feuer der Hölle schien in seinen kohlschwarzen Augen zu lodern. Und dann öffnete er seinen Mund.
    Professor Zamorra hielt den Atem an, als er in seiner Muttersprache angeredet wurde…
    ***
    »Ich befehle dir - steh auf und wandle!«
    Ungerührt goß Carsten Möbius einen vollen Ledereimer kaltes Wasser über Michael Ullich aus, der am Eingang zur Kampfbahn erschöpft zusammengebrochen war.
    »Was, bei Croms blutigroter Hölle…!« fuhr Ullich auf. Er schien völlig ein anderer geworden zu sein. Kein Gedanke mehr an die Zivilisation. In dieser archaischen Welt war er ein Krieger…
    »Komm hoch, Micha!« befahl Carsten Möbius. »Wir haben noch was zu erledigen…!«
    »Aber wir haben uns doch freigekämpft…!« protestierte Ullich matt. Er hätte seinem vom Kampf ausgelaugten Körper erst einmal einige Stunden Schlaf gegönnt.
    »Wer weiß, ob Zamorra das Wagenrennen gewinnt!« sagte Möbius. »Und, wenn ja, was Ramses oder Metufer vielleicht noch für eine Teufelei im Schilde führen. Da hinten höre ich Pferde schnauben. Und die können wir ganz gut gebrauchen. Denn ich bin dafür, daß wir uns nach dem Rennen mit Zamorra im Eiltempo absetzen!«
    »Das sieht dir ähnlich, Pferde zu mausen, du verdammter Indianer!« knurrte Ullich, auf Carstens schulterlanges Haar anspielend.
    »Na, immerhin bist du doch einer, mit dem man Pferde stehlen kann!« grinste Carsten Möbius. »Nun komm schon. Es sind nur zwei Wächter da. Das müßte zu schaffen sein.«
    »Während mein Bruder Old Shatterhand mit seinem Jagdhieb die Krieger ausschaltet«, redete Möbius anzüglich, »wird Winnetou sich dreier Pferde bemächtigen. Ich habe gesprochen. Howgh!«
    »Jetzt weiß ich auch, warum dein alter Herr so reich ist!« bemerkte Ullich bissig. »Der hat den Schatz im Silbersee gefunden!«
    »Guck mal lieber, was ich gefunden habe!« hielt Carsten Möbius dem Freund ein schwarzes Paket hin. Augenblicke später hatte Michael Ullich seine Lederjeans, die er vor dem Kampf abgelegt hatte, wieder übergestreift.
    »Na also!«

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