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0223 - Rückkehr des Pharao

0223 - Rückkehr des Pharao

Titel: 0223 - Rückkehr des Pharao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Lippen, als er das gegnerische Gespann heranstürmen sah. Brutal begann er, mit der Peitsche auf die Pferderücken vor ihm einzuschlagen.
    Es war der Dämon, der Metufer zu dieser Tat veranlaßte. Denn Pharao Ramses sprang empor und machte seiner Empörung über diese Tierquälerei Luft. Er wußte nur zu gut, daß man auf diese Art die edlen Tiere schnell zugrunde richten konnte.
    Auch im Volke waren Rufe des Unwillens laut geworden. Die Grausamkeit Metufers stieß auf wenig Verständnis.
    Und der Erfolg war gleich Null. Denn den für eine kurze Zeit durch den ersten Schock hervorgerufenen Vorsprung büßte das Gespann bald wieder ein.
    »Hai! Hai, ihr Kinder der Wüste!« rief Zamorra seinen Pferden zu und schüttelte leicht die Zügel über ihren Rücken. »Dort vorn ist der Feind. Aber ihr seid schneller… ihr müßt schneller sein!«
    Professor Zamorra war in den wenigen Stunden, die ihn Thutmosis in der Führung des Gespannes unterwies, ein gelehriger Schüler gewesen. So ließ er den Pferden meist den Zügel und lenkte sie nur um die Wendemarken.
    Er hatte auch genug zu tun, auf dem ungefederten Wagen sich einigermaßen zu halten. Staub und gelber Sand spritzte zur Seite. Eine Staubfontäne nahm den Zuschauern die Sicht, wenn die Wagen um die Wendemarke rasten.
    Es war in der sechsten Runde, als Metufer seinen Vorsprung eingebüßt hatte. Aus der Kehre heraus schob sich Zamorras Gespann an Metufer vorbei. Und da - hielt Metufer nicht für einen Moment seine Pferde zurück?
    Der Parapsychologe konnte und wollte im Tempo des Rennens nicht darüber nachdenken. Er war voll auf das Lenken der Pferde und den festen Stand im Wagen konzentriert.
    Mit raschem Zügelzug lenkte er das Gespann quer über die Bahn, so daß er direkt vor Metufer fuhr. Nur eine halbe Länge hinter ihm schnaubten die Köpfe von Metufers Schimmeln.
    Wieder schwang der Ägypter die Peitsche. Und das Tempo seiner Pferde nahm wieder zu. Die Tiere waren rasend vor Schmerz.
    Und Zamorra erkannte, was sein Gegner vorhatte. Schon hatte Metufer aufgeholt. Der Franzose merkte, wie ihm der warme Hauch aus den Nüstern der Pferde in den Rücken geblasen wurde.
    Aber in den Augen der Tiere flackerte etwas. Sie mußten ihren Schmerz abreagieren. Schon schnappte eines der Pferde zu.
    Zamorra war, als würde sein Oberschenkel von einer überdimensionalen Zange gequetscht. Trotz des rasenden Laufes schien das Pferd nicht loslassen zu wollen.
    Der Parapsychologe schrie auf. Eine Welle des Schmerzes brandete in seinem Körper auf. Dennoch tat ihm das Tier leid, als er mit dem Peitschenstiel zuschlagen mußte.
    Erschreckt riß das Pferd den Kiefer auseinander. In diesem Augenblick feuerte Zamorra seine Pferde zu größerer Geschwindigkeit an. Einige Herzschläge später war er um die Wendemarke.
    Metufers Pferde hatten ihre größte Schnelligkeit erreicht. Der Dämon merkte, daß er auch mit Peitschenschlägen das noch relativ frische Gespann Zamorras nicht mehr einholen konnte. An der Seite des Pharao standen noch zwei Standarten.
    Noch zwei Runden also. Und wenn es nach der Verfassung der Pferde ging, mußte das Rennen von Zamorra gewonnen werden. Sprechchöre der Ägypter von den Felswänden und Galerien feierten ihn bereits als Sieger.
    Da faßte Metufer einen tollkühnen Entschluß.
    Denn dieses Tal war keine echte Rennbahn und die Wendemarken waren nur durch niedrige Obelisken markiert. Eine die Mitte der Rennbahn teilende Spina, wie im Circus Maximus, gab es nicht.
    Das schien dem Dämon eine Chance einzuräumen.
    Mit harter Hand riß er sein Gespann herum…
    ***
    »Der Kerl will Zamorra rammen! Wir müssen eingreifen, Micha!« rief Carsten Möbius. Er sah, wie Metufer sein Gespann aus der Bahn lenkte und mit der vollen Breitseite Zamorra den Weg versperren wollte.
    Vergeblich riß Zamorra an den Zügeln. Klatschend prallten die Leiber der Pferde zusammen. Der Sandboden wurde unter den keilenden Hufen hochaufgewirbelt. Mit trompetendem Wiehern versuchten die Hengste, sich gegenseitig zu beißen.
    Alle seine Kraft legte Professor Zamorra in ein Wendemanöver. Von den Gebißstücken im Maul zurückgezogen, lösten sich seine Araber widerwillig von Metufers Pferden.
    »So ein heimtückischer Schurke!« rief Carsten Möbius empört.
    »Aufsitzen!« bestimmte Michael Ullich, der die Sattelgurte der Pferde festzurrte. »Steigbügel sind noch nicht erfunden. Zieh dich mit Schwung hoch. Und beeil dich!«
    Besser als angenommen zogen sich beide in den Sattel. Ein

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