0224 - Agenten gegen das Imperium
fielen. So empfindlich sind wir nun auch wieder nicht."
Halgor war aufgestanden und ging in der Kabine hin und her. Er humpelte noch etwas, aber sonst verriet nichts mehr die schweren Verletzungen der' linken Körperhälfte. Die Ärzte hatten ganze Arbeit geleistet.
Als sie die CREST verließen, wurden sie auf dem Landefeld von Rhodan und Mercant empfangen. Atlan war nirgends zu sehen.
„Ich freue mich, daß es Ihnen besser geht", sagte Rhodan freundlich. „Sanitätsoffizier Seifer wird Sie in Ihre Quartiere bringen.
Wenn Sie einen Wunsch haben, brauchen Sie ihn nur zu äußern.
Ich habe angeordnet, daß Sie alles erhalten, was Ihre schwere Lage erleichtert. Sie können jederzeit eine Verbindung mit mir bekommen, wenn Sie es wünschen."
Halgor bedankte sich im Namen seiner Gefährten und folgte dann Captain Seifer, der vorangegangen war. Zwei Arbeitsroboter trugen ihr geringes Gepäck. Ein Wagen brachte sie zur in der Nähe gelegenen Krankenstation, die mehr an ein Hotel erinnerte.
Klimaanlagen machten das Leben nicht nur erträglich, sondern angenehm.
Die fünf Agenten erhielten jeder ein eigenes Zimmer, die untereinander durch Zwischentüren verbunden waren. Die Türen zum Außengang blieben unverschlossen.
Als Seifer verschwunden war, untersuchte jeder der Agenten sein Zimmer nach Abhöranlagen oder verborgenen Fernsehaugen.
Sie gingen dabei so gründlich vor, daß sie unmöglich etwas übersehen konnten. Nach einer vollen Stunde waren sie sicher, daß man sie hier weder beobachten noch belauschen konnte.
Trotzdem legte Halgor den Finger auf den Mund und flüsterte „Noch nicht, Freunde. Ich habe gesehen, daß vor dem Haus ein Park ist. Sicher wird uns niemand daran hindern, spazierenzugehen. Warten wir bis dahin."
„Wenn ich meinen Mund nicht bald aufmachen kann", sagte Imar ungeduldig, „platze ich."
„Wäre schade um dein sauberes Zimmer", stellte Hegete trocken fest.
Atlan nutzte jede Minute.
Kaum hatte er die CREST verlassen, ließ er sich in das Quartier der Mutanten bringen, die auf Kahalo zusammengezogen waren.
Wenn es jemand gab, der ihm bei seinen Bemühungen, die Wahrheit herauszufinden, helfen konnte, dann nur ein Mutant. Nicht John Marshall, auch nicht einer der anderen Telepathen oder mit besonderen Fähigkeiten begabten Männer, sondern einzig und allein der Mausbiber Gucky.
Mit Gucky verband Atlan eine alte Freundschaft, deren Ursache nicht allein in der Tatsache zu suchen war, daß der Mausbiber von dem unsterblichen Arkoniden einen nicht geringen Respekt hatte, den er anderen Persönlichkeiten gegenüber, Rhodan eingeschlossen, meist vermissen ließ. Es war nicht so, daß Gucky Atlan etwa fürchtete, aber er begegnete ihm stets mit einer gewissen Vorsicht und Behutsamkeit, die auf ungeheure Achtung schließen ließ.
Atlan fand Gucky in seinem Zimmer.
Der Mausbiber hatte geschlafen und war überrascht, als er von Atlan geweckt wurde. Es dauerte einige Augenblicke, bis der Mausbiber in die Wirklichkeit zurückfand.
„Ihr seid schon zurück?"
„Von Quinta im Twin-System, ganz richtig. Du tust so, als wüßtest du von nichts."
„Ich bin genau unterrichtet", gab Gucky an und rutschte aus dem Bett. Daß er nur mit seinem Fell bekleidet war, schien ihn nicht zu stören. Er machte einige Lockerungsübungen, klopfte dabei Atlan auf den Rücken und bot ihm einen Stuhl an. „Setz dich, alter Freund. Ich nehme an, du hast einen besonderen Grund, mich hier auf Kahalo aufzusuchen. Mein Takt verbietet es mir, in deinem Gehirn nachzuforschen, also mußt du schon reden."
„Es hätte auch wenig Zweck, wenn du esperst." Atlan lächelte. Wie immer bei Gesprächen mit Telepathen richtete er eine Para-psi-sperre auf, so daß sie niemand lesen konnte. „Aber du hast recht: Ich habe meine Gründe!"
„Raus damit!" forderte Gucky ihn auf, während er sich mit einer Spezialbürste seinen einzigen Nagezahn putzte. „Ich bin ja als Abladeplatz für Sorgen bekannt."
Atlan rückte den Sessel so, daß er Gucky im Auge behielt.
„Es sind wahrhaftig Nöte, Gucky, die mich zu dir führen. Du hast doch von den fünf Agenten gehört, die wir zu den Maahks schickten und die nun zurückgekehrt sind. Sie konnten von ANDRO-Alpha entfliehen."
Gucky beendete seine Reinigungsprozedur plötzlich.
„Ja, davon hörte ich", sagte er gedehnt.
„Ich glaube, mit den fünf Männern ist etwas nicht in Ordnung."
Gucky schlüpfte in seine kleine Uniform. Etwas umständlich stopfte er seinen langen und
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