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0224 - Fluch der Erdgeister

0224 - Fluch der Erdgeister

Titel: 0224 - Fluch der Erdgeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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körperliche Zurechtweisung des Zauberers selbst äußerst gelegen kam. Aber es gab bestimmte Gesetze, denen sich der Häuptling zu beugen hatte.
    Und diese Gesetze waren nicht immer die der Weißen, und die Steppe war weit und gab kaum mal eines ihrer Geheimnisse preis…
    Schon gar nicht weißen Kommissaren…
    ***
    Nicole runzelte die Stirn, als sie Teena heranschlendern sah. Das Fotomodell setzte sich auf den Kotflügel des Chevrolet, stieß Zamorra an und fragte: »Haben Sie mal eine Zigarette? Die Show schreit direkt nach einer Erholungspause.«
    Kann das blonde Gift ihn nicht in Ruhe lassen? dachte Nicole ergrimmt. Immerhin, Zamorra sah nicht gerade zum Wegwerfen aus, und offenbar war er genau Teenas Typ. Aber man konnte einen Annäherungsversuch auch anders starten.
    »Pardon«, lächelte Zamorra entschuldigend. »Aber bei mir raucht höchstens der Kopf. Bill wird Ihnen aber gern aushelfen.«
    Der Amerikaner nickte und schnipste eine Selbstgedrehte hinüber, die Teena geschickt auffing. Er konnte auch mit Feuer dienen.
    Teena inhalierte langsam. »Komische Geschichte«, sagte sie. »Was halten Sie als Beobachter davon? Joern führt sich auf wie ein Wahnsinniger, bloß weil die Fotos nicht so werden wollen, wie er sich das ausgeknobelt hat, und dieser komische Medizinmann speit Zauberflüche aus.«
    »Die würde ich an Ihrer Stelle sehr ernst nehmen«, sagte Zamorra ruhig. »Am besten ist es, wenn Sie alle Ihre Zelte hier sofort abbrechen und aus dem Land verschwinden. Vielleicht hat der Fluch eine bestimmte Reichweite, die man überschreiten kann.«
    »Glauben Sie etwa wirklich daran?« fragte die Blonde. »Ach, Sie haben da ja auch so einen Fetisch vor der Brust hängen. Darf ich mal sehen?«
    »Ausnahmsweise«, sagte Zamorra und löste sich vom Wagen, »dürfen Sie im Moment nicht. Beim Medizinmann stinkt es nach Streit. Wir sollten uns mal darum kümmern.«
    Teena rutschte vom Kotflügel und sah ihm, verblüfft über die eiskalte Abfuhr, nach. Nicole schob sich an ihr vorbei, warf ihr einen triumphierenden Blick zu und versetzte ihr einen typisch männlich-chauvinistischen Klaps auf die blanke Kehrseite. »Du solltest dir etwas anziehen, mein Schatz«, flötete sie. »Sonst erkältest du dich, und Aktmodelle mit Schnupfennase sehen häßlich aus.«
    Sprachlos, dann wütend starrte Teena den beiden nach. Dann schleuderte sie die erst angerauchte Zigarette ins Gras und stapfte in Richtung der Geländewagen davon. Bill trat den Glimmstengel aus, ehe er das trockene Gras in Brand setzen konnte, und grinste.
    »Tja, mein süßer Nackedei«, sagte er. »Zamorra ist in äußerst festen Händen. Sie müssen sich schon einen anderen suchen.«
    Dann folgte er Zamorra und Nicole. Vielleicht wurde er gebraucht.
    ***
    Skagen fand den Medizinmann in seiner Hütte. Mit einem heftigen Ruck riß er den Fellvorhang herunter und ließ Tageslicht ins Hütteninnere fallen.
    Mbus kauerte im Schneidersitz auf dem Boden und sah ihm ruhig entgegen. An der runden Wand befanden sich kleine Regale, in denen alle möglichen seltsamen Dinge aufbewahrt wurden. Eine einfache Decke auf dem harten Boden war das Lager des alten Mannes.
    Skagen fragte sich, wie ein Mensch so primitiv leben konnte.
    Breitbeinig stand der Fotograf im Eingang, die Arme leicht angewinkelt.
    »Vorhin, als du diesen Fluch riefst, habe ich dich sehr gut verstanden, also verstehst du jetzt auch mich«, sagte er wütend. »Du wirst hinausgehen, den Fluch widerrufen und die Leute zur Arbeit auffordern. Zum Fotografieren. Ich will diese verdammte Story mit diesein verdammten Pfahl im Mittelpunkt haben, und ich werde sie bekommen, verstanden?«
    Mbus rührte sich nicht. Kein Muskel in seinein faltenreichen Gesicht zuckte. Unverwandt sah er aus den toten Augen den Fotografen an.
    »Hast du gehört?« fauchte Skagen.
    Mbus schwieg.
    »Dann werde ich das Verstehen eben in dich hineinhämmern«, sagte er. »Jetzt helfen dir deine Taschenspielertricks nicht, du Scharlatan.« Er trat direkt vor den Alten. »Du kannst es dir noch zehn Sekunden lang überlegen. Danach mache ich dich fertig.«
    Er wippte auf den Fußballen, die Fäuste erhoben, und zählte von eins bis zehn. Als Mbus immer noch nicht antwortete, bückte er sich, packte zu und riß den alten Mann vom Boden hoch. Er war leicht wie eine Gliederpuppe und wehrte sich nicht. Skagen holte weit aus, um die Faust in das Gesicht des Verhutzelten zu schmettern. Er war sich seiner Stärke voll bewußt, der Hieb würde das

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