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0224 - Fluch der Erdgeister

0224 - Fluch der Erdgeister

Titel: 0224 - Fluch der Erdgeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dann sehen Sie sich die Umgebung an. Aber nehmen Sie die Feldflasche mit. Wir werden sehen, wann die Eingeborenen auf dem Plan erscheinen. Das kann sich nur noch um ein, zwei Stunden handeln.«
    Skagen sah ihn an wie einen Verrückten.
    »Sie sind hier in Afrika, nicht in Skandinavien und noch weniger in New York City. Wir müssen uns anpassen.« Er drehte sich zu den drei Mädchen um. »Der Wagen wird sich entsetzlich aufheizen. Da drüben sind ein paar Bäume, die Schatten spenden. Wir sollten die Wagen abschließen und es uns dort bequem machen.«
    Kopfschüttelnd stieg Skagen aus. »Meinetwegen«, sagte er. »Machen wir also auch eine Pause.«
    Er sah zu, wie die der Hitze wegen in winzige Bikinis gekleideten Mädchen ausstiegen. Dann schloß Craft den Range Rover ab. Vom zweiten Wagen kamen Sybil Jenkins und Cora Williams heran, die den Schlüssel am Kettchen durch die Luft schwenkte. Er war an ihrem Handgelenk befestigt, damit sie ihn in dieser Wildnis nicht verlieren konnte.
    Monty Craft ging mit elastischen Schritten zu der kleinen Baumgruppe hinüber, streckte sich, halb an einen Stamm gelehnt, aus und ließ sich von den Mädchen umgeben. Er begann irgend etwas zu erzählen.
    Skagen zuckte mit den Schultern. Er mußte etwas tun, obgleich es heiß war. Er liebte die Hitze. Er zog sich den Hut wieder tiefer in die Stirn und stiefelte über den Sandweg zum Mittelplatz hinüber.
    Er mußte sich den Totempfahl ansehen!
    ***
    Nicole schlug um sich, kämpfte gegen den Druck an, der auf ihr lastete. Plötzlich bekam sie den Mund wieder frei und stieß einen erneuten lauten Schrei aus.
    Die Sandhände griffen wieder nach ihr…
    Aber da stimmte doch etwas nicht! Sie konnten doch nicht… sie war doch schon von der Düne begraben…
    Der Widerspruch löste etwas aus. Sie riß die Augen weit auf, auch auf die Gefahr hin, daß ihr Sand hineinströmte.
    Aber da war kein Sand!
    Da war nur helles Tageslicht. Und das, was über ihr lag, war die leichte Leinendecke. Die Hände, die nach ihr griffen und ihr wieder den gerade freigekämpften Mund zuhalten wollten, gehörten Professor Zamorra.
    Sie erstarrte, entkrampfte sich.
    »Endlich«, hörte sie Zamorra sagen. »Ich dachte schon, du beruhigst dich gar nicht mehr. Was war los, Nici?«
    Sie sah ihn nur aus großen Augen an. Ja, was war los?
    Die Wüste… der Sand… das hatte sie alles nur geträumt?
    Auf dem Gang wurde es laut. Jemand hämmerte lautstark gegen die Zimmertür.
    Zamorra sprang auf und eilte hinüber. Mit einem Ruck riß er sie auf, und ein breitschultriger Mann stürzte ihm entgegen. Dahinter eine ältere Lady britischen Ursprungs, die sogleich entsetzt die Hände vor die Augen schlug, »shocking« hauchte und durch die Finger spähte, um vor der obligatorischen Ohnmacht noch so viel wie möglich von Zamorra zu erblicken. Der stand wie Adam vor der Erfindung des Apfels in der Tür, wuchtete den strauchelnden Hünen wieder zurück und schüttelte den Kopf.
    »Warum machen Sie denn so einen Krach auf dem Korridor?« fragte er sanft tadelnd. »Kann man nicht mal in Ruhe ein Mittagsschläfchen halten?«
    »Mittagsschläfchen? Krach auf dem Korridor?« keuchte der Breitschultrige. »Aber hat nicht hier jemand…?«
    »Sie haben sich wohl in der Zimmertür geirrt, Sir«, lächelte Zamorra. »Kümmern Sie sich lieber um Ihre Begleiterin, sie möchte gern ihn Ohnmacht fallen.« Sprach’s, schob die Tür wieder zu und drehte den Schlüssel zweimal herum.
    »So, jetzt sind wir wieder unter uns«, sagte er, ging zum Eisfach und holte die Colaflasche und zwei Gläser hervor. »Was war denn nun los, Nici?«
    »Ein Alptraum«, sagte sie. Sie hatte sich auf das Bett aufgesetzt und die dünne Decke weit von sich geschleudert. Selbst der leichteste Stoff lag wie eine Sanddüne auf ihr, nach dem Schock dieses bösen Erlebens. Sie zwang sich zur Ruhe, lehnte sich leicht an Zamorra und begann zu erzählen.
    Draußen schien die grelle Mittagssonne durch die Jalousien, die etwas gekippt waren. Durch das offene Fenster kamen Wärme und Moskitos, aber mit denen hatten Zamorra und Nicole einen Vertrag geschlossen, der beide Parteien zur stillschweigenden Duldung der Gegenseite verpflichtete. Offenbar waren die Stechinsekten gerade nicht auf dem französischen Trip. Jedenfalls hatte noch keines zugestochen.
    »Da denkt man, man könnte zu zweit ein wenig zu Mittag schlafen«, murmelte Zamorra, »und wenn man gerade eingedöst ist, fängt die Gespielin an zu schreien… das war aber

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