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0225 - Mord-Insekten

0225 - Mord-Insekten

Titel: 0225 - Mord-Insekten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte seinen Grund.
    Etwa eine halbe Armlänge vor ihr, genau in Gesichtshöhe, schwebte eine babygroße Biene!
    ***
    Ich muß ehrlich gestehen, daß wir damit wohl beide nicht gerechnet hatten. Wir hatten viel erwartet, das jedoch nicht, und plötzlich bekam die Aussage des unbekannten Zeugen ein völlig anderes Gewicht. Er hatte sich nicht getäuscht und auch nicht gelogen. Die Biene existierte tatsächlich, und sie existierte in dieser Größe, was mir persönlich unbegreiflich war.
    Suko erging es nicht anders. Auch sein Gesicht zeigte eine gewisse Starre, die darauf hindeutete, daß er ebenso perplex war wie ich. Auch dachte ich an den Mann in der Diele. Wahrscheinlich war er von der Biene getötet worden, die damit bewiesen hatte, wie gefährlich sie letztendlich war.
    Das Krachen eines Schusses unterbrach meine Gedanken. Suko hatte gefeuert und getroffen.
    Die geweihte Silberkugel aus der Beretta hieb genau in die Mitte des Bienenkörpers und riß dort eine tiefe Wunde, aus der seltsamerweise ein fingerdicker Blutstrahl sprudelte.
    Die Mordbiene taumelte. Sukos Silberkugel hatte sie geschwächt, zudem verlor sie Blut. Die Wucht des Kugeleinschlags driftete sie zur Seite, hastig bewegte sie die gläsern wirkenden Flügel, und ihr Brummen steigerte sich zu einem wilden, gefährlichen Geräusch.
    Dann klatschte sie gegen den Schrank. Noch immer pulsierte Blut aus der Wunde. Es benetzte die Flügel und wurde als roter Regen durch das Zimmer geschleudert, wobei es auf dem Teppich und auf den Wänden ein makabres Muster hinterließ.
    Es war entsetzlich, und wir standen als stumme, aber kampfbereite Beobachter dabei und schauten ihrem Todeskampf zu.
    Die Biene schaffte es nicht. Unsere Kugel war stärker als sie.
    Zwar versuchte sie, vom Boden hochzukommen und durch das offenstehende Fenster zu entwischen, doch ihre Kraft reichte nicht mehr aus. Als hätte man ihr die Flügel abgeschnitten, so sackte sie nach unten und fiel zu Boden, wobei sie wegen ihrer Größe und Schwere noch einen dumpfen Aufschlag produzierte.
    Sekundenlang war es ruhig, nur unser Atmen durchdrang die Stille. Bis die Frau einen Namen rief.
    »Billy…Billy…« Es war ein leises, wehes Rufen, das mir eine Gänsehaut über den Rücken jagte, und ich glaubte, daß sie mit Billy den Mann draußen meinte, was jedoch ein Irrtum war, wie ich bald darauf auf eine schreckliche Art und Weise feststellen mußte.
    Die junge Frau befand sich erst einmal in Sicherheit. Um sie konnten wir uns später kümmern. Wichtiger war jetzt die von uns getötete Biene, denn sie begann, sich auf erschreckende Art und Weise zu verändern, wobei uns das Austrocknen des Körpers und dessen Zusammenfall nicht einmal so interessierte, wichtiger war der Kopf.
    Er wurde zu einem Gesicht.
    Suko stieß scharf die Luft aus, als er das sah ging er blitzschnell einen Schritt zur Seite, so daß er sich selbst zwischen die Frau und die Biene brachte.
    Das war auch nötig, denn die entstandenen Gesichtszüge glichen denen eines Kindes, ja, eines Babys.
    Verzerrt, qualvoll und dennoch irgendwie uralt wirkend. Ein schauriges Bild, das nur Sekunden blieb, dann begann eine unheimliche innere Kraft zu wirken. Sie zerstörte das Gesicht, von dem ein grünlich brauner Staub zurückblieb, der sich in nichts von dem unterschied, den auch der übrige Teil des Tierkörpers hinterlassen hatte.
    Das Killerinsekt war tot — aber um welchen Preis.
    Ich glaubte mich zu erinnern, von der Diele her durch die offene Tür in ein Kinderzimmer geschaut zu haben, und in mir keimte ein grauenvoller Verdacht hoch. Konnte es möglich sein, daß die Biene und ein Kind eine Verbindung eingegangen waren?
    Ich wischte hastig über mein schweißfeuchtes Gesicht und hörte mein Herz überlaut klopfen. Wenn das tatsächlich zutraf, standen wir vor einer grauenvollen Sache. Zwangsläufig beschäftigten sich meine Gedanken mit einem Fall, bei dem ich einen Mann kennengelernt hatte, der sich Jason Kongre nannte und Experimente durchführte, die sich mit Tieren und Menschen beschäftigten. Ihm war es gelungen, Mutationen zwischen Tieren und Menschen herzustellen, so daß Menschen mit Insektenköpfen herumliefen und umgekehrt.
    Auch mich hatte es erwischt. Nur durch Sukos ungeheuren Einsatz war ich überhaupt wieder in einen normalen Menschen verwandelt worden. [1]
    Hier sah es ähnlich schlimm aus, wie wir mit Entsetzen hatten feststellen können.
    Suko schaute mich an. Niemand sprach. Wahrscheinlich quälten ihn

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