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0225 - Rendezvous im Weltall

Titel: 0225 - Rendezvous im Weltall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schützen, dem angeblich vernichteten Schiff wieder auf die Spur kam. Die Reichweite der terranischen Ortungsgeräte war beeindruckend. Zwar waren sämtliche Energieverbraucher und erzeuger bis auf die lebensnotwendigen an Bord der KITARA abgeschaltet und damit die Gefahr einer Streufeldortung vermieden, aber selbst ein völlig inerter metallischer Körper konnte über mehrere Millionen Kilometer hinweg wahrgenommen werden. Bei der gewaltigen Zahl von Imperiumsschiffen, die sich hier herumtrieben, war es nicht allzu unwahrscheinlich, daß eines von ihnen bis auf weniger als die kritische Entfernung an die KITARA herankam. Cole hatte von Halgor den Auftrag bekommen, Ausschau zu halten. Genau alle fünf Minuten einmal nahm er den Materieorter in Betrieb und ließ ihn für wenige Sekunden den ganzen Raumwinkel bestreichen.
    Das Gerät verbrauchte nur wenig Energie und würde dennoch jedes Objekt von mehr als zehn Metern Durchmesser anzeigen, das sich innerhalb eines Umkreises von acht Millionen Kilometern befand.
    Cole schaute auf die dichte Fülle der Sterne, die sich auf den Bildschirmen abzeichnete, und versank ins Brüten. Die letzten Ereignisse, besonders sein plötzlich aufspringender Haß gegen Halgor Sörlund, stimmten ihn nachdenklich. Er erinnerte sich seines Werdegangs und versuchte, einen Anhaltspunkt zu finden, von dem aus er sich in das Dunkel vortasten könnte, das sein Bewußtsein umgab.
    Er war auf einer Stützpunktwelt der Sterninsel Andro-Alpha geschaffen worden - aus Energie geformt, wie der richtige Cole Harper sich ausgedrückt hätte. In Wirklichkeit war er nur zwei Wochen terranischer Zeitrechnung alt. Aber sein Gehirn war bis auf die letzte Molekülgruppierung dem Gehirn Cole Harpers nachgebildet und enthielt dessen Erinnerungen. Er wußte, wo er in die Schule gegangen war und was er für Freunde gehabt hatte. Er wußte, wann er zum erstenmal den Wunsch gespürt hatte, ein Kosmonaut zu werden. Er erinnerte sich, durch wieviel Entsagungen und Prüfungen er gegangen war, um dieses Ziel zu erreichen. Er erinnerte sich an jede Einzelheit aus Cole Harpers Leben ebensogut wie Cole Harper selbst.
    Aber er wußte noch mehr. Er wußte, wie ein Bogengenerator funktionierte. Er wußte, daß die Galaxis in Kürze eine Invasion erleben würde, wenn es Halgor und seinen Männern gelang, ihren Auftrag zu Ende zu führen. Er wußte, daß ein riesiges Raumschiff unter der Leitung von Grek-1 dicht neben der KITARA auftauchen würde, sobald die Impulsweiche fertig installiert und der richtige Augenblick gekommen war. All das waren Dinge, die der wirkliche Cole Harper nicht gewußt hatte. Und trotzdem ... Die zusätzlichen Informationen waren aufgepfropft, nicht natürlich gewachsen. Sie standen da wie sorgfältige Notizen auf einem Stück Schreibfolie.
    Sie waren ihm eingegeben worden wie eine Medizin, die seine Überlebenschance vergrößerte. Sie gehörten nicht seinem Bewußtsein an, nur seinem Erinnerungsvermögen.
    Welcher Unterschied, fragte sich Cole, besteht zwischen mir und dem wirklichen Cole Harper?
    Er fand ein paar triviale Antworten: Ich weiß mehr als Cole Harper, oder, Cole Harper ist tot, und ich lebe. Aber das war es nicht, was er wissen wollte. Seit seinem Haßausbruch auf Halgor Sörlund war er wachsam geworden. Er wollte wissen, ob eine Möglichkeit bestand, daß des echten Cole Harpers Bewußtsein voll zum Durchbruch kam und die Schranken niederriß, die die Schöpfer seines künstlichen Gehirns ihm mitgegeben hatten. Er erinnerte sich, daß er zunächst überhaupt keine Schwierigkeiten gehabt hatte, seine Rolle zu spielen. Er war das Duplikat eines Terraners, ein so vorzügliches Duplikat, daß niemand es vom Original unterscheiden konnte. Er vermochte zu denken und zu handeln wie ein Mensch. Er hatte dieselben Neigungen und Aversionen wie ein Mensch. Aber er zweifelte keine Sekunde lang daran, daß er ein Maahk war. Oder wenn auch nicht wirklich ein Maahk, dann wenigstens ein Produkt jener Rasse und ihr verpflichtet und ergeben.
    Der Wandel kam allmählich und vollzog sich in winzigen Schritten. Erst heute war es so deutlich geworden, daß es keinen Zweifel mehr gab. Es schien Cole, als würden die Bewußtseinsschranken, die seine Schöpfer aufgerichtet hatten, im Laufe der Zeit schwächer. Das ließ die Frage offen, wie lange Cole Harpers altes Ich noch brauchte, um so zu erstarken, daß es die Schranken völlig niederriß. Und was dann?
    Er bezweifelte, daß es zu einem völligen

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