Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0226 - Dämonen-Billard

0226 - Dämonen-Billard

Titel: 0226 - Dämonen-Billard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
Vom Netzwerk:
fallen, und Marshad fegte an ihm vorbei. Die Hufe seines Kamels schleuderten Mulligan Sand in die Augen. Blind lag der Amerikaner auf dem Boden. Er schluchzte, denn der Tod Ibram Mughtis hatte eine weitere tiefe Wunde in seine Seele gerissen.
    Nicole Duval stolperte und stürzte. Bill warf einen nervösen Blick zurück. Hamad Marshad wollte verhindern, daß sie das Fort erreichten. Er sprengte heran. Sein Kamel griff weit aus und streckte den Hals.
    Bill riß Nicole hastig hoch. »Weiter, Nicole! Weiter!«
    Fleming umklammerte den Spatengriff fester. Es war eine ungewöhnliche Waffe und nicht gerade besonders wirksam gegen solche Höllenreiter, aber immer noch besser als gar nichts.
    Bill hörte das Trommeln der Hufe hinter sich. Es war schon bedrohlich nahe. Der Historiker begriff, daß sie das Fort zusammen nicht mehr rechtzeitig erreichen würden. Deshalb blieb er stehen.
    »Bill!« schrie Nicole erschrocken.
    »Sieh zu, daß du ins Fort kommst!«
    »Aber du…«
    »Ich versuche ihn aufzuhalten.«
    »Mit dem Spaten?«
    »Ins Fort mit dir! Schnell!«
    Nicole Duval lief weiter. Bill Fleming drehte sich um. Jetzt hielt er den Spaten mit beiden Händen fest. Hamad Marshad wollte ihm mit seinem Krummsäbel den Schädel spalten, doch Bill sprang geschmeidig zur Seite und parierte den Schlag mit dem Spaten.
    Marshad riß sein Kamel herum. Bill wartete nicht den nächstèn Angriff des Höllenreiters ab, sondern attackierte selbst. Aus den Augenwinkeln sah er, wie Nicole Duval im Fort verschwand. Er war erleichtert und konzentrierte sich ab sofort nur noch auf seinen Kampf.
    Er konnte nicht wissen, daß Nicole Duval vom Regen in die Traufe gekommen war, denn im Fort erwartete Ininga sie…
    ***
    Ininga!
    Sie lächelte grausam. Ihre Augen glühten blutrot. »Komm näher, Nicole Duval!« sagte sie. Ein böser, gefährlicher Unterton schwang in ihrer Stimme mit.
    Nicole stand wie angewurzelt da. Sie befürchtete mit Recht das Schlimmste. Die Tochter des Magiers würde sie töten. Nicole hatte keine Möglichkeit, dies zu verhindern.
    Und niemand konnte ihr beistehen.
    Zamorra kämpfte gegen Reeso-han. Bill Fleming kämpfte gegen Hamad Marshad. Sie war auf sich allein gestellt. Wenn sie überhaupt noch eine Chance hatte, dann bestand diese nur darin, Zeit zu gewinnen und zu hoffen, daß Zamorra den Dämon besiegte und ihr zu Hilfe eilte.
    »Ich sagte, du sollst näherkommen!« zischte die Tochter des Dämons. Es war etwas so zwingendes in ihrem Befehl, daß Nicole gehorchen mußte.
    Sie machte drei Schritte, blieb stehen. Wenn Ininga jetzt die Hand ausstreckte, konnte sie sie berühren. Gott, was hatte sie für sòheußliche Augen. Sie schienen in Blut zu schwimmen.
    »So bald sieht man sich wieder«, sagte Ininga und lachte spöttisch.
    »Aus welchem Grund hast du dich als Martina Marinda bei uns eingeschlichen?« fragte Nicole.
    »Reeso-han besitzt in der Jenseitswelt ein Todesbillard mit magischen Kugeln. Er kann darin die Köpfe der Menschen entstehen lassen, benötigt dazu aber irgendeinen persönlichen Gegenstand von diesen. Ich habe sie ihm beschafft.« Ininga erklärte Nicole, wie das Dämonenbillard funktionierte. Sie sprach davon so stolz, als wäre es ihre Erfindung. Nicole schauderte.
    Nach Iningas Erzählung hätte ihr Kopf Zamorras Kopf zerstören sollen. Ein Glück, daß sein Amulett das verhindert hatte.
    »Warum hast du Kingsley umgebracht?« fragte Nicole weiter. Zeit, sie brauchte Zeit.
    »Er erwischte mich beim Stehlen. Da war ich gezwungen, etwas gegen ihn zu unternehmen.«
    »Mit diesem Höllenspiegel.«
    »Ja.« Ininga lachte. »Beinahe wärst auch du ihm zum Opfer gefallen.«
    »Aber nur beinahe.«
    »Zamorra rettete dir das Leben. Aber jetzt ist Zamorra nicht da. Mein Vater wird ihn töten. Und ich werde dir das Leben nehmen!«
    Nicole Duval lief es eiskalt über den Rücken. »Mit einem neuen Spiegel?« fragte sie heiser.
    Ininga schmunzelte. »Ich brauche keine Hilfe dazu. Ich kann dich mit der Kraft meines Willens töten!«
    Das behauptete Ininga nicht nur.
    Sie trat auch gleich den Wahrheitsbeweis an. Starke fremde Kräfte stürzten sich auf Nicoles Geist und auch auf den Körper. Furchtbare Schmerzen peinigten sie. Ihr hübsches Gesicht verzerrte sich zu einer erschreckenden Grimasse, während sie von furchtbaren Krämpfen geschüttelt wurde.
    Ininga stand nur da und schaute sie an.
    Stirb! formulierten ihre Gedanken. Stirb, Nicole Duval!
    Und Nicole spürte, daß diese Gedanken jeden Menschen

Weitere Kostenlose Bücher