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0226 - Dämonen-Billard

0226 - Dämonen-Billard

Titel: 0226 - Dämonen-Billard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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veränderte sich die Farbe seiner Augen. Nun war ihm anzusehen, auf wessen Seite er stand.
    Er hetzte durch das große Tor, und keiner sah ihn mehr.
    ***
    Mughti kam heran wie eine Dampfwalze. Er wollte Zamorra gleich im ersten Ansturm überrollen. Der Professor konnte zwar nicht mit solchen Muskelpaketen aufwarten, dafür war er aber wesentlich schneller und wendiger als der Algerier, und er verstand sich auf Karate.
    Der Vorarbeiter verließ sich auf seine enorme Rohkraft. Er wuchtete sich vorwärts. Zamorra schnellte zur Seite und traf den Gegner schmerzhaft.
    Mughti knurrte zornig. Mit ausgebreiteten Armen warf er sich Zamorra entgegen. Der Parapsychologe federte zurück und stoppte den Angreifer mit einem Karatetritt.
    Ininga beschloß, nicht länger zu bleiben. Zamorra konnte sie nicht daran hindern, das Fort zu verlassen. Er war zu sehr mit Mughti beschäftigt. Vielleicht schaffte es der Vorarbeiter, den Parapsychologen zu bezwingen. Ob das Reeso-han gefiel, war eine andere Sache. Sollte Mughti den Kampf verlieren, machte Ininga das auch nichts aus.
    Egal, wie der Kampf ausging, wenn er zu Ende war, befand sie sich nicht mehr in greifbarer Nähe.
    Sie eilte aus dem Fort.
    »Martina!« rief Frederic Mulligan. »Martina, kommen Sie zu uns!«
    Sie schaute zu den Menschen und lachte.
    »Sehen Sie nicht, was mit dem Mädchen los ist?« stieß Nicole aufgeregt hervor.
    Jetzt erst fielen auch Mulligan die glühenden Augen auf. »O mein Gott«, entfuhr es ihm. »Sie ist eine Dämonin!«
    »Wir dürfen sie nicht entkommen lassen!« rief Bill Fleming.
    »Du kannst sie nicht aufhalten!« sagte Nicole und griff nach seinem Arm, um ihn zurückzuhalten, doch er riß sich von ihr los.
    Ininga wirbelte herum und jagte davon. Schräg nach oben. Schon nach wenigen Schritten berührten ihre Füße den Boden nicht mehr. Sie entfernte sich mit einer Geschwindigkeit, die ein Mensch niemals erreichen konnte, wurde zu einem flirrenden Silberstreifen und löste sich schließlich auf. Kein Wunder, daß Bill Fleming einen grimmigen Fluch vom Stapel ließ.
    Inzwischen tobte der Kampf im Fort mit unverminderter Heftigkeit weiter. Mughti erwischte Zamorra. Er drehte sich mit ihm und schleuderte ihn gegen die Wand, daß der Professor die Engel singen hörte.
    Der Koloß mit den roten Augen setzte unverzüglich nach. Abermals wollte er Zamorra packen. Der Parapsychologe stieß jedoch die Arme des Vorarbeiters zur Seite und hieb ihm seine Faust gegen den Rippenbogen. Der Schlag erfolgte so unverhofft, daß Mughti die Luft wegblieb. Zamorra setzte wieder seine Beine ein. Er wußte, daß er keinen schönen Kampf lieferte, doch das war ihm egal.
    Er wollte keinen Schönheitspreis gewinnen.
    Er wollte überleben.
    Mughti drehte sich. Zamorras Knie zuckte hoch. Der Algerier wankte drei Schritte zurück. Zamorra folgte ihm. Mit Tritten und Schlägen setzte er seinem Gegner zu, und als dieser Kampfstier endlich fiel, nahm Zamorra die Gelegenheit wahr, das Amulett zur Hand zu nehmen.
    Schon als es zum Vorschein kam, heulte Ibram Mughti entsetzlich auf. Als Zamorra ihn damit aber traf, quollen ihm die roten Augen buchstäblich aus dem Kopf.
    Der eine Hieb reichte.
    Stöhnend rollte der Algerier auf den Bauch. Mit ausgebreiteten Armen und Beinen blieb er liegen und regte sich nicht mehr.
    Bill Fleming trat als erster in den Raum. Frederic Mulligan war der zweite. Als er sah, was aus Delbert Kingsley geworden war, drehte er sich um und lehnte sich an die Wand. Er brachte kein Wort heraus.
    Der zweite Freund, dachte er erschüttert. Wir haben uns zuviel zugemutet. Es stimmt, was man über Reeso-han sagt: Ihm ist kein Mensch gewachsen.
    ***
    »Hier!« sagte Ininga, und ihre Augen schienen Glutpartikelchen zu versprühen. »Hier! Hier!« Sie legte auf den Billardtisch, was sie geholt hatte. Den Schlüssel von Bill Fleming, den Taschenkalender von Professor Zamorra, die Nagelfeile von Nicole Duval. »Jetzt kannst du die drei in dein tödliches Spiel mit einbeziehen, Vater. Zeig ihnen, wie winzig sie gegen dich sind. Laß sie deine große Macht spüren. Töte sie.«
    Ininga spie ihren Haß förmlich heraus.
    Reeso-han hatte es noch nicht verwunden, daß Delbert Kingsley seiner raffiniert gespielten Kugel entkommen war. Gut, der Mann war zwar jetzt tot, aber nicht er, Reeso-han, hatte ihn vernichtet, sondern Ininga mit dem Höllenspiegel, den sie geistesgegenwärtig geschaffen hatte.
    Der Magier haßte Mißerfolge. Sie machten ihn wütend. Er war gewöhnt,

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