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0226 - Dämonen-Billard

0226 - Dämonen-Billard

Titel: 0226 - Dämonen-Billard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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schrecklichen Teufeln.
    Shahen trieb das Tier an. Er hing erschöpft im Sattel, halb schräg, drohte vom Kamel herunterzufallen. Verzweifelt klammerte er sich an, und er hoffte, daß die Angreifer seine Flucht nicht bemerkten.
    Der Schweiß rann ihm in breiten Bächen über das Gesicht. Verzweiflung und Anstrengung verzerrten sein Antlitz. Er wußte, daß er verloren war, wenn, ihm einer der Rotäugigen folgte.
    Ihm war egal, wohin das Tier rannte. Hauptsache es brachte ihn fort von diesem Ort des Grauens. Er wollte nicht sterben, sein Ende finden in dieser endlosen, feindseligen Sandwüste…
    Slaiman Bin Khalifah verausgabte sich total. Er ließ nichts unversucht, um den Gegner zu bezwingen, doch Jumah Salem war so ausdauernd, wie es kein Mensch sein konnte.
    Als der Karawanerrführer am Ende seiner Kräfte war und erschöpft auf die Knie fiel, lachte Salem gehässig, und dann stach er mit dem Dolch zu…
    Sie fanden alle den Tod. Bis auf Abdullah Shahen. Er entkam der Geisterkarawane. Sein Kamel jagte wie von Teufeln gehetzt auf Fort El-Tarak zu. Er verkroch sich zwischen den Mauern der Ruine und flehte Allah an, er möge ihn beschützen.
    Und Allah erhörte ihn.
    Die Geisterkarawane verschwand so unvermittelt, wie sie gekommen war. Sie ließ viele Tote zurück.
    Und einen Überlebenden: Abdullah Shahen, den Geschäftsmann aus Algier, das Glückskind. Er konnte es lange nicht fassen, mit dem Schrecken davongekommen zu sein.
    ***
    »Diese Hitze macht mich fertig«, stöhnte Bill Fleming. Er saß hinter Professor Zamorra und Nicole Duval im Fond des schaukelnden Landrovers, das Hemd bis zum Nabel offen und dicke Schweißtropfen auf der Stirn. »Die Sahara muß der Satan mit größtem Vergnügen geschaffen haben.«
    »Oder Gott in seinem Zorn«, sagte Zamorra, der das Fahrzeug lenkte. Selbstverständlich war auch ihm heiß, aber er konnte die Hitze besser verkraften. »Soll ich dir Trost spenden, Bill?« fragte er nach hinten.
    »Spenden könntest du was. Aber nicht Trost, darauf bin ich nicht scharf.«
    »Worauf denn sonst?«
    »Wie wär’s mit einem Faß kühlen Biers? Oh, ich habe gleich eine Halluzination…«
    Nicole Duval - hübsch, sexy und rothaarig lachte. »So geht das nun schon seit zwei Stunden. Kannst du nicht mal eine andere Platte auflegen, Bill?«
    »Nee, die anderen habe ich alle verlegt«, erwiderte der New Yorker Historiker.
    Zamorra warf einen Blick auf die Landkarte, die so am Armaturenbrett befestigt war, daß er sie ständig im Auge behalten konnte. »Wir sind bald am Ziel«, sagte er.
    »Das behauptest du nur, damit ich nicht schlappmache«, stöhnte Bill Fleming.
    »Schlapper als schlapp geht ja schon nicht mehr«, meinte Zamorra grinsend. Er war ein sportlicher Typ, dem man den Wissenschaftler nicht ansah. Groß, braungebrannt, ein Erzfeind der schwarzen Macht. Er bekämpfte sie überall, wo er auf sie stieß. Nicht nur auf seiner Welt, sondern auch außerhalb seines gewohnten Lebensbereichs. Seine Abenteuer hatten ihn schon in fremde Galaxien geführt, die vor ihm noch kein Mensch betreten hatte, und seine Erfolge gegen die Meeghs, jene außerirdischen Wesen, die ihren Machtbereich auch auf die Erde ausdehnen wollten, konnten sich sehen lassen, waren beeindruckend.
    Er wies auf einen Dünenbuckel. »Wenn wir den erklommen haben, sehen wir Fort El-Tarak«, behauptete er.
    »Ich glaub’ dir kein Wort«, seufzte Bill Fleming.
    »Hör mal, traust du mir nicht zu, daß ich eine Karte richtig lesen kann?«
    »Das schon. Aber die Karte ist bestimmt ungenau.«
    »Es ist ein Plan, den auch die Behörden verwenden.«
    »Immer geradeaus bis Donnerstag, und dann scharf rechts abbiegen«, zitierte Bill einen Witz mit Bart. »Wenn ich an mein klimatisiertes Arbeitszimmer in New York denke, kriege ich alle Zustände.«
    »Wir hätten den Jammerer zu Hause lassen sollen«, versetzte Nicole Duval.
    »Sag bloß, dir ist nicht heiß«, maulte Bill.
    »Denk dir, wir fahren durch Grönland«, schlug ihm Nicole vor.
    »Das kann ich nicht. So ausgeprägt ist meine Phantasie nicht.«
    Der Landrover kletterte an der Dünenflanke hoch. Mehrmals rutschte das Fahrzeug seitlich ab, und Bill Fleming dachte schon, der Wagen würde umkippen, aber Professor Zamorra bewies, daß er nicht nur ein hervorragender Parapsychologe war, sondern ein mindestens ebenso guter Autofahrer. Die grobprofiligen Reifen wühlten sich durch den lockeren Sand, und als der Landrover endlich oben war, rief Nicole mit einem schrillen

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