Die sechste Kugel
Die sechste Kugel
»Ich hatte so gehofft, dass du mich finden würdest«, flüsterte sie in mein Ohr. Eine Haarsträhne kitzelte dabei meine Wange. Ich sog den Duft ihres Haares tief ein. Darunter lag der Geruch von sonnengebräunter Haut, Salz und Meer.
»Du hast es mir nicht leicht gemacht«, erwiderte ich und schmiegte mich so unauffällig wie möglich an ihren schlanken Körper.
»Wir schätzen am meisten, wofür wir hart arbeiten müssen«, lächelte sie und warf ihren Kopf zurück, so dass ich ihren schlanken Hals sehen konnte. Ihr dunkles Haar wehte sanft im Abendwind. Neben uns rauschten die Wellen, ein paar Möwen kreisten über uns, als wollten sie uns vom Strand vertreiben. Außer uns war niemand hier, keine Menschenseele.
»Ich habe dich immer geschätzt«, brummte ich, damit sie nicht hörte, wie brüchig meine Stimme in ihrer Gegenwart geworden war. Doch die Wahrheit war, dass sie mir den Atem raubte. Ihre samtweiche Haut, das Funkeln ihrer Augen, ihr Lächeln, das mich erneut zu locken schien. Doch dieses Mal hielten mich keine Gewissensbisse oder Bedenken zurück. Ich war frei. Dieses Mal gehörte sie ganz mir.
Sie strich mit ihrer Hand über meinen Arm. »Ich weiß, und es tut mir leid, dass ich dich benutzt habe. Aber ich hoffe, ich kann es wiedergutmachen.« Ihre Hand wanderte zu meiner Brust.
Jetzt war es für mich an der Zeit, ein kleines Spielchen zu spielen. Wenigstens nur ganz kurz. Ich nahm ihre Hand weg.
»Du hast mein Leben ruiniert. Ich weiß nicht, ob sich das so einfach wiedergutmachen lässt.« Ich gab mir Mühe, hart und kühl zu wirken.
Sie zog erstaunt die Augenbrauen hoch und wich einen Schritt zurück. »Ich habe doch gesagt, es tut mir leid. Du warst der Einzige, der mir helfen konnte. Und du hast es geschafft. Du hast bewiesen, dass du stärker und klüger bist als alle anderen. Ich wusste, dass du es schaffen wirst, deshalb habe ich dich auserwählt.«
Ich nickte. »Aber dafür habe ich alles verloren, was mir etwas bedeutete: meine Frau, meinen Job, meine Freunde, einfach alles. Jetzt bin ich ein anderer Mann mit einem anderen Namen und einer anderen Seele.«
Sie wich noch einen Schritt zurück. »Bist du wirklich nur gekommen, um mir das vorzuhalten und mich anzuklagen? Wenn das so ist, dann tut es mir sehr leid. Ich dachte…« Sie unterbrach sich kurz, bemüht, ihre Enttäuschung zu verbergen. »Ich hatte gehofft, wir könnten an das anknüpfen, was damals in Berlin begonnen hatte.«
Nichts lieber als das, aber ich wollte sie noch etwas zappeln lassen. »Ich wurde angeschossen und zusammengeschlagen. Ich habe in abgerissenen Häusern und im Wald gelebt. Ich war der meistgesuchte Mann Deutschlands, wenn nicht sogar Europas. Und das alles wegen dir. Daran möchte ich nicht anknüpfen.«
Sie nickte und ließ den Kopf hängen. »Was willst du nun tun, Peter? Mich quälen für das, was ich dir angetan habe? Viellicht sogar umbringen? Bist du auf Rache aus?«
Sie wirkte reuig und zerknirscht. Sogar ein Hauch von Angst schwang in ihrer Stimme mit. Es war an der Zeit, das Spiel zu beenden. Ich schüttelte den Kopf und ging einen Schritt auf sie zu. »Nein, das möchte ich nicht. Ich möchte eigentlich nur Eines: dass du dich ausziehst.«
Erstaunt sah sie mich an, dann huschte ein zartes Lächeln über ihr Gesicht. Sie konnte das Verlangen in meinen Augen sehen, das ich nun nicht mehr verbergen konnte.
Scheu sah sie sich um, doch der Strand war noch immer menschenleer. Sogar die Möwen hatten sich mittlerweile verzogen. Sie löste den Träger ihres Kleides und ließ ihn fallen. Langsam rutschte das Oberteil über ihre perfekten Brüste. Sie waren noch genauso rund und prall wie bei unserer letzten Begegnung, als sie in meinen Armen gelegen und mich zu allerlei Unheil angestiftet hatte. Der Wind strich über ihre Brustwarzen, so dass sie sich steil aufstellten. Für diesen Anblick war ich um die halbe Welt geflogen.
»Möchtest du mich vielleicht doch foltern? Nur ein wenig?« Ihre Stimme war so leise, dass ich sie über dem Rauschen der Wellen kaum hören konnte. Ich musste einen Schritt näher kommen.
»Ich möchte, dass du in meinen Armen wimmerst und um Gnade flehst«, antwortete ich. Ich klang rau und brüchig. Jetzt war es egal, was sie dachte. Keine Spielchen mehr.
»Dann komm her«, flüsterte sie, während der Rest ihres Kleides im Sand landete. Ich trat die zwei Schritte auf sie zu, bis ich ihren Körper ganz nah an meinem spüren konnte. Meine Hände
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