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0227 - Gefangen in der Totenstadt

0227 - Gefangen in der Totenstadt

Titel: 0227 - Gefangen in der Totenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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aufsetzen. Sonst wird ihn niemand mehr aufhalten können!«
    »Aber wie sollen wir das machen?« fragte Professor Zamorra. Mutlosigkeit schwang in seiner Stimme mit. »Denn wir müßten jetzt, in diesem Augenblick, eingreif en! Und das schaffen wir nicht!«
    »Da unterschätzt du aber die Künste der Väter der Reinen Gewalt!« sagte Aurelian. »Nimm meine Hand, wenn du mir helfen willst!«
    »Der zeitlose Sprung, wie ihn die Druiden vollführen können?« fragte Professor Zamorra. Vor seinen geistigen Augen tauchten kurz Gryf und Teri Rheken auf.
    »Es gibt mehrere Bezeichnungen dafür!« sagte Aurelian.
    »Ich will auch mithelfen, die Erde zu retten!« sagte Sandra Jamis. Sie hatte zwar nur eine vage Ahnung von der wirklichen Gefahr, aber eine innere Stimme sagte ihr, daß Zamorra und Aurelian sie tatsächlich gebrauchen konnten. Welche Bewährungsprobe für einen Jedi-Ritter! Tina würde staunen, wenn sie ihr das erzählte.
    Daß die Chance viel größer war, daß sie nie wieder etwas erzählen konnte, kam dem Mädchen nicht zu Bewußtsein. Denn es war ungefährlicher, einen hungrigen Bengaltiger gegenüberzustehen als Amun-Re.
    »Nehmt meine Hände!« befahl Pater Aurelian. Einen Augenblick später war der Körperkontakt geschlossen. Aurelian konzentrierte sich.
    Knallend schlug die Luft an der Stelle zusammen, wo eben noch drei Menschen gestanden hatten…
    ***
    »Wir schwören bei den Allgewaltigen des heiligen Atlantis… !« hörte Pater Aurelian die Stimmen murmeln.
    »Schweigt, ihr Narren!« Wie der eherne Ton einer Glocke klang Aurelians Stimme. Kaum mit Zamorra und dem Mädchen auf dem Palatin materialisiert, hatte er die Situation voll erfaßt. Er sah Amun-Res Gestalt und die auf dem Boden liegenden Leiber seiner Getreuen, die sich ihm nun mit Leib und Seele verpfänden wollten.
    Die Worte des Schwurs brachen ab. Die Menschen wurden aus ihrer Lethargie gerissen. Sie hoben die Köpfe, um den Frevler zu sehen, der die feierliche Weihehandlung und das große Gelübde unterbrach.
    »Zamorra!« kam es brüchig aus Amun-Res Mund. »Wieder du, Zamorra!«
    »Stimmt genau!« rief ihm der Meister des Übersinnlichen zu. »Und gerade zur rechten Zeit, um die Seelen dieser Verführten deinen finsteren Klauen zu entreißen… !«
    Da hatte sich Amun-Re wieder gefangen. In der Zeit, die seit ihrem ersten Zusammentreffen in der alten Grabkammer vergangen war, hatte sich seine Macht beträchtlich vermehrt. Er fühlte sich dem Meister des Übersinnlichen durchaus gewachsen.
    »Dann seid willkommen am Tag eures Todes!« höhnte der Schwarzmagier. »Wahrlich, ich spüre die Hand meiner Götter, die euch in meine Macht geben. Sterbt denn!«
    Die beiden letzten Worte waren fast ein undefinierbares Kreischen.
    Professor Zamorra spürte, wie eine Welle unheiliger magischer Energie auf ihn zuraste. Sie strahlte eine Bösartigkeit aus, wie sie der Parapsychologe bisher nie gekannt hatte.
    Gedankenschnell ergriff Professor Zamorra die Hand des Mädchens und die von Pater Aurelian.
    Der magische Zirkel war geschlossen. Und es zeigte sich, daß die Kräfte der Weißen Magie gegen die Dämonenstärke von Amun-Re nicht ganz nutzlos waren. Merlins Stern und der Spiegel von Saro-esh-dyn bildeten einen Abwehrschirm.
    Der Angriff Amun-Res prallte daran ab wie die Faust eines Boxers am schweren Sandsack. Amun-Re stieß einen zornigen Schrei aus. In seinen kantigen Gesichtszügen malten sich Enttäuschung und Wut.
    Im gleichen Moment schoß ein nadelfeiner Strahl aus der Mitte des Amuletts, direkt aus dem Zentrum des Drudenfußes. Sandra Jamis sah, daß dieser Strahl direkt auf das Herz des Magiers gerichtet war.
    Aber der hatte kurz vorher die Lippen leicht bewegt und einige unverständliche Worte gemurmelt. Die gebündelte Energie, die den Zauberer wie ein Laserstrahl treffen und töten sollte, wurde abgelenkt. Der Lichtstrahl schoß auf Amun-Res Kopf zu.
    Da kam Leben in den Goldreif, der Amun-Res Kopftuch zusammenhielt. Der Lichtstrahl verschwand im weit aufgerissenen Maul der Schlange, die zu unirdischem Leben erwacht war. Die weißmagische Energie verschluckte der Rachen des häßlichen Reptils. Da stellte das Amulett den fruchtlosen Beschuß ein. Die Schlange wurde wieder zum Goldreif.
    Aber dann brach das Inferno los…
    ***
    Über die Köpfe der im Staub liegenden Menschen raste der Kampf der magischen Gewalten. Die Mitglieder der Katakombengemeinde glichen Menschen, die bei der Explosion einer Kembombe notdürftig Schutz gefunden

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