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0227 - Stellas Rattenkeller

0227 - Stellas Rattenkeller

Titel: 0227 - Stellas Rattenkeller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Arm und wischte einige Blutstreifen von der Wange. »Ich bedauere Sie, Stella. Tut mir leid, Ihnen das sagen zu müssen.«
    »Halten Sie sich nur zurück, Doc, sonst lasse ich Sie zerfetzen…«
    »Ich bin der König, ich bin der Rattenkönig!« Urplötzlich mischte sich wieder Rocky Koch ein und wühlte mit seinen Armen in dem Berg von Ratten.
    »Hör auf!« schrie Stella.
    Koch zuckte zusammen. »Du willst einem König Befehle erteilen?« brüllte er ebenso laut zurück.
    »Du bist kein König, sondern ein Idiot! Sei froh, daß ich dich aus der Anstalt geholt habe!«
    Koch blieb weiterhin knien, allerdings hob er beide Arme und ballte die Hände zu Fäusten. »Dafür werde ich dich töten! Ja, töten werde ich dich dafür!«
    Auf einmal war die Lage gespannt. Nie hätte ich damit gerechnet, daß die beiden sich streiten würden. Hatten sie zuvor noch zusammengehalten, drehte sich der Spieß jetzt um.
    »Ich zeige dir, wem die Ratten gehorchen!« schrie Stella. »Mir! Mir allein. Und ich werde für dich die Todesmelodie spielen!«
    Blitzschnell setzte sie die Flöte an die Lippen, und im nächsten Augenblick produzierte sie schrille, schaurige Töne, wie wir sie zuvor noch nie von ihr gehört hatten.
    Die Nager wurden unruhig. Sie liefen durcheinander, und auch Rocky Koch, der zwischen ihnen hockte, war für einen Moment völlig aus der Fassung gebracht worden. Konsterniert schaute er sich um, sein Blick zeigte Unverständnis.
    Bis die erste Ratte zuhackte.
    Da begann er zu schreien und starrte auf seine Hand, wo sich die beiden Bißstellen befanden und Blut aus zwei kleinen Wunden troff.
    Es war nur der Anfang. Als hätten die anderen Ratten diesen Befehl zusätzlich gebraucht, so griffen sie an. Sie kämpften für Stella und gegen ihren ehemaligen König.
    Und Stella spielte.
    Ihre Rattenparty lief abermals an. Wie noch vor kurzer Zeit unten im Keller.
    Das Flötenspiel wurde fast hysterisch. Es waren nur hohe Töne, die sie produzierte, und die Ratten reagierten genau so, wie sie es haben wollte.
    Sie wurden aggressiv, angriffslustig, wütend.
    Sekunden noch liefen sie im Kreis, den sie dann immer enger zogen und in dem sich Rocky Koch als Mittelpunkt befand. Er mußte irgend etwas spüren, ahnte, daß sich die Lage gewandelt hatte und begann fürchterlich zu schreien.
    »Ihr seid doch meine Freunde. Ihr und ich, wir gehören zusammen. Ihr dürft mir…ahhhhggggrr…«
    Eine Ratte war genau in seinen weit offenen Mund gesprungen…
    Koch schlug um sich, aber er kam gegen die Masse der Ratten nicht an.
    Sie waren wie eine graue Woge, und die stürzte über Rocky Koch zusammen.
    Der ehemalige Rattenkönig konnte sich nicht mehr halten. Er fiel der Länge nach hin, zu sehen war von ihm kaum etwas, nur hin und wieder die bleiche Hand, wenn sie aus der Masse der Ratten hervorragte.
    Uns hatte die schreckliche Szene entsetzt und für Sekunden gebannt. So dauerte es seine Zeit, bis wir uns von dem grauenhaften Anblick losgerissen hatten.
    Dann aber hielt uns nichts mehr. Gemeinsam mit Suko stürmte ich vor. Wir wollten nur eine — Stella Murdock!
    Sie sah uns.
    Plötzlich verzerrte sich ihr Gesicht, das Flötenspiel brach ab, in den nächsten Sekunden wußte sie nicht, was sie tun sollte, und dann waren wir bei ihr.
    An dem völlig entsetzten und fassungslos dastehenden Professor jagten wir vorbei, sprangen über Rattenkörper hinweg, trampelten sie nieder und hatten Stella schon erreicht.
    Ich bekam sie zu packen, schleuderte sie zur Seite, und Suko gelang es, ihr die Flöte zu entreißen.
    Er hob sein Knie und brach sie in zwei Teile.
    Da schrie Stella auf. Sie drehte durch, als sie sah, daß wir ihr geliebtes Instrument zerbrochen hatten, und in einem Anfall von Raserei stürzte sie sich auf mich.
    Stella lief genau in meinen Schwinger.
    Es war ein knallharter Schlag, der sie unter dem Kinn traf, ihr den Kopf in den Nacken riß, ihr zusätzlich noch die rote Kapuze vom Kopf schleuderte und sie dann zu Boden warf. Stella fiel auf den Rattenteppich.
    Die Flöte besaß sie nicht mehr, und plötzlich waren die Ratten auch bei ihr.
    Es wurde noch einmal grausam.
    Suko und ich versuchten alles. Wir schossen, wir kämpften mit dem Messer, trampelten Tiere zu Tode, und es gelang uns tatsächlich, die Masse der Nager in die Flucht zu schlagen. Sie flüchteten wie nächtliche Schatten in der Sonne, huschten unter Büsche und Sträucher und verschwanden aus unserem Blickfeld.
    Ihre Flucht mußte mit der Zerstörung der

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