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0228 - Ratten-Tanz

0228 - Ratten-Tanz

Titel: 0228 - Ratten-Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zerstört wurden? Es gab sie nicht mehr!
    Und diese Ratten sollten vom Silbermond oder von den legendären Wunderwelten stammen?
    »Es ist unmöglich!« stöhnte er.
    »Es wäre eine lange Zeit«, drangen die Worte der Rattenkönigin in sein Bewußtsein. »Der Weg der Rache war lang… doch nun kommt die Zeit, da wir uns erheben und den Willen dessen erfüllen, der uns rief und mit in diese Welt brachte… den Willen des Druiden!«
    Zamorra stand da wie gelähmt. Es war unmöglich. Die Druiden vom Silbermond verkörperten die Weiße Magie. Hier aber herrschte das absolut Böse!
    Es war der Moment, in dem ein anderer eingriff…
    ***
    Das Bild in den Händen der Rattenkönigin veränderte sich. Eine andere Gestalt überlagerte das Abbild jenes Druiden. Ein Gesicht, das Zamorra kannte wie kaum ein anderes, von Nicole abgesehen. Augen, die in jugendlichem Feuer loderten, beherrschten ein Gesicht, das unendliches Alter und Weisheit in sich vereinte. Schon seit Jahrtausenden mußte das Haar dieses Mannes weiß sein…
    Merlin, der Zauberer von Avalon, meldete sich nach langer Zeit wieder auf ungewöhnliche Weise…!
    Zamorra erhielt keine Gelegenheit sich zu wundem, warum er in dieser Form erschien. Er war auch nicht tatsächlich anwesend, er schien nur eine geistige Verbindung zu nützen.
    »Ja«, donnerte seine Stimme durch die Nacht, und unwillkürlich duckten sich die Rattenmenschen allein unter der Vorstellung seiner Macht. »Ja, jener Druide… jener, der entartete und den ich verbannte! Seine Rache wollt ihr erfüllen mit den Ratten aus dem Bannkreis der entarteten Druidensonne? Ha…«
    Zamorra atmete tief durch. Er sah, wie die Rattenkönigin zu einem lebenden Standbild erstarrte.
    »Zamorra, denke an jene Worte, die ich dich einst lehrte… und hüte dich vor dem Schwarzen Druiden! Finde ihn, ehe er dich findet! Damals wollte ich ihn nicht töten, nur bannen. Es war ein Fehler… wiederhole meinen Fehler nicht …«
    Die Stimme verhallte, Merlins Bild verblaßte wieder. Das Bild in den Händen der Rattenkönigin schwand, löste sich auf.
    Zamorra löste sich aus seiner Starre.
    Grell flammte und loderte das Amulett in seinen Händen. Es reagierte auf Merlins geistige Nähe, wurde aktiv! Und irgendwo aus den Tiefen von Zamorras Unterbewußtsein stiegen Worte auf, von denen er nicht wußte, wann jemals er sie von Merlin erlernt hatte. Aber dieses Wissen war da, steckte in ihm und wurde jetzt mächtig.
    Er streckte die Arme aus.
    Er hörte Ratten kreischen und pfeifen, die ahnten, was sie erwartete. Und Zamorra sprach die Worte der Macht. Merlins stärksten Zauberspruch!
    »Analh natrac’h - ut vas bethat - doc’h nyell yen vvwé… analh natrac’h - ut vas bethat - doc’h nyell yen vvwé…«
    Bei den ersten Worten erzitterten die violetten Flammen. Als Zamorra den Zauberspruch, jene alten Druidenworte einer längst vergessenen Sprache, zum zweiten Mal rief, war es wie ein Sturmstoß, der in die magischen Flammen blies und sie zu stärkerem Lodern brachte. Der magische Stern explodierte förmlich. Gewaltige Lichtschauer breiteten sich aus. Funken sprühten. Das Feuer griff auf die Ratten über, die nicht mehr entkommen konnten. Innerhalb weniger Sekunden gingen sie in violetten, kalten Flammen auf.
    Auch die Wer-Ratten veränderten sich.
    Ihre Köpfe verformten sich, wurden wieder menschlich. Sie taumelten, stürzten zu Boden. Ihre unheimlichen Kräfte schwanden dahin.
    Und immer noch floß die Macht aus dem Zauberspruch und hüllte die Rattenkönigin ein. Lautlos sank sie vor Zamorra zu Boden.
    Da endlich hörte das Toben der entfesselten Magie auf. Und auch Zamorra stand nicht länger. Er fühlte, daß der Spruch die letzten Kräfte aus ihm saugte, und brach über Nicole bewußtlos zusammen…
    ***
    Als er erwachte, fühlte er sich unendlich schwach. Er war nicht einmal in der Lage, einen Arm zu heben.
    Es regnete nicht mehr. Jemand hatte ihn auf eine Decke gelegt. Zwei Gesichter beugten sich über ihn. Er erkannte Nicole und einen Mann, der ihm unbekannt war.
    »Wir dachten schon, du wärest tot«, sagte Nicole erleichtert.
    Zamorra probierte ein Lächeln und versuchte zu sprechen. Es gelang ihm überraschend einfach.
    »Ich dachte es auch«, murmelte er. »Nachdem alle anderen starben…«
    »Nicht alle«, sagte der Mann neben ihm. »Claudine, die beiden Polizisten und ich haben es überlebt.«
    »Wer sind Sie?« fragte Zamorra überrascht.
    »Das ist Rogier«, erklärte Nicole. »Er war einer der

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