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0229 - Herrin der Dunkelwelt

0229 - Herrin der Dunkelwelt

Titel: 0229 - Herrin der Dunkelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Beamte zog seinen Mund schief. So recht wollte er das nicht glauben, was ihm Suko mitteilte. »Also, ich weiß nicht. Ich habe schon vieles erlebt, aber…«
    »Nehmen sie es so hin, und sorgen Sie nur dafür, daß der technische Ablauf der Dinge gewährleistet ist. Okay?«
    »Natürlich, Sir.«
    »Kann ich von Ihrem Wagen telefonieren?«
    »Sicher.«
    Sukos Schritte wirkten müde, als er zum Streifenwagen ging. In seinem Magen saß ein Kloß. Er wollte mit seinem Chef, Sir James Powell, sprechen und ihm einiges erklären.
    Über John Sinclair konnte er ihm nichts sagen. Und das bereitete Suko schwere Sorgen…
    ***
    Der Teleporter-Sprung löschte bei mir sämtliche Gedanken und Gefühle aus. Man überwindet Räume und auch Zeiten, befindet sich in einem Nichts, einem Vakuum und kann erst wieder voll denken, wenn das Ziel erreicht ist. In unserem Fall die Insel an der Südspitze Feuerlands. Dr. Tods Hauptquartier.
    Plötzlich waren wir da. Die Leere und die Dunkelheit verschwanden. Ich kam mir vor, als hätte jemand einen Vorhang zur Seite gezogen, wobei man mir nun eine freie Sicht gestattete.
    Ich sah das Meer.
    Graugrüne Wellen, die gegen einen leeren Strand anrannten. Ein kalter scharfer Wind durchschnitt meine dünne Kleidung. Schließlich war ich aus dem Sommer in den Winter gekommen. Dicke Schneewolken wirbelten am Himmel. Ich fror und zog die Schultern hoch. Myxin sagte: »Wir sind da, John!«
    »Ja, das sehe ich.« Einmal drehte ich mich im Kreis und mußte gegen den plötzlichen Schwindel angehen. Was ich sehen wollte, das hatte ich gesehen, und es stimmte mich nicht eben fröhlich.
    Das Hauptquartier des Dr. Tod und seiner restlichen Mordliga lag unter einem Nebel. Es war der Todesnebel!
    Mein Magen zog sich zusammen, als ich in diese grauen Wolken starrte. Ihre Gefährlichkeit hatte ich bereits des öfteren erlebt. Wer mit diesem Nebel in Berührung kam, dem erging es schlecht. Er wurde auf grausame Art und Weise getötet, denn der Nebel brachte es fertig, ihm das Fleisch von den Knochen zu lösen, so daß der Bedauernswerte als Skelett seinen Tod fand. Ich starrte ihn an.
    Unheimlich sahen die grauen Schwaden aus, durch die hin und wieder lange, grüne Schlieren liefen. Ich spürte die Nähe meiner Todfeinde, und mein Magen hatte sich zusammengezogen.
    Aber niemand ließ sich blicken.
    Weder Dr. Tod, Xorron, Vampiro-del-mar noch Lady X. Myxin hatte meine Gedanken erraten. »Sie werden sich in der Festung befinden«, sagte er.
    »Mit Kara?«
    »Ich hoffe es.«
    Myxin war deprimiert. Früher, als Asmodina noch Jagd auf ihn machte, hatte ich ihn in diesem Zustand erlebt. Nach ihrem Tod war es das erste Mal, daß er so reagierte. Ich wollte irgend etwas tun und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
    »Keine Sorge, wir schaffen es schon, auch in der Höhle des Löwen.«
    »Hoffentlich.«
    Ich kannte die Insel und wußte auch, daß sich außer den Mitgliedern der Mordliga noch andere Wesen dort aufhielten. Zombies, die zu Xorron gehörten, auf seiner Seite standen und nur seinen Befehlen gehorchten. Aber selbst von diesen Wesen sah ich nichts.
    Über der Insel lag ein unsichtbarer, gefährlicher Ring der Ruhe. Eine regelrechte Schweigezone, ein lauerndes Abwarten, das wir irgendwann durchbrechen mußten.
    Träge wallte der Nebel. Wellen schlugen hart gegen den Felsenstrand, in der Ferne verschwammen Meer und Horizont zu einem dunstigen Grau.
    »Komm«, sagte ich leise.
    »Wir können den Ring nicht durchbrechen«, sagte Myxin leise. »Du vielleicht, weil du das Kreuz hast, aber ich nicht…«
    »Wir werden uns in die Festung teleportieren.« Myxin schaute mich nur an. Dann schluckte er. »Ja, es ist die einzige Chance.«
    Als er nach meiner Hand griff, merkte ich, wie sehr seine Finger zitterten. Myxin mußte Schlimmes durchmachen, die Sorge um Kara ließ ihn zu einem anderen werden. Fast unvorstellbar, wenn ich daran dachte, daß die beiden vor langer Zeit einmal Todfeinde gewesen waren. Aber das hatte sich in Atlantis abgespielt, vor dem Untergang des gewaltigen Kontinents. Dann erfolgte der Sprung.
    Schlagartig verschwand die wildromantische Umgebung vor meinen Augen, und einen Lidschlag später befanden wir uns woanders.
    Im Innern der Festung! In Dr. Tods Hauptquartier. Als ich daran dachte, lief es mir doch kalt den Rücken hinab. Auch ich hatte Gefühle, und so einfach ging das alles nicht an mir vorbei, da war ich ehrlich genug. Wir standen in einem langen Gang, er war kahl. Betonwände vermittelten

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