Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
023 - Der Satan schickt die Höllenbrut

023 - Der Satan schickt die Höllenbrut

Titel: 023 - Der Satan schickt die Höllenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
Elvira. Die Kugel war in der dicken
Speckschicht ihres Leibes steckengeblieben. Tschin lehnte mit hängenden Armen
an der Wand des Wohnwagens. Seine rechte Augenbraue war aufgerissen, seine Nase
blutete.
    »Zum Schluß
spielten Sie mit hohem Einsatz, Sir«, sagte Larry mitharter Stimme. »Sie wurden
unvorsichtig und gingen das größte Risiko ein, nur um Professor Wang in die
Hände zu bekommen.«
    Kalte,
fiebernde Augen starrten ihn an. Larry griff in das Gesicht von Tschin. Er
kratzte darüber hinweg wie über einen Gummiball. Die bioplastische Maske löste
sich in langen Streifen von seinem wahren Gesicht. Der Mann, der jetzt schweratmend,
ausgepumpt und erledigt vor Larry Brent stand, sah aus, als habe er Ausschlag.
    »Willst du
nicht deinen Cousin begrüßen, hm?« fragte Larry.
    Patrick
Ferguson antwortete nicht.
     
    ●
     
    Nachdem ihn
die Polizei abtransportiert hatte, saßen sie alle in Elviras Wohnwagen
zusammen. Professor Wang fehlte. Er war mit der Polizei gegangen und wollte das
Gegenpräparat einsetzen, um den gigantischen Fliegenschwarm in der Stadt
aufzulösen.
    Die Kugel war
aus Elviras massigem Körper entfernt. Sie saß auf ihrem Diwan und wirkte kaum
verändert, war nur ein wenig bleicher.
    »Ich kam
darauf, als ich mit den Fliegen kämpfte«, erzählte Larry.
    »Er spielte
eine Doppelrolle, schon seit einiger Zeit. Betsy Orwell, die Stripteasetänzerin
aus dem Goldenen Drachen, die in Wirklichkeit eine Agentin des amerikanischen
Geheimdienstes war, befand sich hier mit dem Auftrag, herauszufinden, wer die
Hintermänner waren, die in Hongkong einen Callgirl-Ring aufgezogen hatten, die
verbotene Rauschgifthöhlen unterhielten und zwielichtige Lokale besaßen. Betsy
Orwell und Chung, ein chinesischer Arbeiter, mußten sterben, weil sie dem
gefährlichen Geheimnis sehr nahe gekommen waren. Niemand anders als die
Angehörigen der amerikanischen Botschaft – als Patrick Ferguson und Sean Howard
– waren die Hintermänner, die diesem lukrativen Nebengeschäft nachgingen.
Howard und Ferguson überwarfen sich. Howard hatte von Professor Wangs Erfindung
vernommen, auch Ferguson wußte davon. Er sah, daß er seine Macht gefährlich
erweitern konnte und stahl die Erfindung. Kurz zuvor gelang es Howard, den
Professor zu entführen, denn er ahnte, daß sein Kompagnon etwas im Schilde
führte. Ferguson aber war Howard überlegen. Mit dem Löwen, den er entführen und
töten ließ, wollte Ferguson die Behörden irreführen. Mit seinem eigenen Tod,
den er inszenierte, glaubte er, die Spur von sich abzulenken, und er spielte
damit auch gleichzeitig Sir Howard einen bösen Streich. Er zwang ihn zu
schweigen, andernfalls wurde er zum Mitwisser eines gefährlichen Geheimnisses.
Der Mann, der tot und zerfleischt in Patrick Fergusons Wohnung aufgefunden
wurde, ist ganz offensichtlich ein Mitglied seiner Bande, der nun, mit der
Festnahme von Ferguson alias Tschin, das Handwerk gelegt wurde. Der direkte,
gezielte Angriff auf mich brachte mich auf Patrick Ferguson. Er wußte, daß ich
der nächste war, der ihm gefährlich werden konnte. Nicht als mißtrauischer
Cousin, sondern als Angehöriger einer Gruppe, die sich für die Dinge zu interessieren
begann…«
    Aus der
Kochnische erklang Tellerklappern. »Die Suppe ist fertig«, war die Stimme des
Liliputaners zu hören. Burt tauchte auf, einen Tellerstapel vor sich, der ihm
bis zum Kinn reichte.
    Larry und Su
sahen sich an. Larry erwiderte lange den Blick der dunklen, schönen Augen der
Chinesin und drückte Sus Hand.
    Burt tischte
auf. Er schleppte einen riesigen Topf herbei.
    »Schlangenfleischsuppe,
Mister Brent, eine Delikatesse«, jauchzte er.
    Larry tauchte
den Löffel in den gefüllten Teller. Mit einer unmutigen Bewegung verjagte er
eine Fliege, die auf seinem Tellerrand herumkroch.
    »Mich kann
nichts mehr so schnell erschüttern«, meinte er, »nicht mal Ihre
Schlangenfleischsuppe. Aber von Stubenfliegen – habe ich vorerst die Nase voll.«
     
    ENDE

Weitere Kostenlose Bücher