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Rockchild - Sex, Blut, Dämonen (Torgänger) (German Edition)

Rockchild - Sex, Blut, Dämonen (Torgänger) (German Edition)

Titel: Rockchild - Sex, Blut, Dämonen (Torgänger) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian van Cooper
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Prolog – Bad Attitude
     
    Bielefeld
     
    Kayleigh
     
    ‚Wenn es an Dir hinge, die Welt zu retten und Du könntest es auch. Du müsstest alles opfern, Schmerz und große Leiden erdulden, aber Du könntest es. Würdest Du es tun? Kayleigh?‘
    Die Stimme ihrer Lehrerin riss Kayleigh aus ihren Tagträumen. In denen stand sie als Gitarristin ihrer Lieblingsband ‚69 Soldiers of Fortune‘ vor Tausenden von Fans und badete in ihrem frenetischen Jubel. Weiße Lichter schnitten durch die Nacht, wanderten über die rhythmisch wogende Menge. Aus riesigen Lautsprecherboxen barsten dröhnende Bässe und heulende Riffs. Neben ihr blinzelte ihr der Sänger vielversprechend zu. Er rief ihr etwas zu. Rock’n’Roll ist reine Magie, spürst Du es? Wollen wir heute Nacht…
    ‚Kayleigh!‘
    Mist. Warum immer sie. Lasst mich einfach in Ruhe. Ich schreibe eure Klassenarbeiten, absolviere eure Prüfungen und in einem Jahr bin ich hier raus. Bis dahin lasst mich einfach meine Zeit absitzen. Aber Lehrer sahen das anders. Sie seufzte innerlich. Zum Glück gehörte es zu den Standardtechniken  einer achtzehnjährigen Schülerin Fragen von Lehrern im Unterbewusstsein abzuspeichern, auch wenn man dem Unterricht überhaupt nicht gefolgt war. Sie rief die Frage aus dem unterbewussten Speicher ab. Ob sie die Welt retten würde? Komische Vorstellung. Sie war durchschnittlich groß, durchschnittlich schlau und fühlte sich in keiner Weise zum Superhelden berufen. Ihre einzige Begabung und Leidenschaft war Gitarre spielen. Aus Sicht der Schule leider ‚nur‘ E-Gitarre. Damit fiel sie für die Folklore-Gruppe aus. Ihre Antwort war klar.
    ‚Nein, ich denke nicht.‘
    Frau Dengler, eine engagierte ältere Lehrerin, hakte nach.
    ‚Warum nicht?‘
    Kayleigh dachte an ihre Kindheit, von einem Verwandten zum anderen durchgereicht, weil sich zuerst ihr Vater und dann völlig überfordert ihre Mutter aus dem Staub gemacht hatten. An ihr Umfeld in Bielefeld. Menschen die sie komisch anschauten, nur weil sie gerne Doc-Martens-Stiefel trug  und sich Kajal um die Augen malte. Etwas, das in einer echten Großstadt nicht einmal aufgefallen wäre. An den Hass der ihr von rechten Skins entgegenschlug, die Bedrohungen und Prügel die sie regelmäßig einstecken musste. Die Antwort fiel ihr leicht.
    ‚Weil die Welt noch nie was für mich getan hat.‘
    Zwei Reihen hinter ihr rührte sich Kalle. Glatzköpfig, hohl und Faschist.
    ‚Brauchst nur Deine Beine breit machen und ich tue gerne was für dich!‘
    Seine Kumpels grölten, andere Mitschüler lachten oder schimpften . Frau Dengler ermahnte ihn energisch. Kayleigh drehte sich um. Sie wusste schon, dass sie es bereuen würde, aber ihr Mund war schneller.
    ‚ Melde Dich nochmal, wenn Dein Kleiner erwachsen ist. So eine Drei-Sekunden-Nummer ist nichts für mich.‘
    Seine wütende Antwort ging im Grölen der Klasse unter. Kalles  Gesicht wurde knallrot und schrie irgendetwas. Mitten in den Krach ertönte der Pausengong und alle sprangen auf um das Klassenzimmer zu verlassen. Sie packte so schnell sie konnte Tasche und ihren Gitarrenkoffer und hetzte an der protestierenden Frau Dengler vorbei Richtung Tür. Kalle zornbebend hinterher. Auf den Gang und die Treppe hinunter bis zum ersten Absatz schaffte sie es. Weiter nicht. Eine Hand packte sie an der Schulter und warf sie gegen die Wand. Wütend baute sich der kräftige Neunzehnjährige vor ihr auf, drückte sie an die Mauer des Treppenhauses.
    ‚Ich mach‘ Dich fertig, Schlampe.‘
    Ihr Herz schlug bis zum Hals. Jetzt würde es weh tun. Diesem Typ war alles zuzutrauen und keiner wagte es sich einzumischen. Bei seinem Ruf verstand sie es sogar. Warum hatte sie auch nicht ihre Klappe gehalten?
    Sie wurde gepackt und in eine abseits gelegene Kammer gezerrt. Scheiße, das war übel. Sie versuchte zu schreien, doch einer von Kalles Kumpeln drückte ihr die Hand auf den Mund. Er selbst zückte ein Messer und hielt es ihr an die Wange. Sein Atem stank nach Thunfisch. Sie hasste Thunfisch.
    ‚ Jetzt werden wir Dein hübsches Gesicht mal nach meinem Geschmack markieren.‘
    Er grinste völlig abgedreht und stumpfsinniger Sadismus glänzte in seinen Augen. Sie versuchte sich zu wehren, doch sie hatte keine Chance gegen die Männer die sie hielten. Die Klinge des Messers legte sich auf ihre Haut, Kalle leckte sich die Lippen.
    Genau in diesem Augenblick hörte Kayleigh das erste Mal die Stimme. Vielleicht war Hören auch das falsche Wort. Die Stimme schien

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