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023 - Die Vampir-Klinik

023 - Die Vampir-Klinik

Titel: 023 - Die Vampir-Klinik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Cruv und nahm die Melone ab. Auch er gehörte dem »Weißen Kreis« an, und er brannte darauf, zu beweisen, daß er ein vollwertiges Mitglied war. Trotz seiner geringen Größe.
    Das Telefon läutete. Daryl hob ab. Am anderen Ende war meine Freundin Vicky Bonney, das bekam ich schon nach den ersten Worten mit. Pakka-dee sprach ziemlich lange mit ihr.
    Schließlich reichte er den Hörer an mich weiter. »Vicky möchte dir etwas sagen«, bemerkte er.
    Ich stellte mein Pernodglas weg und übernahm den Hörer.
    »Wenn ich mir deiner nicht so sicher wäre, müßte ich jetzt direkt eifersüchtig sein«, sagte ich.
    »Ein bißchen Eifersucht würde dir ganz gut stehen«, kicherte Vicky Bonney. »Rat mal, wer vor fünf Minuten angerufen hat.«
    »Maggie Thatcher?«
    »Daneben.«
    »Ein Mann?«
    »Brillenfabrikant. Gebürtiger Pole mit österreichischer Staatsbürgerschaft. Wohnhaft in Wien«, half mir meine Freundin.
    »Vladek Rodensky!« platzte es sofort aus mir heraus.
    »Gewonnen«, lachte Vicky. »Er ist in London. Einer seiner Geschäftsfreunde wurde mit akutem Herzversagen in die St.-Mary’s-Klinik eingeliefert. Dean Ashcroft ist sein Name. Angeblich hatte er noch mal Glück und ist schon wieder über dem Berg. Vladek will ihn heute besuchen, und er würde sich freuen, wenn du ihn um neunzehn Uhr von der Klinik abholen würdest.«
    »Mach’ ich mit dem größten Vergnügen«, sagte ich erfreut. Mich verband mit Vladek Rodensky eine langjährige Freundschaft. Wir hatten schon etliche Male gegen die schwarze Macht gekämpft, wobei Vladek bewies, daß er erstaunlich tapfer sein konnte. Er reiste viel, nicht nur geschäftlich. Er war ein Weltenbummler, und wenn ihm zu Ohren kam, daß irgendwo finstere Mächte am Werk waren, ließ er mich das umgehend wissen, damit dem schwarzen Treiben ein Riegel vorgeschoben wurde.
    Vladek in London, das freute mich ganz besonders. Ich fragte Vicky: »Sag mal, was hältst du davon, wenn wir zu dritt essen gingen?«
    »Eine großartige Idee.«
    »Darauf bin ich ganz allein gekommen. Bestell einen Tisch für drei Personen.«
    »In welchem Lokal?«
    »Für welches bist du heute in Stimmung?«
    »Kann ich frei entscheiden?«
    »Selbstverständlich.«
    »Gut, dann laß dich überraschen«, sagte Vicky Bonney. »Paßt dir zwanzig Uhr?«
    »Ausgezeichnet. Vladek und ich holen dich ab. Mach dich für unseren Freund aus Wien besonders hübsch. Er wird es dir mit einem galanten Kompliment danken«, sagte ich und freute mich auf den Abend.
    Ich hätte mich nicht gefreut, wenn ich gewußt hätte, was statt des netten Essens zu dritt auf mich zukommen würde.
    ***
    Charlton Dodd zitterte, als wäre ihm schrecklich kalt. Melusine lag im Schlafzimmer. Wie tot. Und eigentlich war sie das ja auch – tot.
    Sie lebte nicht mehr, war eine Untote, ein Schattenwesen, das sich erst wieder erheben würde, wenn die Dämmerung anbrach.
    Dann würde die totenähnliche Starre vor ihr abfallen, und sie würde wieder losziehen, um ruhelos und voll brennender Blutgier nach einem Opfer zu suchen.
    Timmy Crocker hatte in der vergangenen Nacht unerhörtes Glück gehabt. Ein zweites Mal würde Melusine von dem Jungen bestimmt nicht so schnell ablassen. Dodd biß sich auf die Unterlippe.
    Ihm war sonnenklar, was er tun mußte, aber er brachte nun doch nicht die nervliche Kraft auf, die Sache auszuführen. Aufgewühlt lief er im Wohnzimmer hin und her.
    Du hast keine andere Wahl! sagte er sich immer wieder. Du mußt es tun, sonst begibt sie sich wieder auf die Suche nach einem Opfer, und vielleicht wendet sie sich diesmal auch gegen dich.
    Lautlos schlich er an die Schlafzimmertür heran. Vorsichtig öffnete er sie. Melusine lag auf dem Rücken. Eine bleiche Schönheit.
    Dodd redete sich ein, daß sie nur noch eine Hülle war, in der das absolut Böse wohnte.
    Obwohl er das begriff, konnte er sich nicht dazu überwinden, zu tun, was unbedingt noch vor Einbruch der Dunkelheit getan werden mußte. Es war bestimmt nicht schwierig, die Vampirin jetzt zu erlösen.
    Sie würde sich nicht wehren, würde den Tod einfach hinnehmen, würde davon nicht einmal etwas mitbekommen. Schweiß glänzte auf Dodds Stirn. Er roch den süßlichen Atem des weiblichen Blutsaugers, und ihm drohte übel zu werden.
    Rasch schloß er die Tür und lehnte sich dagegen. Eine Gänsehaut kroch über seinen Rücken. Wie viele Stunden zögerte er nun schon?
    Er hatte jeglichen Zeitbegriff verloren.
    Wenn er an die bevorstehende Nacht dachte, wurde ihm

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