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023 - Im Zeichen des Boesen

023 - Im Zeichen des Boesen

Titel: 023 - Im Zeichen des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Vlcek
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Grauen um uns. Die Dämonen haben Angst vor seinem kranken Geist. Sie flüchten vor ihm. In Vuks Nähe sind Sie sicher, Anja.« Aber sie schien ihn überhaupt nicht zu hören.
    »Du Scheusal hast mich hergeschleppt!« sagte sie mit leiser Stimme, die jedoch kalt und voller Haß war.
    Plötzlich fuhr sie Vukujev mit beiden Händen ins Gesicht, und ihre Nägel hinterließen lange, blutige Spuren darin.
    »Ich wollte nichts Böses«, beteuerte Vukujev.
    »Nichts Böses?« wiederholte Anja. »Dann sieh mich einmal an! Schlimmeres hätte mir nicht widerfahren können.«
    Sie erhob sich, taumelte einige Schritte und mußte sich stützen. Dorian bückte sich nach dem Umhang, der der Gräfin von der Schulter geglitten und zu Boden gefallen war. Aber ein Fuß der Gräfin stand darauf, und als Dorian an dem Umhang zog, zerfiel sie durch die Erschütterung zu Staub. Dorian legte dem Mädchen den Umhang über die Schultern. Sie zog ihn fest um ihren Körper. Vukujev stand mit offenem Mund da und starrte auf den Stuhl, in dem die leeren Kleider der Gräfin lagen.
    »Warum kann ich sie nicht mehr sehen?« fragte er verwundert. »Warum verbirgt sie sich schon wieder vor mir?«
    »Sie war eine Hexe«, erklärte Dorian. »Sie war es auch, die Anja all das Leid zugefügt hat. Wenn ein Wesen auf Gottes Erde den Tod verdient hat, dann war sie es.«
    »Ich kann es nicht glauben«, murmelte Vukujev. »Sie war immer so gut zu mir.«
    »Sie hat dich nur ausgenutzt, Vuk.«
    Der Irre schüttelte den Kopf. »Nein. Sie hat nichts Böses getan. Sie war gut zu mir.«
    »Und hast du Anja vergessen?«
    »Anja?«
    Vukujev schien aus einem Traum zu erwachen. Er wandte sich dem Mädchen zu, das sich mit einer Hand an der Wand abstützte. Als er sich ihr näherte, wirbelte sie herum.
    »Rühr mich nicht an!« fauchte sie.
    Vukujev blieb verstört stehen und blickte zu Dorian.
    »Sie haben Schreckliches durchgemacht, Anja«, sagte Dorian, »aber das Schlimmste ist ja noch nicht überstanden. Wir sind von Dämonen umgeben, die uns nach dem Leben trachten. Vukujev ist der einzige, dem sie – nichts anhaben können. Solange wir bei ihm bleiben, sind wir in Sicherheit.« »Ich kann seine Nähe nicht ertragen«, murmelte sie tonlos.
    »Sie müssen sich dazu überwinden«, beschwor Dorian sie, und Vukujev nickte. »Oder wollen Sie noch einmal die gleichen Qualen durchmachen?«
    Anja schüttelte den Kopf.
    »Ich bleibe nicht hier.« Sie betastete mit den Händen ihr Gesicht. Entschlossen wiederholte sie: »Ich bleibe keine Sekunde mehr hier. Eher möchte ich sterben.«
    Und ehe Dorian es verhindern konnte, floh sie auf den Korridor hinaus.
    »Wir müssen ihr folgen«, befahl Dorian und eilte hinter ihr her.
    Aber kaum war er außerhalb des Zimmers, blieb er wie angewurzelt stehen.
    Keine zehn Meter von ihm entfernt rang Lilian mit einem Vampir.
    »Warte, Vuk«, schrie Dorian und kehrte ins Zimmer zurück.
    Er nahm die Keule und eines der Stuhlbeine an steh und rannte wieder auf den Korridor hinaus. Lilian rang noch immer mit dem Blutsauger. Vukujev starrte gebannt auf die Szene. Von Anja war nichts mehr zu sehen.
    »Ich komme, Lilian!« rief Dorian, schleuderte den Vampir gegen die Wand, setzte ihm das dünne Ende des Stuhlbeines ans Herz und schlug mit der Keule zu. Es gab ein knirschendes Geräusch, als das Holzbein in den Brustkorb des Vampirs eindrang. Dorian rammte ihm den Pfahl mit einem zweiten Hieb noch tiefer in den Körper.
    Der Vampir umklammerte das Holz mit beiden Händen und versuchte, es aus seinem Körper herauszuziehen.
    Dorian schlug ein drittes und ein viertes Mal zu. Er spürte den Widerstand, als das Holz aus dem Rücken des Vampirs heraustrat und sich in die Wand bohrte.
    Keuchend hielt er inne. Es war vollbracht. Der Vampir zuckte nur noch leicht. Der Kopf war ihm schon auf die Brust gesunken, seine Hände umkrallten noch immer den Pfahl.
    Lilian kam heran und klammerte sich an Dorian. Sie starrte ungläubig zu ihm auf.
    »Du hast ihn getötet«, sagte sie mit seltsamer Betonung. »Du hast ihn grausam getötet.«
    »Es mußte sein«, sagte Dorian keuchend und wollte sie umarmen, aber sie wich vor ihm zurück.
    »Er war ein Vampir! Vampire kann man nur auf diese Weise töten«, erklärte Dorian ihr.
    »Er war mein Freund!« schrie Lilian ihn an. »Du Bastard hast meinen Freund getötet!«
    Da wußte Dorian, was tatsächlich passiert war. Nicht sie war vor dem Vampir geflüchtet, sondern es war genau umgekehrt gewesen.
    Sie hatte den

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