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023 - Im Zeichen des Boesen

023 - Im Zeichen des Boesen

Titel: 023 - Im Zeichen des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Vlcek
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seiner Kehle. Er zerdrückte zwei von ihnen und hoffte, die anderen würden von den beiden Kadavern abgeschreckt, aber sie formierten sich zu einem neuen Angriff. Inzwischen hatte Dorian jedoch Zeit genug, sein Feuerzeug herauszuholen. Nur war die Flamme zu klein. Als die Fledermäuse erneut über ihn herfielen, mußte er sie mit seiner Handfläche schützen. Doch endlich bekam er einen der Blutsauger zu fassen und konnte ihn in die Flamme halten. Er ließ ihn erst los, als sein Flügel Feuer gefangen hatte.
    Die Fledermaus kreiste durch das Zimmer und trudelte dann durch das eingeschlagene Fenster in die Nacht hinaus – eine mahnende Fackel für die anderen Dämonen.
    Dorian kroch auf den offenen Kamin zu. Er war kaum drei Meter davon entfernt, aber es schien Stunden zu dauern, bis er ihn erreicht hatte. Immer wieder taten sich Abgründe vor ihm auf, tauchten Ungeheuer auf, die ihm ihre gefräßigen Mäuler entgegenreckten.
    Aber Dorian durchschaute diese Täuschungsmanöver der Dämonen als Halluzinationen.
    Schließlich erreicht er den Kamin. Er holte alles Brennbare aus seinen Taschen, was er zu fassen bekam und häufte es im Kamin auf. Dann riß er eine Kordel von der Wand und legte sie darüber.
    Als er das Papier anzündete, fing auch die Kordel sofort Feuer. Die Dämonen wichen vor ihm zurück.
    Dorians Gesicht verzerrte sich zu einem Grinsen. Er hatte einen ersten Teilsieg errungen. Die Dämonen fürchteten das Feuer wie die Pest. Er mußte nur darauf achten, daß es nicht erlosch.
    Ein heftiger Windstoß fegte durch das Fenster ins Zimmer und fuhr durch den Kamin wieder hinaus. Dorian breitete schützend sein Sakko über die Flammen, die durch den Luftzug fast erloschen waren. Dann griff er rasch nach einem Stuhl und schlug ihn so lange gegen die Wand, bis er zersplitterte. Zuerst warf er die Späne, dann die größeren Trümmerstücke in den Kamin. Im Nu war ein prasselndes Feuer in Gang.
    Dorian lächelte grimmig. Dieses Feuer würden die Dämonen nie ausblasen können. Aber damit allein wollte er sich noch nicht begnügen. Er würde sich in diesem Zimmer verbarrikadieren.
    Zuerst zertrümmerte er alle anderen Sessel, die sich im Zimmer befanden, und warf sie – bis auf die Stuhlbeine – in den Kamin. Die Stuhlbeine schichtete er übereinander. Sie waren ein guter Ersatz für die Pfähle, die man den Vampiren durch die Herzen trieb. Als Hammer sollte ihm eine Keule dienen, die unter einem Wappenschild an der Wand hing. Außer dieser Keule entdeckte er auch noch einen dreißig Zentimeter langen Krummdolch. Er steckte ihn in seinen Hosenbund.
    Dorian entwickelte eine fieberhafte Tätigkeit. Er fürchtete die Angriffe der Dämonen nicht mehr, denn er wußte nun, daß die überlieferten Abwehrmittel tatsächlich wirksam waren. Aus dem Kamin holte er einen glimmenden Holzscheit und trat solange darauf herum, bis er nicht mehr glühte, sondern schwarz und rußig war. Dann ging er mit dem Scheit zu dem schweren Vorhang am Fenster, malte mit Ruß auf die Außenseite einen großen Drudenfuß und zog den Vorhang vor.
    In diesem Augenblick überfiel ihn ein seltsamer Wunsch: Stürze dich aus dem Fenster, dann haben alle Sorgen ein Ende! flüsterte eine Stimme ihm zu. Warum nicht? fragte er sich. Fliegen wie ein Vogel. Frei sein. Sorglos wie die Toten.
    Nein, nur nicht sterben! Er wich in panischen Schrecken zurück, ergriff den Vorhang mit beiden Händen und spannte ihn so, daß das Drudenkreuz zu erkennen war. Sofort fiel der fremde Zwang von ihm ab.
    Dieser Zwischenfall zeigte ihm, daß er noch viel mehr Schutzmaßnahmen ergreifen mußte. Er malte mit dem verkohlten Holzscheit auf alle Wände Kreuze. Während seiner Tätigkeit erbebte der Boden unter seinen Füßen. Noch immer war der Einfluß der Dämonen zu spüren. Dorian stolperte über Hindernisse, die er nicht sehen konnte. Ein schwerer Schrank kippte um und hätte ihn fast unter sich begraben, ein Gemälde löste sich von der Wand und erschlug ihn beinahe.
    Dorian riß ein Tischtuch in schmale Streifen, mit deren Hilfe er aus den Stuhlbeinen Kreuze fertigte, die er im Zimmer verteilte. Aus dem umgestürzten Schrank zog er die Fächer und Türen heraus und warf sie ins Kaminfeuer.
    »Ich werde diese Nacht überleben!« schrie er aus voller Kehle. »Und dann Gnade euch Gott!«
    Dorian hatte diese überheblichen Worte bald zu bereuen.
    Es schien, als wollten die Dämonen die Herausforderung annehmen.
    Plötzlich riß ein Sturm den Vorhang mit dem

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