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0230a - Tödliche Gier

0230a - Tödliche Gier

Titel: 0230a - Tödliche Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tödliche Gier
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Schuß von vorhin sei nur Einbildung gewesen.
    »Bleib du schon mal hier und versuche, mit Pallo zu sprechen«, schlug ich vor. »Ich versuche in der Zwischenzeit, die Rückseite der Scheune zu erreichen, damit uns der Gangster nicht entkommt.«
    Phil nickte und blickte wieder zur Scheune.
    »Paß gut auf, Jerry«, sagte er dann. »Dieser Mörder ist zu allem bereit.« Ich zwinkerte ihm zu, und dann robbte ich vorsichtig auf allen vieren im Schutz des Jaguar ein ganzes Stück zurück, bis ich außer Reichweite von Pallos Revolver war. Jetzt war es schon so dämmerig, daß die Scheune sich von der Wiese kaum noch abhob. Nur der Horizont war noch hell.
    Als ich mich endlich aufrichtete und einen weiten Bog um die Scheune schlug, sah ich drüben auf der Straße, über dem anderen Ufer des Sees, die Lichter eines Wagens auftauchen. Das war wahrscheinlich schon der erste Streifenwagen, der uns zur Hilfe kam. Jetzt erkannte ich auch, daß Chet Pallo genügend Zeit gehabt hatte, den dunklen Pontiac in die Scheune zu fahren, bevor wir auftauchten.
    Ich ging nicht ganz um die Scheune herum, sondern blieb seitlich stehen, um besser sehen zu können, falls er die Scheune verließ.
    Hinter mir hörte ich Phils Stimme. »Komm ’raus, Pallo«, brüllte er. »Wir wissen, daß du in der Scheune bist, aber du entkommst uns nicht mehr. In wenigen Minuten haben wir Verstärkung.« Statt einer Antwort ließ Pallo den Revolver sprechen, und ich hörte, wie die Kugel auf Blech traf. Mein armer Jaguar, dachte ich, aber wenn er Phil Deckung gab, dann lohnte es sich.
    »Laß wenigstens das Mädel ’raus, Pallo«, brüllte Phil weiter und verriet mir dadurch, daß er nicht verwundet war. »Willst du sie auf dem Gewissen haben, wenn ihr aus Versehen etwas passieren sollte?«
    »Hau ab, Cop«, antwortete Chet Pallo Jetzt gab es keinen Zweifel mehr, daß wir den richtigen Mann hatten. Es hatte schon vorher kaum Zweifel gegeben, aber jetzt hatten wir Sicherheit. »Hau ab! Oder hole mich heraus, wenn du den Mut dazu hast.«
    Ich blickte auf die Scheinwerfer des Wagens, der jetzt am See entlangkam und die Bäume beleuchtete. Chet Pallo glaubte vielleicht, es sei nur eine Mutfrage, vor einen geladenen Revolver zu treten und seine Pflicht zu erfüllen. No, dachte ich, es war keine Frage des Mutes. Ein Polizeibeamter braucht auch eiserne Nerven und einen klaren Verstand, der ihm die Augen öffnet, wenn andere in ihrer Verzweiflung va taanque spielen.
    Deshalb stand ich hier in der Dämmerung und wartete auf Verstärkung, statt mit geladener Pistole in die Scheune zu hechten.
    Fünf Minuten später fing ich den Streifenwagen der Highway Patrol vor der Scheune ab. Die Mannschaft bestand aus zwei jungen Polizisten.
    »Pallo sitzt mit dem Mädchen in der Scheune«, erklärte ich rasch. »Er schießt wild um sich. Fahrt in sicherem Abstand um die Scheune herum und beleuchtet sie von hinten, um zu verhindern, daß er sich still und leise verdrückt. Seid vorsichtig und haltet Abstand. Wir holen ihn heraus.«
    Die Beamten nickten aufmerksam, und dann schaukelte der große Streifenwagen mit wippenden Federn über die Wiese, schlug einen großen Bogen und ließ dann in sicherem Abstand die Scheinwerfer aufleuchten. Sofort versuchte Chet Pallo, die Scheinwerfer außer Aktion zu setzen, aber nach dem zweiten Schuß erkannte er, daß die Entfernung zu groß war, um sein Ziel zu treffen. Ich zählte bei den Schüssen automatisch mit. Jetzt hatte er schon vier Schuß abgegeben. Noch zwei, und er mußte ein neues Magazin einschieben.
    Hinter dem See tauchten neue Scheinwerferpaare auf. Bald darauf sah ich einen dritten Wagen aus der anderen Richtung kommen. In wenigen Minuten konnten wir einen Ring um die Scheune ziehen, und dann saß Chet Pallo fest und kam nicht mehr heraus.
    Vorsichtig robbte ich wieder zu Phil hin und nahm neben ihm hinter dem Jaguar Deckung.
    »Noch ein paar Minuten, Phil«, sagte ich. »Dann können wir Feierabend machen. Aus der Hintertür kann er uns nicht mehr entschlüpfen, weil dort un-Mt're Freunde von der Highway Patrol die Augen offenhalten.«
    »Wird auch langsam Zeit«, murrte Phil. »Das Gras wird schon ganz taunaß.«
    Ich lauchte. Manchmal wirkte Phil egoistisch, obwohl er es keineswegs war. Es war nur die Reaktion seiner Nerven. Er dachte bestimmt an das Mädchen in der Scheune, das Pallo ausgeliefert war.
    »Wenn wir das hinter uns haben, dann spendiere ich dir einen Whisky«, flüsterte ich ihm zu. »Das dürfte einer

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