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0232 - Plutons Zauberbuch

0232 - Plutons Zauberbuch

Titel: 0232 - Plutons Zauberbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Wir fahren so rasch wie möglich. Ich werde mich schon mal darum kümmern, daß wir ein paar Zimmer direkt vor Ort bekommen. Soviel ich weiß, findet die Versteigerung in einem Hotel statt, und dort soll das Buch auch aufbewahrt werden. Wir dürfen uns keine Chance entgehen lassen.«
    Er klemmte sich hinters Telefon und begann mit der Reservierung. Der Preis schreckte ihn nicht im geringsten. Immerhin war es eines der teuersten Hotels überhaupt; das garantierte, daß es kaum jemals unter Überfüllung zu leiden hatte.
    Der Gnom rieb sich zufrieden die Hände.
    Er sah sich schon im Besitz des Buches! Wer sollte es ihm denn streitig machen können? Höchstens Asmodis selbst, aber ob der sich herabließ zu erscheinen, war mehr als zweifelhaft. Der hatte genug damit zu tun, Plutons Nachfolge zu regeln.
    Wenig später war ein großer Wagen auf dem Weg nach Frankfurt.
    ***
    »Und nun?« fragte der schwarze Panther und sprang von dem Reiserbesen herunter. »Willst du etwa so, wie du bist, ins Hotel marschieren?« Er gab ein etwas unwilliges Knurren von sich.
    Sylvie Mandar sah an sich herunter. »Ich sollte zumindest etwas gegen den Gestank tun«, sagte sie. »Was ich dringend benötige, ist eine Dusche, um das verdammte Zeugs wieder von mir herunter zu bekommen.«
    »Was du noch dringender benötigst«, warnte der Panther, »ist so etwas wie Kleidung. Wir fallen auf«
    Seine Augen glühten im Licht der Scheinwerfer. Sie standen in einem schmalen Durchgang zwischen zwei Häusern. Ein paar Meter von ihnen entfernt, huschten Autos hin und her. Auch Fußgänger waren unterwegs, und einige von ihnen wurden auf die nackte Frau und das Raubtier im Halbdunkeln aufmerksam.
    Sylvie Mandar murmelte verbissen einen Zauberspruch. Ein bodenlanges Kleid hüllte sie ein. Der Geruch der Hexensalbe wurde drastisch reduziert. Höchstens so empfindliche Nasen wie die des Panthers vermochten ihn jetzt noch wahrzunehmen. Aber Sylvie wußte, daß dieser Zauber nicht sehr lange anhalten würde. Das Kleid schon, die Geruchsdämmung weniger. Es wurde wirklich Zeit, daß sie duschen konnte.
    Sie trat auf den Gehsteig hinaus. Der schwarze Panther schnurrte laut und schmiegte sich an die Frau. Sie suchte nach der Straßenbeschilderung.
    »Kaiserstraße«, flüsterte der Panther. »Wir sind richtig.«
    Sylvie nickte. Sie hatte das Ziel fast genau getroffen. Gerade nahe genug heran, um noch nicht allzusehr aufzufallen. Und in einem Lichtermeer, wie diese Riesenstadt am Main es darstellte, war es zweifelhaft, ob der feurigen Lichterscheinung ihrer Ankunft die gebührende Aufmerksamkeit zuteil wurde.
    »Nach rechts«, sagte sie und setzte sich in Bewegung. Der Panther glitt lautlos neben ihr her.
    Kurz darauf tauchte, etwas zurückgesetzt, die altehrwürdige Fassade des Hotels auf. »Das ist es«, murmelte sie. »Dort wird das Buch aufbewahrt, und dort findet auch die Versteigerung statt. Niemand wird es mir streitig machen können.«
    »Glaubst du, daß nicht vielleicht doch jemand schneller war?« flüsterte der Panther.
    »Kaum«, erwiderte sie und ging auf das Hotel zu.
    Wie selbstverständlich trat sie mit dem Panther hindurch. Eine langgestreckte Halle, gediegen eingerichtet, nahm sie auf. Hinter der Rezeption tauchte der Clerk auf, der Nachtdienst machte - und wich entsetzt zurück, als er den Panther gewahrte.
    »Keine Bange«, versicherte Sylvie. »Das ist nur Kater. Er ist ganz harmlos. Sitz, Kater.«
    Der Panther gehorchte.
    »Bitte«, flüsterte der Clerk und hob abwehrend beide Hände, als Sylvie näher trat. »Tiere sind in diesem Haus nicht erlaubt. Schon gar nicht wilde Raubtiere… mein Gott, er trägt ja nicht mal ein Halsband.«
    Sylvie lächelte. »Kater hält es wie ich«, sagte sie. »Am liebsten ist er nackt. Wir benötigen ein möglichst großes Zimmer mit Bad, damit Kater sich ein wenig erfrischen kann.«
    »Unmöglich, gnädige Frau. Ich bin untröstlich, aber ich darf es wirklich nicht dulden, daß…«
    Sie lächelte immer noch.
    »Mein Name ist Mandar«, sagte sie eindringlich. »Sylvie Mandar. Wenn Sie mich bitte eintragen wollen…« Und ihre Augen sahen den Clerk unverwandt an, eindringlich und bohrend. Er glaubte, darin zu versinken. Mit mechanischen Bewegungen nahm er das große Buch und begann zu notieren. Dann händigte er der Frau einen Schlüssel aus.
    Starr sah er ihr nach, als sie Kater auffordernd zunickte und zu den nebeneinanderliegenden Liftkabinen schritt. Er war für die nächsten Minuten nicht in der Lage,

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