0232 - Plutons Zauberbuch
hinunter. Tatsächlich verschwand der Dämon auf diese ungewöhnliche Weise nach unten!
»Halt!« schrie Zamorra und versuchte, das Amulett einzusetzen. Aber es wirkte nicht. Über dem Dämon schloß sich der Belag des Innenhofes wieder. Nur ein glasiger Schmelzfleck zeugte Augenblicke später noch davon, daß hier jemand verschwunden war.
Lautlos! Ohne höhnisches Triumphgelächter… so gar nicht wie ein Dämon. Und doch war er einer. Zamorra spürte es durch das Amulett, aber das Vibrieren und die Wärme ließen langsam nach, je weiter sich Sheng Li-Nong von ihnen entfernte.
Zamorras Schultern sanken herunter. Er wandte sich ab und dem Fenster zu. Dort stand Ted Ewigk.
»Wo ist der Kristall?« murmelte er.
Zamorra kletterte wieder in den Raum zurück und sah den Reporter verblüfft an. »Der Kristall? Warfst du ihn nicht dem Dämon ins Genick?«
Ted Ewigk nickte. »Ja… bloß ohne Erfolg, wie ich sehe, und ich finde ihn auch nicht wieder. Steckt… steckt der vielleicht noch im Genick des Chinesen?«
»Draußen liegt kein Kristall. Er muß ihn also mit sich genommen haben«, murmelte Zamorra überrascht.
»Das«, sagte Ted leise, »hat mir gerade noch gefehlt… ausgerechnet dieser Kristall…«
»Ein Dhyarra, nicht wahr?« sagte Zamorra.
Ted hob die Brauen. »Du kennst die Wundersteinchen?«
»Und wie. Ich besitze doch selbst einen, erster oder zweiter Ordnung zwar nur, aber immerhin!«
Ted hob die Schultern. »Nun, dann dürfte der Chinese jetzt im Besitz des stärksten Kristalls überhaupt sein. Bisher konnte meiner noch nicht ausgelotet werden, und niemand kennt seine Herkunft… ach, zum Teufel!« Er wandte sich ab und stapfte davon.
Zamorra sah sich nach Nicole um. Sie lächelte. Mit einer weit ausholenden Handbewegung zeigte sie auf die Kripo-Beamten. »Jetzt«, sagte sie betont, »glauben sie einiges von dem, was sich hier abspielt… Aber was ist mit Ted los?«
Zamorra erklärte es ihr. Nicoles Gesicht zeigte Betroffenheit. »Ein unbekannter und nicht ausgeloteter Kristall… und jetzt in Dämonenhand? Das begreife ich nicht. Warum hat er Sheng nicht sofort vernichtet?«
Zamorra zuckte mit den Schultern.
»Die Zukunft wird es zeigen«, sagte er. »Diese Schlacht scheint mir ziemlich unentschieden ausgegangen zu sein. Es wird Zeit, daß wir uns wieder mal ein wenig anstrengen…«
Nicole nickte.
»Komm«, sagte sie leise. »Gehen wir und versuchen Ted über seinen Verlust hinweg zu helfen. Es wird schwer sein, Sheng den Kristall wieder abzujagen. Aber hier haben wir vorläufig nichts mehr zu tun…«
Zamorra nickte.
Anderswo warteten neue Aufgaben und Abenteuer.
ENDE
[1] Siehe Professor Zamorra Nr. 225 »Das Lavamonster«
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