Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0233 - Blitzgespräche mit dem Tod

0233 - Blitzgespräche mit dem Tod

Titel: 0233 - Blitzgespräche mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blitzgespräche mit dem Tod
Vom Netzwerk:
meiner Hand, und irgendwo klingelte es bei mir.
    Phil, der im Schein der Lampe mitgelesen hatte, stieß einen Laut der Überraschung aus. Auch er betrachtete die Pistole und meinte:
    »Wenn das, was ich denke, stimmt, so wäre das das tollste Stück, was ich je erlebt habe.«
    Der Unfallwagen kam. Der Tote wurde verladen, und ich ließ ihn zum FBI.-Gebäude bringen. Dann alarmierte ich unseren Schußwaffen-Experten, Mr. Slick.
    Der schimpfte wie immer, wenn er nachts gestört wurde, aber war schon nach einer Viertelstunde da. Als er hörte, worum es ging, machte er sich sofort daran, das Geschoß, das ich aus einem der Baumstämme gegraben hatte, zu untersuchen und zu vergleichen.
    Es dauerte kürzere Zeit, als wir erwartet hatten.
    »Sie haben Glück gehabt, daß das Ding in eine Birke drang, deren Holz so weich ist, daß das Geschoß nicht deformiert wurde. Ihre Vermutung war richtig. Die Kugel stimmt genau mit denjenigen überein, die der Arzt aus den Körpern der beiden erschossenen Nachtwächter geholt hat. Ich habe, um ganz sicherzugehen, einen weiteren Schuß aus der Waffe in unseren Sandsack gejagt, und der zeigt die Merkmale noch deutlicher. Diese Waffe stammt also aus dem Museum der Stadtpolizei von Chicago, und es ist zweifellos auch dieser Mann, der sie gestohlen hat. Die Frage ist nur, warum.« Trotzdem es bereits elf Uhr fünfzehn war, rief ich die Stadtpolizei von Chicago an und sagte dieser, was anlag.
    »Ich bin zufällig orientiert«, sagte der Polizeioffizier, der das Gespräch angenommen hatte. »Ich weiß auch, daß man Ihnen heute bereits geschrieben hat. Dieser Smitson, der es unglaublicherweise fertiggebracht hat, sich mit gefälschten Zeugnissen und Papieren ausgerechnet bei uns einstellen zu lassen, ist niemand anders als der Sohn des vor fünfzehn Jahren hingerichteten Al Pinkering. Er heißt mit Vornamen Joe und hat sogar eine ganze Anzahl Vorstrafen auf seinem Register. Es ist ein unglücklicher Zufall, daß man seine Fingerabdrücke, die von jedem, der bei uns eingestellt wird, gemacht werden, nicht mit der Verbrecherkartei verglichen hat. Der Bursche machte einen so harmlosen und vertrauenswürdigen Eindruck, daß gar niemand daran dachte. Er muß wohl einen Tick gehabt haben, als er sich zweifellos nur darum um die Stelle bewarb, um die alte Waffe seines Vaters an sich zu bringen.«
    »Aberglaube«, meinte ich. »Jeder Gangster ist irgendwie nicht ganz normal und jeder hat irgendwelche fixe Ideen. Die fixe Idee dieses Pinkering war wohl, daß er mit der Waffe seines Vaters auch dessen Ruchlosigkeit und und Skrupellosigkeit erwerben werde.«
    »Jedenfalls wären wir Ihnen dankbar, wenn Sie uns die Pistole, sobald sie nicht mehr gebraucht wird, zurückschicken würden.«
    »Nur wenn Sie mir versprechen, daß Sie sich das Ding nicht noch einmal klauen lassen«, sagte ich mit bitterem Sarkasmus. »Erkundigen Sie sich, ob dieser Pinkering nicht vielleicht noch einen zweiten Sohn hat.«
    »Ich werde Ihren freundlichen Rat befolgen«, lachte er, und wir verabschiedeten uns.
    Mit Pinkering hatten wir das erste aktive Mitglied der Gang gefunden, die den Bankraub bei der Bank of Commerce ausgeführt hatte. Damit waren wir aber nicht weitergekommen.
    Leider war auch er tot, genauso wie Tony Holt, den Phil bei San Lo Tji niedergeschossen hatte, weil er Pat Vance mit der Flasche erschlagen wollte.
    »Ich möchte nur wissen, warum man gerade heute abend einen neuen Versuch gemacht hat, uns auszuschalten«, sagte mein Freund. »Man könnte meinen, unser Besuch im ›Alden Hotel‹ sei schuld daran. Aber dann muß es jemand gewesen sein, den wir nicht kannten oder erkannten, der uns diesen berufsmäßigen Mörder auf den Hals gehetzt hat.«
    »Und dann war das ganze Theater mit dem um Hilfe schreienden Mädchen nur dazu bestimmt, uns in den Park zu locken.«
    »Und dieses Mädchen muß mit der Bande unter einer Decke stecken. Es ist das erste Mal, daß in diesem Falle eine Frau als Komplicin auftaucht. Patricia sollte abserviert werden, weil sie zu neugierig war, und Janet wurde entführt, weil sie zuviel geredet hatte. Nelly ermordeten die Burschen, weil sie wahrscheinlich gelauscht und vielleicht sogar den Anführer der Gang von Angesicht zu Angesicht kannte.«
    »Keine von den dreien kommt als Komplicin in Betracht.«
    »Ich wollte, ich wüßte, was die Kerle mit Janet gemacht haben. Das Mädchen tut mir leid«, sagte ich. »Ich zerbreche mir schon den ganzen Abend den Kopf darüber, wie wir sie

Weitere Kostenlose Bücher