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0233 - Gejagt von den Dämonenschatten

0233 - Gejagt von den Dämonenschatten

Titel: 0233 - Gejagt von den Dämonenschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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sich die warmen Strahlen einer künstlichen Sonne aus, die irgendwo in den Höhen des unterirdischen Hohlraums plaziert war!
    Zamorra keuchte.
    Das hier war beklemmender als jede Zukunftsvision, die er irgendwann einmal im Fernsehen oder Kino gesehen hatte. Es raubte ihm schier den Atem.
    In weiter Feme am Horizont erhob sich eine Art Gebirgsplateau, auf dem eine mittelalterliche Burg errichtet war. Sie strahlte in gleißendem Goldton.
    Zamorra dachte an Caermardhin.
    Dort stand das genaue Ebenbild von Merlins unsichtbarer Burg! Nur war diese Festung sichtbar, weil sie nicht vor den Blicken neugieriger Menschen versteckt zu werden brauchte. Hierher kam im Normalfall niemand, der die Burg hätte sehen können.
    In diesem Augenblick kam Zamorra mit enormer Wucht die Erkenntnis, vor welcher Aufgabe er damit stand. Bisher hatte er geglaubt, nur einen Bruchteil dessen an Machtfülle vorzufinden, was Merlin in seiner Burg in Wales angesammelt hatte.
    Der Schock dieses Irrtums wirkte nachhaltig in ihm.
    Dies hier war mehr, viel mehr, als Merlins Caermardhin!
    Die bloße Vorstellung, daß dieser Ort, wenn er versagte, in die Hände skrupelloser Dämonen fallen konnte, war unerträglich.
    »Merlin!« preßte Zamorra hervor. »Was hast du dir nur dabei gedacht…?«
    Seine Aufgabe erschien ihm nun völlig unlösbar. Er war ein Nichts, ein Staubkorn gegen das, was sich unter ihm ausbreitete.
    Herrgott, reiß dich zusammen! schrie eine innere Stimme. Er schreckte wie aus einem Trance-Zustand auf und wischte sich ernüchtert über die Augen.
    Ob es nun Blendwerk war, was er sah, oder beeindruckende Wirklichkeit, blieb vorerst nebenrangig. Jetzt mußte er zunächst handeln. Er durfte nicht schon im vorhinein an die Unlösbarkeit seines Auftrags glauben. Wenn er sein Bestes gab, würde er es schaffen!
    Neue Zuversicht durchströmte ihn. Und es war durchaus kein Zufall, daß der Ursprung dieses Stromes, von ihm unbemerkt, im Amulett vor seiner Brust begann.
    Zamorra orientierte sich kurz.
    Es gab mehrere Zugänge zu dem Labyrinth, das sich unten im Tal wie wild wucherndes Gewebe ausbreitete.
    Er nahm den Zentrumsstein fester in die Hand und begann den Abstieg an einer Stelle, wo es nicht ganz so steil war und sogar primitive Treppenstufen in den felsigen Boden gehauen waren.
    Unten angekommen, überfiel ihn eine Geräuschvielfalt, wie er sie bisher nur im tiefsten Dschungel gefunden hatte.
    Merkwürdig war dabei, daß von oben nicht das leiseste Geräusch zu hören war…
    Direkt vor Zamorra begann das Labyrinth, das von unten noch verwirrender und undurchschaubarer auf ihn wirkte.
    In seiner nächsten Nähe sah er vier Zugänge, die unterschiedlich gestaltet waren. Keiner sah aus wie der andere, was eine Entscheidung noch zusätzlich erschwerte.
    Zwischen wucherndem Pflanzengestrüpp waren Reste von Mauerwerk und Gebäuden zu sehen, die die Eingänge ins Labyrinth säumten. Alles wirkte wie eine vom Urwald überwachsene Ruinenstadt eines längst vergangenen Volkes.
    Zamorra konzentrierte sich auf den magischen Stein in seiner Rechten, von dem sofort ein Drang in eine bestimmte Richtung ausging.
    Der Parapsychologe wollte dem Hinweis folgen.
    In diesem Augenblick löste sich aus einem der Labyrinth-Zugänge ein riesiger, geschmeidiger Schatten, der sich blitzschnell auf Zamorra warf und ihm eine mit messerscharfen, spitzen Klauen bewehrte Pranke in die linke Schulter schlug!
    Unter dem nachdrängenden Gewicht stürzte er, verlor den Zentrumsstein aus der Hand und blickte in der nächsten Sekunde in den geöffneten Rachen einer nie vorher gesehenen Kreatur, die nach seiner Kehle schnappte… !
    ***
    Langsam, unendlich langsam öffnete Nicole Duval die Augen.
    Die einsetzende Erinnerung krampfte ihr den Magen zusammen, und sie suchte mit der Zunge im Mund nach dem widerlichen Etwas, das von der Decke auf sie herabgefallen war.
    Ihr Körper war ein einziges Schmerzfeld, doch spürte sie seltsamerweise nicht mehr die geringste Kälte.
    Sie hob den Kopf etwas an, schaffte es kaum. Die Bewegung erforderte alle Kräfte, die noch in ihren Muskeln wohnten.
    Ein Blick auf ihren nackten Körper ließ sie erschöpft und halb betäubt wieder zurücksinken.
    »Was…?« krächzte sie. Weiter kam sie nicht. Ihre Stimme war ebenfalls gelähmt vom Kräfteverschleiß, dessen Grund sie sich nicht erklären konnte, obwohl sie eben die erschreckende Veränderung gesehen hatte, die ihren Körper betraf.
    Nein! dachte sie. Mein Gott, laß es nicht wahr

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