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0233 - Gejagt von den Dämonenschatten

0233 - Gejagt von den Dämonenschatten

Titel: 0233 - Gejagt von den Dämonenschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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umklammerte die Knie mit beiden Armen und kauerte wenig später wie ein trotziges, kleines Mädchen auf dem Würfel.
    Sie schloß die Augen. Ihr Mund blieb halboffen, ihre Gesichtsmuskeln verkrampften sich leicht als Folge ihrer inneren Anspannung.
    Plötzlich, ohne daß erkennbar wurde, woher die Veränderung rührte, fiel ein riesiger Schatten über die Druidin. Ihr Silberhaar erlosch, wurde stumpf und glanzlos, und der hautenge Overall schien in noch tieferer Schwärze zu versinken.
    Ein unheimlicher Ton wehte durch den Raum.
    Von irgendwoher wisperte eine Stimme, die nichts Menschliches hatte.
    Nur ein Wort.
    Und das immer wieder.
    Craahn… Craahn… Craahn…
    Es war, als hätte sich ein jahrhundertealtes, modriges Grab geöffnet, als würde ein winziges Tor zum Jenseits aufgestoßen!
    Sara Moon hob leicht den Kopf, behielt die Augen aber weiterhin geschlossen.
    Ein einsamer Lichtstrahl fiel auf ihr Gesicht. Scharf gebündelt und nur auf eine bestimmte Stelle ihrer Stirn gerichtet.
    Einen Augenblick sah es aus, als würde der Strahl ein kleines Loch in den Schädel der Druidin fräsen. Aber nur, weil sich plötzlich ein dunkler Fleck auf der Stimmitte bildete, der rasch Gestalt annahm. Ein Stigma entstand. Ein Bild des vernichteten Wunderwelten-Systems, dessen Sonne vor noch nicht langer Zeit von den MÄCHTIGEN zur Entartung gebracht worden war.
    Jeder echte Druide vom Silbermond besaß dieses Stigma, das in Streßsituationen sichtbar wurde. Doch was bei normalen Druiden dann hell erstrahlte, war bei Sara Moon von schrecklicher Lichtlosigkeit!
    Auch das Stigma auf ihrer Stirn war - wie das Original- Wunderwelten- System, dem es nachempfunden war -durch die Aktivierung von Craahn entartet!
    In Sara Moon, der einzigen Tochter Merlins, hatte das Negative die Oberhand gegen das Gute gewonnen. Sie war ein bedingungsloses Werkzeug der MÄCHTIGEN geworden.
    ***
    Nach einiger Zeit begannen sich ihre Lippen wie in einem lautlosen Monolog zu bewegen. Kein Ton wurde hörbar, alles lief auf gedanklicher Ebene ab, denn nur Gedanken waren in der Lage, die Kluft der Dimensionen bis hin zu den MÄCHTIGEN zu überbrücken. Was wie ein stummes Selbstgespräch bei Sara Moon aussah, war in Wirklichkeit ein telepathisch geführter Dialog.
    Sie erstattete Bericht über den Stand der Dinge und nahm neue Weisungen in Empfang, die sich teilweise bereits auf die Zeit nach der erfolgreichen Inbesitznahme der Stonehenge-Basis bezogen.
    Als der Kommunikationsstrom dann versiegte, war Sara Moon ziemlich erschöpft. Sie nahm nicht wahr, wie der gebündelte Lichtstrahl, der die ganze Zeit ihre Stirn berührt hatte, erlosch, wie der Schatten sich von ihrem Körper befreite und wie das Stigma wieder verblaßte.
    Auch als sie wieder völlig allein in dem tristen Raum war, rührte sie sich nicht. Wie eingefroren blieb sie minutenlang noch sitzen und regenerierte dabei auf geheimnisvolle Weise die verlorenen Kräfte. Für einen Beobachter hätte es ausgesehen, als habe sie sich aus dem normalen Zeitablauf einfach ausgeschlossen. Ihr biologischer Körperhaushalt schien stillzustehen, gleichzeitig aber von irgendwoher neu aufgeladen zu werden.
    So plötzlich wie sie in die Starre verfallen war, erwachte sie auch wieder daraus.
    Mit fließenden, leichten Bewegungen erhob sie sich, tat einen Schritt nach vom und vollführte den zeitlosen Sprung.
    In der Kammer, in der sie materialisierte, wurde sie bereits erwartet.
    ***
    Ich falle! zuckte es durch Zamorras Bewußtsein. Verdammt, ich stürze ab!
    Die ersten paar Meter fiel er tatsächlich haltlos in die schwarze Tiefe, die sich urplötzlich vor ihm aufgetan hatte. Nach einigen Sekunden jedoch spürte er eine Verlangsamung seines Sturzes, als würden ihn unsichtbare Hände von allen Seiten sanft abbremsen. Zamorra geriet in eine Zone verminderter Schwerkraft. Dabei schlug er seltsamerweise keine Purzelbäume, sondern »stand« nach der ersten Drehung um zirka hundertundachtzig Grad praktisch in der Luft, während er langsam abwärts sank.
    Merlin hatte schon immer einen gesunden Sinn für Komik besessen. Nur fragte sich Zamorra, warum er ihn nicht wenigstens vorwamen konnte. Soviel Zeit wäre bestimmt gewesen, und ihm hätte es einige Verluste an Nerven erspart.
    So unvermutet, wie er begonnen hatte, war der Weg nach unten auch schon beendet.
    Zamorra fühlte festen Boden unter seinen Füßen. Im nächsten Moment flammte irgendwo eine dämmrige Beleuchtung auf, deren Ursprung nicht erkennbar

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