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0234 - Das Rätsel von Stonehenge

0234 - Das Rätsel von Stonehenge

Titel: 0234 - Das Rätsel von Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zamorra war nicht in der Lage, an fünf Meter hohen glatten Wänden emporzuklettern. Es hatte auch nicht gereicht, daß er sich von außen, aus der Ferne und der Höhe, das Labyrinth angesehen und die Windungen des Weges eingeprägt hatte. Hier unten, vor Ort, sah alles völlig anders aus.
    Den alten Trick, sich immer nur an der rechten Wand zu halten, konnte er hier getrost vergessen. Zum ersten hatte er sich dieser Möglichkeit bereits selbst dadurch beraubt, daß er die ersten Abzweigungen dem Drachen gefolgt war, zum anderen hatte er kaum Zeit genug, das gigantische Labyrinth mit all seinen Windungen abzuwandern. Mit dem Zentrumsstein wäre es eine Leichtigkeit gewesen, aber so…
    Er schlug mit der geballten Faust in die offene Handfläche. Es blieb ihm nichts übrig, als dem Drachen zu folgen. Wie er den zum Ausspeien des Zentrumssteins zwingen konnte, wußte er noch nicht, aber ohne diesen Stein konnte er bereits aufgeben.
    Er setzte sich wieder in Bewegung.
    Und erstarrte wieder. Da war ein eigenartiges Geräusch, das er nicht einzuordnen wußte.
    Er wirbelte einmal um die eigene Achse, aber nichts Verdächtiges war zu sehen.
    Da blickte er nach oben.
    Und stürzte in die Tiefe.
    ***
    Mit einem wütenden Schrei breitete Zamorra die Arme aus und sah nach unten. Eine weitere heimtückische Falle, die ihren wahren Charakter erst zu spät zeigte! Und mit solchen Fallen hatte Merlin seinen Stützpunkt gesichert! Zamorra war bestürzt über die Perfidität des alten Zauberers. Das paßte gar nicht zur weißen Magie und dem Kampf für das Gute. Fallen dieser Art hätte Zamorra eher in einem Hölleneingang erwartet. Aber hieß es nicht immer wieder, daß Merlin der Sohn des Teufels sein sollte?
    War doch etwas an dieser alten Geschichte dran?
    Zamorras Sturz dauerte nicht lange. Er fiel zwei Meter tief, kam federnd auf und sah sich um.
    Schlagartig wurde es dunkel, als sich die Öffnung über ihm wieder schloß.
    Zamorra ging unwillkürlich in Kampfstellung. Aber er sah nirgends einen Feind.
    »Hallo!« rief er.
    Dann zählte er, bis das Echo kam. Bei vierundzwanzig stoppte er. Vier Kilometer lang war also diese Höhle, oder was immer es darstellen mochte…
    Vorsichtshalber überprüfte er es noch einmal. »Halloooo… einundzwanzig, zweiundzwanzig…«
    Überrascht hielt er inne, weil das Echo schon jetzt kam.
    War das möglich, daß dieser Hohlraum innerhalb kürzester Zeit auf die Hälfte seines Durchmessers schrumpfte?
    Noch einmal!
    »Hallooooo…«
    »Hallooooo« brüllte das Echo sofort, und wie laut es ihn anbrüllte! Zamorra schrie auf und rief damit eine Geräuschorgie hervor, die ihm die Trommelfelle zerfetzen wollte. Dann spürte er die Berührung.
    Die nervenzerfetzenden Echos rissen jäh ab.
    Zamorra wollte eine Hand ausstrecken - aber es blieb beim Wollen. Er war nicht mehr in der Lage, sich zu rühren. Etwas schloß ihn ein, wie Bernstein ein Insekt umgibt!
    Es war da, war rund um ihn her und überall! Rasend schnell hatte sich der Hohlraum verkleinert. Die Falle war endgültig zugeschnappt.
    Zamorra fragte sich, wie das möglich war. Wenn man einen so gewaltigen Hohlraum so schnell verkleinerte, mußten dabei unvorstellbare Luftmassen zusammengepreßt werden. In der Folge hätte es nicht nur so unerträglich heiß werden müssen, daß hier selbst hochverdichteter Edelstahl zerfloß wie Butter in der Morgensonne, sondern allein der Überdruck hätte Zamorra zerpressen müssen, noch ehe die Höhlenwände ihn erreichten. Denn eine so schnelle Entlüftung war unmöglich.
    Irgend etwas war hier faul!
    Das Wichtigste aber war, daß der Schrumpfungsprozeß jetzt nicht weiterging und Zamorra nicht erdrückt wurde.
    Was kam jetzt?
    Kaum hatte er sich in Gedanken diese Frage gestellt, als er die Antwort erhielt. Licht sprang auf. Grelles, gleißendes Licht, das in seinen Augen schmerzte. Er brauchte fast eine Minute, bis er sich daran gewöhnt hatte.
    Eine glasartige Masse hüllte ihn ein, wie er jetzt feststellte, und ließ ihm die Möglichkeit zu atmen, nicht aber sich zu bewegen. Dahinter erstreckte sich ein Raum, dessen Größe nicht abzuschätzen war, weil die Beleuchtung sich auf diesen Punkt konzentrierte und schon ein paar Meter weiter die tiefe Schwärze herrschte.
    Aus der Schwärze kam wieder das eigenartige Geräusch, das Zamorra vor seinem Sturz in diese Falle vernommen hatte. Und dann tauchte jemand auf.
    Es war ein Mann, der aus der Schwärze hervortrat und mit schnellen Schritten auf den

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