0234 - Das Rätsel von Stonehenge
gegen die Ohrmuscheln, aber der Schrei endete nicht.
Er endet nie! durchfuhr es sie. Das ist das grenzenlose, unendliche Grauen . .. das in den Wahnsinn treibt…
***
Wir registrierten einen Kampf, schwangen die Impulse Llargllyns. Hast du deine Gefangenen nicht unter Kontrolle?
Sara Moon legte den Kopf etwas schräg, als lausche sie den Worten des Meegh-Kommandanten nach. Ihr entging nicht der spöttische Seitenhieb des Unheimlichen, und sie musterte ihn einmal mehr eingehend.
Er war ein Schatten.
Ein aufrecht gehender, dreidimensionaler Schatten, der seinerseits einen Schatten warf, wenn er in den Bereich einer Lichtquelle kam. Aber die Zentrale des Dimensionenschiffes war schattenlos erhellt.
Nein, erhellt war eigentlich nicht der richtige Ausdruck. Ein düsteres, kaltes Blaulicht herrschte hier. In der gewaltigen Zentrale befanden sich noch einige weitere Meeghs. Ihr Anblick allein reichte schon aus, normalen Menschen tiefe Furcht einzuflößen, weil niemand sich einen aufrecht gehenden Schatten vorstellen kann. Diese Kreaturen, die aus einer grauenvollen Schreckensdimension stammten, waren aus sich heraus schon unheimlich. Hinzu kam ihre grenzenlose Bösartigkeit. Sie ließen niemanden neben sich gelten, strebten nach der absoluten Macht. Damit waren sie in ihrem Eroberungsdrang nicht nur die furchtbarsten Feinde, denen die Menschen jemals gegenüberstanden, sondern auch die geschworenen Gegner der Dämonen.
Ein spöttisches Lächeln umspielte Sara Moons Lippen. Die Meeghs waren entsetzlich mächtig. Aber sie selbst, Merlins Tochter, war noch stärker.
Die Meeghs waren ihr untergeordnet, denn sie handelte im Auftrag der MÄCHTIGEN!
Ob das Llargllyn nun paßte oder nicht - er war Sara Moon bedingungslos unterstellt. Und sie vermochte durchaus die Durchsetzung ihrer Wünsche zu erzwingen.
»Llarglynn«, sagte sie fast drohend. Sie wußte nicht, ob dies sein wirklicher Name war oder ob Meeghs überhaupt Namen besaßen, und es war ihr auch vollkommen gleichgültig, aber erstens mußte sie ihn und die seinen irgendwie anreden, und diese Lautfolge, auf ihre ursprünglich keltisch-wälischen Sprech- und Hörgewohnheiten abgestimmt, war der Name oder die Bezeichnung, unter der er sich ihr vorgestellt hatte. »Llargllyn, du solltest dich um deine eigenen Probleme kümmern. Ich habe alles im Griff.«
Aber du weißt noch immer nicht, wo sich dieser Zamorra aufhält!
Sara Moon lachte auf. »Ich brauche es auch nicht zu wissen. Ich habe etwas viel Besseres in der Hand.«
Zamorra ist gefährlich! Er ist ein Helfer des Zauberers, und vielleicht versucht Merlin, uns mit seiner Hilfe hereinzulegen!
Sara Moon schnipste mit den Fingern, und ihre Augen, die jetzt nicht mehr schockgrün, sondern schwarz waren, funkelten. »Darauf, mein Süßer, warte ich ja gerade! Nicole Duval trägt jetzt schwarzes Blut in ihren Adern. Sie werde ich auf Zamorra ansetzen! Und er wird eine böse Überraschung erleben. Nein, Llargllyn, Zamorra hat nicht mehr lange zu leben. Jene, die er liebt wie niemanden sonst im Universum, wird ihn zwar nicht verraten, aber töten!«
Du bist dir sehr sicher. Selbst die Schwarze Familie schaffte es bisher nicht, ihn zu beseitigen. Im Gegenteil.
Sara Moon fragte sich, woher der Meegh diese Informationen besaß. Ihres Wissens nach befand er sich zum ersten Mal im »Erd«-Einsatz. Aber sie ließ sich ihre Überraschung nicht anmerken.
»Laß das nur meine Sorge sein«, meinte sie.
***
Der Mann, der Professor Zamorra gegenüberstand, war ein perfekter Doppelgänger. Kein Spiegelbild, also nicht seitenverkehrt, sondern ein echter Doppelgänger. Er wies sogar die gleichen Schleimspuren und Beschädigungen an der Kleidung auf, wie sie der Original-Zamorra nach seinem Kampf mit dem Drachen besaß.
»Wer bist du?« flüsterte Zamorra. »Ein Trugbild? Eine Projektion?«
Der Doppelgänger antwortete nicht. Er klatschte nur in die Hände. Da tauchten aus der Dunkelheit weitere Doppelgänger auf. Vier, fünf, sechs… sieben Zamorras standen jetzt draußen vor der gläsernen Masse, die den Dämonenjäger einhüllte.
Sie musterten ihn und unterhielten sich miteinander. Aber Zamorra verstand kein Wort. Er sah nur die Lippenbewegungen. Aber seine Künste des Lippenlesens waren so gut wie nicht vorhanden. Er konnte nur raten, daß sie über ihn sprachen.
Plötzlich trat einer vor. Seine Hand berührte die gläserne Masse. Ein paar grüne Funken umtanzten die Finger, die in die Masse eindrangen und sie
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