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0234 - Der Boß kennt kein Erbarmen

0234 - Der Boß kennt kein Erbarmen

Titel: 0234 - Der Boß kennt kein Erbarmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Boß kennt kein Erbarmen
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Schütze mit der Tommy Gun gewesen sein könnte. Ich wollte ja keine für ein Gericht ausreichenden Beweise. Ich wollte nur einen unverbindlichen Tipp, verstehen Sie?«
    »Ja, ich verstehe. Bitte, erzählen Sie weiter.«
    »Also ich machte mich auf den Weg in die Bowery. Als ich ging, waren im Hause: Mister Mackinson, seine Sekretärin und ein junger Mann, der auch bei uns arbeitet. Vor ungefähr einer Viertelstunde kam ich ergebnislos von der Bowery zurück. Das heißt: nicht ganz ergebnislos. Ich habe immerhin den-Verdacht gehört, Faloire könnte das Mädchen ermordet haben. Aber darauf kommt es jetzt nicht an. Als ich zurückkam, stand die Haustür offen, und kein Mensch war im Hause.«
    »Niemand?«
    »Niemand. Mister Mackinson war verschwunden, seine Sekretärin war verschwunden und der Bursche ist auch verschwunden.«
    »Meinen Sie Dick Coster?«, fragte ich erschrocken.
    »Ja - aber woher wissen Sie denn, dass Coster bei uns arbeitet? Er ist doch praktisch erst ein paar Stunden bei uns.«
    Ich machte eine unbestimmte Geste:
    »Irgendwo hab ich’s gehört«, sagte ich. »Das ist ja jetzt auch unwichtig, woher ich es weiß. Die Frage ist, wo können die Leute sein?«
    »Eben«, nickte Cohag. »Es ist ziemlich ausgeschlossen, dass sie freiwillig gegangen sind.«
    »Warum?«
    »Weil mindestens die Sekretärin zurückgeblieben wäre, wenn Mister Mackinson noch irgendwohin gemusst hätte. Wir rechnen damit, dass wir heute Nacht von einigen Leuten Material gegen Calhoone gebracht bekommen. Also hätte Mister Mackinson bestimmt die Sekretärin im Hause gelassen.«
    »Haben Sie im ganzen Hause nachgesehen, ob sie nicht wirklich da ist?«
    »Natürlich. Auch sämtliche Badezimmer und Toiletten, wenn Sie’s genau wissen wollen.«
    »Eine Nachricht wurde auch nicht zurückgelassen?«
    »Nein. Sonst wäre ich ja nicht hier. Ich fürchte, dass Calhoone wieder irgendetwas unternommen hat. Was es auch immer gewesen ist, was Gutes war es bestimmt nicht! Wir müssen was tun! Vielleicht sind sie in höchster Lebensgefahr!«
    »Nun«, wehrte ich seine Besorgnis ab, »solange Coster dabei ist, wird es nicht 58 allzu schlimm werden. Ich kenne ihn zufällig. Er ist ein tüchtiger Mann.«
    »Da haben Sie Recht«, grinste Cohag. »Aber selbst der tüchtigste Mann kann gegen eine Kugel nicht viel machen.«
    Ich stand auf. Ein paar Sekunden dachte ich nach.Theoretisch bestand natürlich die Möglichkeit, dass Calhoone alle drei hatte kidnappen lassen. Aber daran glaubte ich eigentlich nicht. Bisher hatte Calhoone sich schwer gehütet, etwas Direktes zu unternehmen, was unmittelbar mit ihm selbst in Verbindung stand. Stets hatte er seine Leute vorgeschickt. Und gerade jetzt, dachte ich, würde er von diesem vorsichtigen Prinzip bestimmt nicht abgehen. Dass er skrupellos genug war, selbst Morde zu befehlen und ausführen zu lassen, hatten ja die Ereignisse bewiesen. Aber wenn das der Fall gewesen wäre, hätte Cohag die Leichen im Hause finden müssen.
    »Kommen Sie«, sagte ich. »Wir fahren hin und sehen uns noch einmal zusammen im Hause um. Vielleicht sind sie auch schon zurückgekommen.«
    »Hoffentlich«, seufzte Cohag. »Ich fühle mich nicht wohl in meiner Haut. Ich habe es Mackinson gleich gesagt, dass es eine elend gefährliche Sache ist, sich mit Calhoone anzulegen: Aber er wollte es ja nicht glauben.«
    Ich schüttelte den Kopf, während wir mein Office verließen.
    »Sie werden sich irren«, widersprach ich. »So ein alter Fuchs wie Mackinson weiß ganz genau, auf was er sich einlässt, wenn er einem Gangster vom Schlage Calhoones den Fehdehandschuh hinwirft. Der Unterschied ist nur, dass ein Mann wie Mackinson so eine Sache auch dann anfasst, wenn sie so heiß ist, dass er vorher schon weiß wie sehr er sich dabei die Finger verbrennen kann.«
    »Da haben Sie Recht«, stimmte Cohag zu. »Dieser alte Knabe hat mehr Mut, als ich je bei einem jüngeren Mann angetroffen habe. Angst scheint er überhaupt nicht zu kennen.«
    »Ich muss Ihnen schon wieder widersprechen«, sagte ich, während ich mit ihm in den Lift stieg. »Wenn Mackinson nicht ganz genau wüsste, was Angst ist, also wenn er sie nicht aus eigener Erfahrung kannte, könnte er nicht so gut schreiben. Nur Dummköpfe haben keine Angst, und so einer ist Mackinson nun ganz gewiss nicht. Mut besteht nicht darin, keine Angst zu haben. Tapfer und mutig sind die, die ihre Angst bezwingen, nicht die, die überhaupt keine Angst haben.«
    »Sie sollten Professor werden«,

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