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0234 - Der Boß kennt kein Erbarmen

0234 - Der Boß kennt kein Erbarmen

Titel: 0234 - Der Boß kennt kein Erbarmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Boß kennt kein Erbarmen
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Phil.
    Ich kam vor bis zur Haustür, ohne dass ich jemanden sonst angestoßen hätte.
    Mir gegenüber scharrte etwas leise. Ich zog meine Taschenlampe und hob Lampe und Pistole gleichzeitig.
    Als ich den Lichtschein aufflammen ließ, wäre ich bereit gewesen, einen Sekundenbruchteil später abzudrücken. Aber statt Faloire blinzelte mir Phil von der gegenüberliegenden Flurwand entgegen.
    »Mach das Ding aus!«, sagte er.
    »Er muss schon draußen sein!«, entgegnete ich ärgerlich und wandte mich der Haustür zu…
    Ich zog sie auf. Zusammen mit Phil und ein paar Kollegen stürmten wir hinaus.
    Auf der Straße sahen wir uns suchend um. Von Faloire war weit und breit keine Spur.
    »Er kann doch nicht verschwunden sein!«, rief einer der Kollegen
    »Vielleicht ist es ihm gelungen, uns an sich vorbeizulassen«, mutmaßte Phil »Jedenf alls müssen wir jetzt das ganze Haus durchsuchen!«
    »Es bleibt uns nichts anderes übrig«, stimmte ich wütend zu.
    Wir wandten uns wieder der Haustür zu. Plötzlich fiel mir die Gestalt auf, die acht oder neun Schritte von uns entfernt leise die Straße hinabging, dicht an der Hausmauer.
    Ich stutzte. War es einer von den Kollegen?
    »Hallo, Sie da!«, rief ich.
    Im selben Augenblick fing die Gestalt an zu laufen. Wir jagten hinterher.
    »Stehen bleiben!«, rief Phil. »Stehen bleiben - oder wir schießen!«
    Schon krachte der erste Warnschuss in die Luft. Aber da verschwand die Gestalt auch schon in einer Einfahrt. Wir zogen unsere Taschenlampen. Phil pfiff das Signal für die außerhalb des Hauses versteckten Kollegen. Unterdessen stürmten wir anderen in die Einfahrt hinein.
    Wie jeder Hof hier in der Gegend war auch dieser mit Kisten und Kästen, mit Gerümpel und kleinen Ställen für Kaninchen voll gestopft. Wir suchten fast eine ganze Stunde lang die Gegend ab.
    Dann mussten wir eingestehen, dass Faloire uns entkommen war.
    ***
    »Nun, John«, erkundigte sich Gilbert Mackinson, als der Fahrer zurückkam, »was ist los? Ein Verkehrsunfall?«
    John Cohag schüttelte ernst den Kopf.
    »Nein, Chef. Jedenfalls würde ich so etwas nicht einen Verkehrsunfall nennen. Ein Mann ist vom flachen Dach herabgestürzt auf die Straße. Das Haus hatte sechzehn Stockwerke.«
    »Oh«, murmelte Mackinson. »War er betrunken?«
    John zuckte die Achseln, während er sich ans Steuer setzte und den Wagen vorsichtig an die Seite rangierte, bis es ihm möglich war in eine Seitenstraße auszuweichen.
    »Keine Ahnung, Chef.«.
    Mackinson wollte noch etwas sagen, aber als er schon den Mund geöffnet hatte, überlegte er es sich wieder und schwieg. Statt dessen fragte er gleich darauf den Mann vom Stadtbauamt, wo man ihn absetzen sollte. Morris nannte eine Adresse, die ungefähr am südlichen Ende des Central-Parks liegen musste.
    Die Männer verhielten sich schweigsam, bis sie Mr. Morris vor seinem Haus abgesetzt hatten, aber kaum hatte sich dieser von ihnen verabschiedet und die Wagentür hinter sich zugeschlagen, da drehte sich John Cohag abrupt auf seinem Sitz um und sagte nach hinten:
    »Chef, die Sache ist oberfaul!«
    Mackinson wusste sofort, wovon er sprach.
    »Sie meinen den Mann, der vom Dach stürzte?«
    »Na, sicher, Chef!«, erwiderte John, und rieb sich über seine Stupsnase. »Wissen Sie, wie der Tote heißt?«
    »Woher soll ich es wissen?«
    »Er heißt Pitt Raggers, Chef.«
    »Raggers? Den Namen habe ich doch schon einmal gehört.«
    »Bestimmt! Raggers war der Chef der kleinen Bande, die am East River ihr Unwesen trieb. Und es ist ein offenes Geheimnis, dass der große Calhoone dieses Gebiet übernehmen wollte.«
    »Calhoone…«, sagte Mackinson nachdenklich.
    »Ja, Chef .Thomas Brian Calhoone, der große Gangsterboss von Manhattan. Der Kerl, der den Ehrgeiz hat, die Herrschaft in der Unterwelt an sich zu ziehen. Und der es wahrscheinlich auch schaffen wird.«
    »Lassen Sie mich einen Augenblick nachdenken, John. Sie sagen, Raggers wäre der Chef einer kleinen Bande gewesen, die am East River beheimatet war…«
    »Genau, Chef. Wenn ich so was sage, stimmt es.«
    »Das weiß ich, John. Und Calhoone wollte dieses Gebiet unter seine Kontrolle bringen?«
    »Aye-aye. Das weiß in der Unterwelt selbst der kleinste Taschendieb. Finden Sie nicht, dass es ein sehr merkwürdiger Zufall ist, dass ausgerechnet Calhoones Widersacher so bereitwillig vom Dach stürzte?«
    »Es könnte trotzdem ein Zufall sein, John.«
    »Klar. Man kann sich auch in einen Sessel setzen und dabei das Rückgrat brechen.

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