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0235 - Die Kaste der Weißrüssel

Titel: 0235 - Die Kaste der Weißrüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf. „Machen Sie ihm klar, daß wir, wenn Sie mit ihm gesprochen haben, und er nicht freiwillig herauskommt, anfangen werden, Gefangene zu erschießen.
    Wenn es sein muß, erschießen wir sie alle. Das ist unser Ultimatum."
    „Warum haben Sie ihm es nicht selbst gesagt?" fragte Rhodan.
    „Das haben wir", erklärte der Rotrüssel verächtlich. „Er glaubt, daß wir nur puffen."
    Rhodan trat dich an die Tür heran und preßte ein Ohr dagegen. Baynes wußte nicht, was er von der Sache halten sollte.
    „Hier spricht Rhodan!" rief der Großadministrator. „Kommen Sie heraus, Woolver."
    Natürlich! dachte Baynes sofort. Wer hätte schon unentdeckt in diesen Raum gelangen können, wenn nicht einer der beiden Wellensprinter? Wahrscheinlich war einer der beiden Zwillingsbrüder auf eigene Faust durch die Energieleitung bis hierher gekommen.
    Baynes hörte, wie jemand von innen gegen die Tür klopfte.
    „Hier ist Rakal Woolver, Sir!" Die Stimme war gut verständlich. „Wir haben eine gute Gelegenheit, die Burschen unter Druck zu setzen. Wollen Sie wirklich, daß wir sie ungenutzt verstreichen lassen? Sie haben zu große Angst um ihren Zug, als, daß sie ihre Drohung wahr machen würden."
    Baynes sah, wie Rhodan gelassen beide Hände um den Türöffner legte und die Tür mit einem Ruck aufstieß.
    „Kommen Sie heraus, Woolver", sagte er. „Das ist ein Befehl."
    Der Mutant kam auf den Gang hinaus. Sofort umringten ihn die Wächter.
    „Gehen Sie zurück in Ihr Abteil, Major", sagte Rhodan. „Auf normalem Weg."
    Der Anführer der Aufseher wandte sich an Rhodan. Baynes schloß hastig die Tür zur Energies tation.
    „Wie konnte der Mann hierher in diesen abgeschlossenen Raum kommen?" fragte der Twonoser scharf.
    „Ich weiß es nicht", sagte Rhodan achselzuckend.
    Der Wächter hob drohend einen Rüssel. „Wir werden jeden erschießen, der das noch einmal versucht."
    „Gut", sagte Rhodan. „Ich werde daran denken."
    „Gehen Sie in Ihr Abteil zurück", ordnete der Wächter an. „Der Zug kann jetzt weiterfahren."
    Als sie ihre Plätze im Abteil einnahmen, begann Icho Tolot wieder zu lachen.
    „Es mußte schiefgehen", erklärte er belust igt. „Das einzige Wesen, das euch hier heraushelfen kann, ist jenes, das euch hierher gebracht hat: Icho Tolot."
    „Was haben Sie vor?" erkundigte sich Atlan gereizt. „Wollen Sie den Moby-Tolot allein erobern?"
    „Das wäre ein interessanter Versuch", sagte Tolot, ohne ärgerlich zu werden. „Aber es wäre zu langweilig."
    Baynes wurde unruhig. Wie wollten sie jemals entkommen, wenn sich diese Männer nicht einig waren?
    Baynes hatte immer geglaubt, daß die Führungsspitze des Solaren Imperiums eine einheitliche Gruppe sei. Jetzt mußte er erfahren, daß sie aus Individualisten bestand, die nicht zögerten, ihre spöttischen Gedanken über die Pläne anderer laut werden zu lassen.
    Baynes begann sich zu wundern, daß es die Menschheit überhaupt geschafft hatte, bis nach Andro-Beta vorzustoßen.
    Er war ein junger Mann, voller Zweifel und voller Probleme. Aber unmerklich begann er zu lernen.
    Als der Zug wieder losfuhr, war ihm klargeworden, daß Perry Rhodan niemals leichtfertig ein Menschenleben aufs Spiel setzen würde, um einen riskanten Plan durchzuführen.
    Er erinnerte sich, was Sergeant Kapitanski einmal über den Großadministrator gesagt hatte: „Er ist nicht mit Männern wie du und ich zu vergleichen, Lord, denn er besitzt eine unglaubliche Erfahrung. Aber all die Jahre, die er kämpfend im Weltraum zubrachte, vermochten nicht, seine hohe Ethik zu beeinflussen - im Gegenteil: sein Verantwortungsgefühl wurde immer stärker."
    Der alte Kapitanski, dachte Baynes. Manchmal traf er mit den Dingen, die er sagte, den Nagel auf den Kopf. Wenn er nur nicht so ein fürchterlicher Nörgler wäre, der immer etwas an Baynes Musik auszusetzen hatte.
     
    4.
     
    Heraus aus einer Ader des Mobys schoß der Interkastenzug. Lord Kendall Baynes schloß geblendet die Augen, als er aus dem Fenster auf die fremdartige Landschaft blickte. Das Licht der künstlichen Sonne, die diese Halle erhellte, spiegelte sich in unzähligen Quarzblöcken und Kristallbrocken.
    Soweit Baynes Augen reichten, dehnte sich diese Wüstenlandschaft vor ihm aus. Es war ein phantastischer Anblick, der Baynes mit einem Schlag Müdigkeit und Hunger vergessen ließ. Das gesamte Land funkelte und die Spiegelreflexe veränderten sich ständig, da der Zug noch immer mit hoher Geschwindigkeit fuhr.
    Plötzlich

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