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0235 - Die Kaste der Weißrüssel

Titel: 0235 - Die Kaste der Weißrüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mit einem plötzlichen Ruck, so, daß Baynes in seinem Sitz nach vorn kippte und sich mit den Füßen fest gegen den Boden stemmen mußte, um nicht zu fallen. Sie befanden sich noch immer innerhalb der Rohrbahn. Die vier Haushaltsverbrecher begannen sich aufgeregt zu unterhalten.
    „Da ist etwas passiert!" behauptete Kasom.
    Wie um seine Worte zu bestätigen, riß ein Wächter die Tür zum Abteil auf und bedrohte die Gefangenen mit seiner kleinen Strahlwaffe.
    „Sitzenbleiben!" befahl der Rotrüssel.
    „Was ist passiert?" fragte ihn Rhodan.
    „Das weiß ich nicht", kam die Antwort. „Wahrscheinlich ein Sabotageakt."
    Mehr wollte er offenbar nicht erklären, aber Marshall, der die Gedanken des Wächters kontrollierte, sagte leise zu den Gefangenen: „Er befürchtet, daß ein paar Haushaltsverbrecher den Schienenstrang zerstört haben. Es scheint schon vielen Verurteilten gelungen zu sein, von den Zuchtfarmen zu fliehen.
    Sie leben irgendwo im weitverzweigten Adernsystem des Mobys und sind nicht zu fassen. Sie unternehmen immer wieder Anschläge gegen die Interkastenzüge. Es kann sehr lange dauern, bis der Zug abgeschleppt wird. Außerdem könnte das bedeuten, daß wir in die Mitteletage zurück, müssen."
    „Nicht sprechen!" ordnete der Wächter an.
    Rhodan gab den anderen ein Zeichen, den Befehl zu befolgen. Der Twonoser mit seinem rotlackierten Rüssel machte einen nervösen Eindruck. Es war besser, ihn nicht herauszufordern.
    Vom Gang aus drang Lärm zu ihnen herein. Baynes blickte aus dem Fenster, um irgend etwas zu sehen. Draußen war es jedoch vollkommen dunkel, denn das aus den Abteilen fallende Licht genügte nicht, die Rohrbahn zu erhellen.
    Baynes schätzte, daß sich etwa fünfzig Wächter der C-Kaste im Zug befanden, die alle schwer bewaffnet waren. Hinzu kamen die Zivilisten, von denen bestimmt einige ebenfalls Waffen trugen, wenn dieses Gebiet so unruhig war.
    Der Lärm auf dem Gang wurde stärker. Ein zweiter Wächter erschien und unterhielt sich leise mit dem ersten. Dann kamen beide herein. Einer von ihnen deutete auf Rhodan.
    „Mitkommen!" rief er. Baynes erschrak, als der Wächter auch auf ihn zeigte und ihm zuwinkte. Offenbar glaubten die Twonoser, er sei eine wichtige Persönlichkeit, weil er schon einmal mit Rhodan den Wagen verlassen hatte.
    „Da stimmt etwas nicht, Sir", raunte Marshall hastig. „Es handelt sich nicht um einen Sabotageakt der Haushaltsverbrecher. Irgend etwas anderes ist passiert. Die Wächter wissen noch nichts Genaues, aber sie glauben, daß einer unserer Männer Schwierigkeiten gemacht hat."
    Rhodan war bereits aufgestanden. Baynes beeilte sich, an seine Seite zu gelange n.
    Rhodan bewegte sich absichtlich langsam, aber Marshall machte nur eine hilflose Bewegung mit den Armen und gab Rhodan zu verstehen, daß er im Moment nicht mehr erfahren konnte.
    Zu Baynes Erstaunen wurden sie in die vorderen Wagen geführt und nicht nach hinten, wo die Gefangenen untergebracht waren.
    Baynes sah, daß der Zug kaum von normalen Passagieren besetzt war. Nur die oberen Etagen, wo das Gepäck und die Güter transportiert wurden, schienen bis zum Rand vollgestopft zu sein.
    Sie durchquerten drei Wagen, bis sie vor einer größeren Gruppe von Rotrüsseln anhalten mußten. Der Twonoser, den Rhodan bereits als den Anführer des Wachtrupps kannte, musterte Rhodan durchdringend, bevor er auf ein abgeschlossenes Abteil deutete.
    „Hier befindet sich die Energiestation des Zuges", erklärte der Twonoser bedächtig, als müßte er befürchten, daß Rhodan seinen Worten nicht folgen könnte, wenn er schneller spräche. Baynes hörte gespannt zu. „Einer Ihrer Männer hält sich dort auf."
    „Wie konnte er dorthin gelangen?" fragte Rhodan erstaunt „Das wissen wir nicht", erwiderte der Aufseher.
    „Warum holen Sie ihn nicht heraus?" wollte Rhodan wissen. Der Twonoser wedelte ärgerlich mit seinen Rüsseln. „Das ist schwierig. Der Mann hat uns ein Ultimatum gestellt. Er will uns zwingen, den Zug in die Rückenetage zurückzufahren. Wenn wir uns weigern, will er die Energiestation zerstören. Sobald wir gewaltsam zu ihm eindringen, tut er das auch. Das würde bedeuten, daß der Zug längere Zeit auf dieser Strecke liegenbleibt. Für die Haushaltsverbrecher wäre das eine Verführung zu Aktionen."
    Rhodan hatte schweigend zugehört. Er fragt: „Was werden Sie tun? Auf das Ultimatum des Mannes eingehen?"
    Der Twonoser verneinte entschieden.
    „Reden Sie mit ihm!" forderte er Rhodan

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