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0235 - Die Kaste der Weißrüssel

Titel: 0235 - Die Kaste der Weißrüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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winkte Tolot zu sich. „Heben Sie mich auf Ihren Rücken, Tolot, damit mich jeder sehen kann."
    Mühelos setzte der Haluter Rhodan auf seine rechte Schulter.
    Rhodan hob den Arm. Die zweitausend Terraner verstummten und blickten erwartungsvoll zu ihm herüber.
    „Es ist sicher nicht nötig, daß ich noch einmal auf unsere derzeitige Lage eingehe", sagte er. „Die Twonoser haben nicht die Absicht, uns zu töten, aber es ist klar, daß sie uns nicht in dieser Halle lassen werden, wo wir uns in unmittelbarer Nähe des Schiffes befinden. Wir werden uns widerstandslos abführen lassen. Sobald wir an unserem Ziel angelangt sind, können wir uns mit eigenen Plänen beschäftigen."
    Rhodan hoffte, daß dies unverfänglich geklungen hatte. Zweifellos wurde seine Rede von den Geräten der Twonoser übersetzt. Es wäre gefährlich gewesen, in aller Offenheit von Flucht zu sprechen.
    Weitere Rotrüssel tauchten in der Halle auf. Die zweitausend Gefangenen wurden gezwungen, in Marschordnung sich aufzustellen. Rhodan, Tolot, Atlan, Marshall und Kendall Baynes bildeten die Spitze des Gefangenenzuges.
    Vor ihnen gingen zwanzig bewaffnete Rotrüssel. Ein kurzer Blick überzeugte Baynes, daß zu beiden Seiten der Kolonne je über hundert Wächter gingen. Er vermutete, daß einige Rotrüssel auch den Abschluß bildeten. Es waren alle Vorsichtsmaßnahmen getroffen worden, um einen Ausbruch zu verhindern.
    Die Halle verjüngte sich zu einer überdimensionalen Torbogenöffnung. Die Rotrüssel trieben ihre Gefangenen darauf zu. Baynes versuchte sich vorzustellen, daß dieser Durchgang, der vermutlich in eine weitere Halle führte, eine Venenöffnung des toten Mobys darstellte. Natürlich hatten die Venen und Adern innerhalb des Gigantenkörpers nicht zum Transport einer blutähnlichen Flüssigkeit gedient, sondern zum Einengen des Energieaustausches. Zu Lebzeiten des Mobys hatten diese Adern ein System energetischer Mantelröhrchen gebildet, in denen die Stromflüsse gebündelt, gleichgerichtet und gleichmäßig abgestrahlt worden waren.
    Baynes seufzte. Er beschloß, sich nicht länge rmit diesen Problemen zu beschäftigen. Er mußte sich einfach mit den Gegebenheiten abfinden.
    Als sie noch hundert Meter vom Torbogen entfernt waren, glitt das Tor auf und gab den Blick in eine weitere Halle frei. Wie Baynes erwartet hatte, wurde auch sie von einer künstlichen Sonne erhellt. Vor ihnen marschierten die Wächter durch das Tor. Die Verschlußwand war offenbar nachträglich von den Twonosern eingebaut worden.
    Der Boden, über den Baynes lief, erinnerte ihn an ein Mosaik. Er schien aus unzähligen farbigen Sternchen zu bestehen, obwohl er doch ein Ganzes war. Heimlich versuchte Baynes, mit dem Absatz eines Stiefels ein Loch herauszuschlagen, aber das Material erwies sich als zu hart.
    Sie gelangten in die anschließende Halle, die jener, aus der sie kamen, in allen Einzelheiten glich.
    Vergeblich bemühte sich Baynes, irgendwelche Merkmale zu entdecken, die ihm Hinweise auf die Verwendung des ausgedehnten Raumes geben konnten.
    Rhodan traf eine ähnliche Feststellung: „Es scheint festzustehen, daß ein großer Teil des Mobyinnern von den Twonosern überhaupt nicht benutzt wird", sagte er. „Natürlich kann das in der Mittel- oder Bauchetage wieder völlig anders sein. Von den vornehmen Rotrüsseln wird jeder einzelne ein größeres Wohngebiet beanspruchen."
    Nach zehn Minuten hatten sie auch diese Halle durchquert und betraten einen weiteren Hohlraum, der in seiner Ausdehnung die beiden anderen Hallen noch übertraf.
    Vor den Augen der Männer lag eine kleine Ansiedlung. Baynes zählte etwa fünfzig Gebäude, die ungefähr im Mittelpunkt der Halle standen. Die künstliche Sonne ließ die Metalldächer glänzen. Die Häuser hatten ovale Form, sie erinnerten Baynes an ein aufrecht stehendes Ei, dessen untere Spitze eingedrückt war. Es gab keine Fenster, aber vorgewölbte Luken und unzählige warzenähnliche Ausbuchtungen. Von Dach zu Dach spannte sich ein Netzwerk von Drähten.
    Mit Leuchtsäulen markierte Straßen führten von der Stadt in allen Richtungen davon. Auf einer der Straßen glitt ein scheibenförmiges Fahrzeug dahin, das von drei Rotrüsseln besetzt war.
    Baynes scharfe Augen erkannten mehrere Leitungen, die vom Dach der Halle mitten in die Stadt führten. Anscheinend war das die Energieversorgung. Die Twonoser mußten schon seit Jahrhunderten innerhalb des Mobys leben. Nur so war die perfekte Einrichtung zu

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