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0235 - Die Kaste der Weißrüssel

Titel: 0235 - Die Kaste der Weißrüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erklären.
    „Dort leben sie", sagte Rhodan ruhig. „Wahrscheinlich gibt es noch mehr solcher Städte."
    Als sie weitergingen, konnte Baynes zu seiner Überraschung hinter der Stadt einen kunstvoll angelegten Park erkennen. Die Rotrüssel schienen durchaus einen Sinn für natürliche Schönheit zu besitzen. Wahrscheinlich hätte man mit den Twonosern gut auskommen können, wären sie nicht solche eingebildeten Burschen gewesen.
    Wir werden ihnen den Hochmut austreiben, dachte Kendall Baynes zuversichtlich.
    Die Kolonne bog in eine Straße ein und marschierte in einem Abstand von dreihundert Metern an der Stadt der Rotrüssel vorbei. Niemand schien den Gefangenen große Bedeutung beizumessen, denn am Stadtrand zeigten sich nur vereinzelte Zuschauer.
    Der Anführer der vorausgehenden Wachgruppe kam zu Rhodan.
    „Wir bringen Sie nun zum Bahnhof", hörte Baynes ihn sagen. „Dort werden Ihre Männer in einen Interkastenzug einsteigen, der sie an ihren Bestimmungsort bringen wird."
    Rhodan nickte schweigend. Was, fragte sich Baynes verwirrt, war ein „Interkastenzug"? Hoffentlich verbarg sich hinter diesem Begriff keine unliebsame Überraschung.
    Ohne Aufenthalt marschierte die Kolonne bis zum Ende der Straße. Neben der Straße führte eine Senke zum Ende der Halle. Inmitten der Senke sah Baynes eine Art Schiene aus blankgescheuertem Metall.
    „Glauben Sie, daß der Interkastenzug dort unten vorbeifährt, Sir?" wandte sich Baynes an Rhodan.
    „Ja", sagte Rhodan. „Dort vorn scheint der Bahnhof zu sein."
    Rhodans ausgestreckter Arm wies auf einen runden, von Leuchtsäulen umgebenen Platz, von dem aus eine kurze Straße zur Senke führte. Baynes wäre nie darauf gekommen, diese Stelle als Bahnhof zu bezeichnen, aber jetzt, da Rhodan seine Vermutung ausgesprochen hatte, zweifelte Baynes nicht daran, daß sie die Bahnstation erreicht hatten. Verstärkt wurde diese Gewißheit durch die Anwesenheit einiger Rüsselträger auf dem freien Platz, die offensichtlich auf den Zug warteten.
    Baynes hatte mit irgendeinem utopisch wirkenden Transportschlitten gerechnet. Die Tatsache, daß man sie in einem gewöhnlichen Zug von hier wegbringen wollte, verwirrte ihn.
    Die Wächter ließen die Gefangenen auf dem runden Platz Aufstellung nehmen. Die wartenden Twonoser zogen sich zurück, als seien sie empört über die Zumutung, in der Nähe der Terraner bleiben zu müssen.
    Keiner der Wächter sprach, aber auch Rhodan machte keine Anstalten, sie in ein Gespräch zu verwickeln. Ab und zu unterhielt sich der Großadministrator mit John Marshall, doch Baynes konnte nicht hören, worüber die beiden Männer sprachen. Lord Kendall Baynes fühlte sich von Rhodan und seinen Begleitern immer mehr enttäuscht. Er hatte zumindest erwartet, von großangelegten Fluchtplänen zu erfahren. Scheinbar teilnahmslos nahmen Rhodan, Atlan und Marshall die Geschehnisse hin. Und Icho Tolot, dieses unheimliche Wesen, empfand offenbar noch Freude an den Ereignissen.
    Baynes begann, sich über den Geisteszustand dieser Männer ernsthafte Gedanken zu machen.
    Vielleicht, überlegte er, waren sie von den Twonosern mit irgendeinem Gas behandelt worden, das ihre Willenskraft lahmte. In diesem Fall wäre es seine, Kendall Baynes Aufgabe, sich intensiv um die Befreiung der Besatzung des Flaggschiffes zu bemühen.
    Als Baynes darüber nachdachte, welche Schritte er zuerst unternehmen sollte, kam der Zug.
    Er schoß auf der anderen Seite der Halle aus einem Tunnel, eine lange Raupe aus mattglänzendem Stahl, scheinbar mühelos auf der einzigen Schiene dahingleitend. Als der Zug seine Geschwindigkeit verlangsamte, konnte Baynes erkennen, daß es einzelne Wagen gab, die gelenkartig aneinander gekoppelt waren. Etwa einen Meter über dem Boden waren lange Fenster eingebaut, hinter denen Baynes einzelne Gestalten sah. Die Wageneingänge waren halbrunde Löcher ohne Türen.
    Die Wächter formierten sich und riefen den Gefangenen Befehle zu. Lautlos kam der Zug zum Stehen.
    Einer der Rotrüssel näherte sich Rhodan.
    „Ihre Männer werden in den drei letzten Wagen untergebracht. Sie und Ihre vier Begleiter kommen mit uns in den viertletzten Wagen."
    Die Wächter mußten die Terraner mit vorgehaltenen Waffen in die Wagen treiben. Es kam wiederholt zu Zwischenfällen, weil sich einige Männer weigerten, den Befehlen der Rotrüssel nachzukommen.
    Rhodans Gruppe mußte warten, bis alle anderen im Zug untergebracht waren. Schließlich forderten drei schwerbewaffnete Wächter

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