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0235 - Ein Boxer wehrt sich seiner Haut

0235 - Ein Boxer wehrt sich seiner Haut

Titel: 0235 - Ein Boxer wehrt sich seiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Boxer wehrt sich seiner Haut
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Grund dazu. Ein Mann wie Prout würde eine derartige, handgreifliche Zurechtweisung nicht einstecken, ohne sich zu rächen.
    Wir waren erstaunt, als draußen alles in bester Ordnung war, trotzdem folgten wir Marchs Wagen. Wir folgten ihm bis zur Gérard Avenue in Bronx, wo er vor dem Haus 923 sein Mädchen absetzte.
    Dann wartete der junge Mann, bis der Schlüssel sich von innen im Schloss drehte und im zweiten Stock das Licht anging. Erst dann fuhr er zurück in Richtung der unteren Stadt zum Hotel Breslin, Ecke Broadway 29. Straße, in dem er augenscheinlich wohnte. Wir sahen von draußen, wie er sich den Zimmerschlüssel aushändigen ließ und nach oben ging.
    Hier war er wenigstens ziemlich sicher vor Prouts Rachegelüsten. Der würde es nicht riskieren, in einem anständigen Hotel Theater zu machen.
    ***
    Wir hatten uns um March Sorgen gemacht und dabei den Mann außer Acht gelassen, der in viel größerer Gefahr schwebte. Das Erste, was wir am Morgen des 9. Juni im Office erfuhren, war eine Mitteilung der Stadtpolizei, die, wie ich auf den ersten Blick feststellte, von Lieutenant Crosswing unterschrieben war.
    Lieutenant Crosswing war der Leiter der Mordkommission drei. Die Nachricht besagte in dürren Worten, dass in der vergangenen Nacht gegen halb zwei Barons Manager Clive Oliver unweit der Penn-Station brutal zusammengeschlagen worden war. Er lag mit einer schweren Gehirnerschütterung und mehreren Knochenbrüchen im Madison Avenue Hospital, und an seinem Durchkommen wurde gezweifelt.
    Oliver hatte dem Frieden offenbar nicht getraut und einen Angestellten der Pinkerton Agentur zu seinem Schutz engagiert. Dieser Pinkerton-Mann war von den drei Gangstern, die den Überfall ausführten, niedergeschossen worden, als er selbst in Notwehr nach der Pistole griff.
    Darum war der Fall an die Mordkommission gegangen und daher rührte die Unterschrift des Detectice-Lieutenants Crosswing. Ich setzte mich sofort mit ihm in Verbindung und hörte, dass er vollkommen im Bild war. Er hatte, wenn auch inoffiziell, die Alibis der drei Gangsterbosse überprüft.
    Prout war um die Tatzeit im Boxing Club gewesen, Devriet hatte zu Hause eine Party abgehalten und Greener im Little Club in der 55. East bis in die Morgenstunden hinein gefeiert. Das hätte ich auch ohne diskrete oder offizielle Rückfragen gewusst. Solche Leute lassen ihre schmutzigen Geschäfte von anderen erledigen, die sie entsprechend dafür bezahlen.
    Crosswing hatte bereits eine Anzahl verdächtiger Gestalten auf Herz und Nieren überprüft, ohne Resultat natürlich. Es war ein geplanter Überfall, bei dem mit Mord gerechnet werden musste und wer damit rechnet, sorgte im Voraus für ein wasserdichtes Alibi.
    Es waren bereits verschiedene Hinweise und Verdächtigungen eingelaufen, sie sich alle als plumpe Täuschungsmanöver entpuppten. Der Lieutenant war der Überzeugung, dass diese planmäßig erfolgten, um die Detectives zu beschäftigen, damit sie nicht vielleicht auf die richtige Spur stießen.
    Lieutenant Crosswing konnte uns nicht anfordern, bevor er nachweisen konnte, dass es sich um einen Banden-14 überfall handelte. Die Gangster waren so schlau gewesen, Oliver um seine Brieftasche, die einen erheblichen Geldbetrag enthielt, zu erleichtern, also.lief der Fall unter Raubmord, und der fiel in die Zuständigkeit der City Police.
    Um zwölf Uhr dreißig, wir wollten gerade etwas essen gehen, klingelte das Telefon.
    »FBI, Cotton«, meldete ich mich, und als ich die heisere, aufgeregte Stimme hörte, ahnte ich, dass etwas Besonderes geschehen sein musste.
    »Sie sind doch zuständig für Kidnapping?«
    »Ja, das sind wir. Mit wem spreche ich, und um was handelt es sich?«
    »Hier ist Micky March…«
    »Der Boxer?«, unterbrach ich ihn.
    »Ja. Man hat meine Braut Peggy Crab entführt. Bitte, helfen Sie mir!«
    »Sind Sie ganz sicher, dass es sich um eine Entführung handelt?«, fragte ich vorsichtig zurück, und dachte dabei an das hübsche, braunhaarige Mädchen, das ich gestern Abend in Marchs Gesellschaft gesehen hatte.
    »Peggy ist heute Morgen um halb acht wie immer zu Hause weggegangen. Sie arbeitet im Lederwarengeschäft von Crouch & Fitzgerald in der Madison Avenue. Ich wollte sie kurz nach zwölf wie jeden Tag, zum Essen abholen und erfuhr, dass sie überhaupt nicht gekommen war. Ich dachte, sie sei vielleicht krank geworden, und rief bei ihren Eltern an, aber die konnten nur sagen, sie sei wohl und munter weggegangen. Wenn Peggy nicht im Geschäft

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