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0236 - Im Camp der Gesetzlosen

Titel: 0236 - Im Camp der Gesetzlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gegangen. Allerdings hatte er nicht damit gerechnet, so kühl und gleichgültig empfangen zu werden.
    „Ich werde nachdenken", knurrte Larkaat und wandte sich abrupt ab.
    Rhodan schlug die Tür wieder zu. Er fragte sich, wo Pohiik ein Versteck gefunden hatte, als die Twonoser in den hinteren Wagen eingedrungen waren, um nach ihm zu suchen.
    „Die Burschen sind mißtrauisch, Sir", sagte Kasom. „Was sollen wir tun, wenn sie uns verlassen?"
    „Sie verlassen uns nicht", sagte Rhodan überzeugt. „Die Aussicht, die Verteilerstation zu besetzen, wird sie schließlich ihren Widerwillen gegen uns aufgeben lassen.
    Er hatte noch nicht zu Ende gesprochen, als an den Kontrollanlagen des Zugantriebes einige Lämpchen aufglühten. Die Geschwindigkeit des Zuges schien sich automatisch zu verlangsamen. „Was bedeutet das?" fragte Kasom. „Wir haben soeben die Rohrbahn verlassen und fahren durch freies Gelände", erklärte Rhodan.
    Kasom blickte ungläubig zum Fenster. „Es ist noch alles dunkel, Sir. Wir müssen uns noch in einer Ader befinden."
    „Dort draußen gibt es keine Energie mehr", erinnerte Rhodan. „Deshalb werden Sie vergeblich nach Licht suchen."
    Kasom ging dicht ans Fenster und preßte sein Gesicht dagegen. „Es ist unheimlich. Wir rasen vielleicht durch eine riesige Halle, ohne das geringste zu sehen."
    Rhodan beobachtete die Kontrollen. Er wußte nicht, ob der Zug automatisch an den einzelnen Stationen anhielt. Pohiik hatte den Mechanismus des Antriebs verstanden. Er wäre in der Lage gewesen, den Zug nach dem Willen der Insassen zu beschleunigen oder anzuhalten. Rhodan kannte lediglich den Bremshebel, der für Notfälle gedacht war.
    Er wußte nicht, was er tun sollte, wenn der Versorgungszug durch irgendwelche Umstände zum Halten gebracht wurde.
     
    6.
     
    John Marshall, Chef von Rhodans Mutantenkorps, war es seit Jahrzehnten gewohnt, die Gedanken Fremder Intelligenzen zu überwachen. Nicht immer hatte er angenehmen Dingen „gelauscht" und nicht immer verständlichen.
    Die Gedanken Garko des Starken jedoch erschienen dem Telepathen durchaus verständlich und auch für terranische Begriffe normal. Marshall hatte dem Weißrüssel von den Verhältnissen in der Mitteletage berichtet, nachdem Tronar Woolver im Gefangenenlager aufgetaucht war, um die Terraner über den ersten großen Erfolg der fünfzig Flüchtlinge zu informieren. Der Wellensprinter war sofort wieder umgekehrt, um möglichst bald den Versorgungszug zu erreichen.
    Garko der Starke wußte natürlich nicht, daß seine Gedanken für den schlanken Terraner kein Geheimnis waren. Und mit seinen Worten war der oberste Weißrüssel sehr vorsichtig.
    J)er Energieausfall in der Mitteletage betrifft nicht uns", sagte er zu Marshall. „Natürlich ist die konstante Temperatur auch hier gesunken, aber nicht sosehr, daß es gefährlich werden könnte."
    Marshall lächelte höflich. Den Gedanken seines Gegenübers entnahm er, daß Garko befürchtete, der Lufthaushalt der Mitteletage könnte in Unordnung geraten. Ohne Energie mußten die Regenerationsanlagen ausfallen, so, daß es früher oder später völlig unmöglich sein würde, das Gebiet der B-Kaste zu durchqueren. An diese Gefahr hatte Marshall selbst noch nicht gedacht. Er hoffte, daß den fünfzig Flüchtlingen daraus keine Schwierigkeiten entstanden.
    „Wahrscheinlich ist dies die letzte Chance der Weißrüssel, ihr unwürdiges Dasein zu beenden", sagte Marshall. Er war von Storkeet, der noch immer als Verbindungsmann zwischen Garko und den Terranern fungierte, in die Residenz des Weißrüsselführers gebracht worden. Er und Garko saßen sich in einem Raum gegenüber, dessen Wände von Schlingpflanzen überwuchert waren. Als Sitze dienten geflochtene Hängematten. Marshall wußte, daß auch Rhodan Garko dem Starken hier gegenüber gesessen hatte.
    „Der Preis für eure Hilfe wird wahrscheinlich die Freilassung aller Gefangenen sein", vermutete Garko.
    „Das ist richtig", gab Marshall zu. „Ich weiß, daß Sie die fünfzig Blaurüssel fürchten, die Ihre Wächter abgelöst haben. Es wird jedoch nur kurze Zeit dauern, bis die Blaurüssel sich aus der Bauchetage zurückziehen. Bevor ich hierherkam, konnte ich bereits spüren, daß sie unruhig wurden."
    Marshall konnte dem Twonoser nicht sagen, daß er durch Gedankenüberwachung der Blaurüssel erfahren hatte, daß diese einen Angriff der Weißrüssel erwarteten und bereits überlegten, wie sie am schnellsten aus dem Gebiet ihrer potentiellen

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