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0236 - Im Camp der Gesetzlosen

Titel: 0236 - Im Camp der Gesetzlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kapitanski folgte dem Klang der Stimme. Er verursachte mehr Lärm, als es in ihrer Lage gut war. Er fragte sich, wie es dem schweren Kasom gelang, sich vollkommen lautlos zu bewegen.
    „Was ist mit Ihren Füßen los?" erkundigte sich Kasom, als Kapitanski abermals stolperte und sich an Kasom festhalten mußte.
    „Entschuldigen Sie, Sir", sagte der Sergeant zerknirscht. „Ich habe Plattfüße."
    „Plattfüße?" wiederholte der Ertruser ungläubig. „Warum, bei allen Planeten, tragen Sie keine Einlagen?"
    Kapitanski bezweifelte, daß jetzt der geeignete Zeitpunkt war, um sich über Einlagen zu unterhalten. Er hatte das sichere Gefühl, daß Kasom sich über ihn lustig machte. Der USO-Spezialist besaß den Rang eines Majors, es blieb dem Sergeanten also nichts anderes übrig, als alle Fragen zu beantworten.
    „Man hat mir Spezialschuhe gegeben, Sir. Ich kann darin jedoch kaum aufrecht gehen. Es gelang mir, diese Schuhe bei Major Bernard gegen ein Paar normale Stiefel umzutauschen."
    „Sie müssen ein Genie sein", sagte Kasom erschüttert. „Wie wäre es sonst möglich, daß ausgerechnet Sie Major Bernard zu einem solchen Tausch veranlassen konnten?"
    Kapitanski lächelte verlegen. Er fühlte sich keineswegs als Genie. Seine Plattfüße hatten ihn schon oft genug zum Mittelpunkt des Spottes im F-Deck der CREST II gemacht. Vor allem Kendall Baynes hatte ihn immer gehänselt „Vor uns muß sich ein größeres Gebäude befinden", sagte Kasom, nachdem sie etwa hundert Meter zurückgelegt hatten.
    „Ich kann nichts sehen, Sir", gestand Kapitanski.
    „Natürlich nicht", sagte Kasom. „Ich spüre es am Boden. Er ist mit den gleichen Platten ausgelegt, wie wir sie auch in den Vorhöfen der beiden anderen Etagen gesehen haben."
    Kapitanski erinnerte sich an die kristallinen Steinplatten, die die Twonoser als Bodenbelag verwendeten.
    Vorsichtig strich er mit einer Fußspitze über den Boden hinweg. Er konnte keinen Unterschied gegenüber dem unebenen Gelände feststellen.
    „Sie haben recht, Sir", sagte er trotzdem. Wie konnte Kasom wissen.
    daß es ein großes Gebäude war? Es gab doch keinerlei Anhaltspunkte.
    „Glauben Sie, daß sich jemand darin aufhält?" fragte er den Ertruser.
    „Sicher nicht", meinte Kasom. „Obwohl es natürlich möglich wäre.
     
    *
     
     
     
    *
     
    Kapitanski hatte das Gefühl, daß sich aus der Dunkelheit die Krallen gefährlicher Ungeheuer nach ihm ausstreckten. Hastig blickte er zum Zug zurück. Die hellen Fenster gaben ihm eine gewisse Sicherheit.
    Dann entdeckte er, daß Tolot nicht mehr im Wageneingang stand. Entweder hatte sich der Haluter ins Wageninnere zurückgezogen, oder war ebenfalls herausgekommen. Der Sergeant machte Kasom darauf aufmerksam.
    „Ich glaube, wir können umkehren", sagte der Ertruser. „Hier ist es überall so ruhig, daß ..." Ein Flammenspeer spaltete die Nacht und ließ ihn verstummen.
    Kapitanski schrie auf und warf sich zu Boden. Vor ihm stand Kasom, seine mächtige Gestalt war von Feuer umhüllt. Mit blitzschnellen Bewegungen riß der Ertruser die brennenden Fetzen seiner Uniformjacke vom Körper.
    Voller Entsetzen zerrte Sergeant Brodger Kapitanski den kleinen Strahler aus seinem Gürtel. Er zielte in die Dunkelheit, obwohl er nicht wußte, von welcher Seite der Angriff kam. Kasom sank zu Boden und wälzte sich ein paarmal herum, um die letzten Flammen zu ersticken.
    „Ist etwas passiert, Major?" rief Kapitanski erregt. Er hörte, wie der Ertruser leise zu fluchen begann.
    „Der Schuß muß vom Dach des vor uns liegenden Gebäudes abgefeuert worden sein", sagte er. „Der Schütze hatte seinen Strahler auf breite Streuung eingestellt, weil er unseren Standort nicht genau ausmachen konnte. Zum Glück wurde ich nur gestreift."
    „Sind Sie verletzt?" erkundigte sich Kapitanski. Seine Hand, die den Strahler umklammerte, zitterte heftig. Was sollten sie tun, wenn noch weitere Angreifer in der Dunkelheit lauerten?
    „Ich habe einige leichte Verbrennungen davongetragen", rief ihm Kasom zu. „Wir müssen hier weg bevor der Zug angegriffen wird."
    „Es ist nur ein einzelner Blaurüssel", sagte jemand hinter Kapitanski.
    Der Sergeant fuhr herum. Es war Tolot, der gesprochen hatte.
    „Der Twonoser ist unmittelbar nach seinem Schuß ins Innere des Gebäudes geflüchtet", berichtete der Haluter.
    Kapitanski hörte, wie Kasom sich wieder aufrichtete. Der Sergeant hielt es für besser, am Boden zu bleiben.
    „Halten sich dort drüben noch weitere

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