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0236 - Im Camp der Gesetzlosen

Titel: 0236 - Im Camp der Gesetzlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gegner verschwinden konnten.
    Es ist noch zu früh, alle Terraner freizulassen, dachte Garko. Damit würde ich mein bestes Druckmittel gegen Rhodan aufgeben. Leider kennen wir die Fremden nicht gut genug, um ihnen zu vertrauen. Wenn es den fünfzig Flüchtlingen jedoch gelingt, die Verteilerstation zu besetzen, könnte ich den Befehl zur Freilassung der Gefangenen geben und ihnen sogar einen Zug zur Verfügung stellen, mit dem sie die Rückenetage erreichen können. Je schneller die Terraner aus dem Moby verschwinden, desto eher haben wir Gelegenheit, die Verteilerstation zu übernehmen, vorausgesetzt, daß es überhaupt gelingt, sie der Kontrolle der Rotrüssel zu entreißen.
    Diese Gedankengänge, fand Marshall, waren vollkommen logisch. Es war verständlich, daß sich Garko der Starke nicht völlig auf die Terraner verlassen wollte. Solange er jedoch knapp zweitausend Männer gefangenhielt, würde Rhodan nicht wagen, ihn zu hintergehen.
    Marshall wußte, daß es zwecklos gewesen wäre, die Bedenken des Twonosers in dieser Hinsicht zerstreuen zu wollen. Wichtig war im Augenblick nur, daß Garko bereit war, die Terraner freizulassen, wenn Rhodan die Verteilerstation besetzen und sie später an die Weißrüssel übergeben konnte.
    „Wir werden warten", sagte Garko zu seinem Gesprächspartner. „Ich trag edie Verantwortung für mein Volk. Sie können nicht erwarten, daß ich es in einen Krieg führe, ohne alles reiflich zu überlegen."
    „Ich respektiere Ihre Auffassung", entgegnete Marshall offen. „Ich bin sicher, daß Perry Rhodan genauso denkt wie ich. Wenn Sie sich jedoch entschließen können, in die Auseinandersetzung zwischen den beiden oberen Kasten einzugreifen, wünsche ich Ihnen viel Glück."
    „Was bedeutet das - viel Glück?" wollte Garko der Starke wissen.
    „Glück", sagte Marshall, „ist der Sammelbegriff für alles, was unserem Volk als erstrebenswert gilt."
    „Glück", wiederholte Garko nachdenklich. „Dieses Wort werde ich mir merken, Terraner. Sie können jetzt gehen."
    Marshall stand auf und ging hinaus. Storkeet erwartete ihn vor dem Regierungsgebäude. Der Kommandant der Wächter machte einen gutgelaunten Eindruck. An Marshalls Seite ging er durch das Spalier der Soldaten, die das Gebäude bewachten.
    Als er hinter dem Terraner in das wartende Fahrzeug kletterte, sagte er: „Ich glaube, daß Sie ein erfolgreiches Gespräch hatten."
    Marshall wollte die Gedanken Storkeets nicht kontrollieren. Deshalb fragte er verblüfft: „Wie kommen Sie auf diese Idee?"
    Storkeets großes Auge blitzte im Licht der Kontrollampen.
    „Jeder, der so lange Zeit bei ihm war, hatte Erfolg", sagte er trocken.
     
    *
     
    Während die vier Terraner im Maschinenraum verzweifelt die Bedeutung der einzelnen Kontrollschaltungen zu ergründen suchten, wurde der Versorgungszug immer langsamer. Rhodan bezweifelte nicht, daß er bald anhalten würde, wenn es ihnen nicht gelang, den Bremsvorgang zu verhindern.
    „Es ist sinnlos, daß wir willkürlich einige Schaltungen vornehmen", sagte Rhodan. „Das könnte zu weiteren Komplikationen führen. Wir müssen Pohiik hierherbringen."
    „Bei seinem jetzigen Aussehen kämen wir nie mit ihm an einhundertfünfzig mißtrauischen Haushaltsverbrechern vorbei", warnte Atlan. „Larkaat sähe seinen Verdacht bestätigt und würde endgültig das Kommando über die Parias übernehmen."
    Rhodan wußte, daß der Arkonide recht hatte. Trotzdem mußten sie versuchen, Pohiik ungefährdet vor die Kontrollen zu bringen. In wenigen Augenblicken würde der Zug endgültig zum Stehen kommen - inmitten einer in völliger Dunkelheit liegenden Halle, die zum Gebiet der Blaurüssel gehörte. Auch wenn die Mitglieder der B-Kaste genügend mit ihren eigenen Schwierigkeiten zu kämpfen hatten, würden sie einen stehenden Versorgungszug nicht unbeachtet lassen.
    Bevor die vier Männer einen Entschluß gefaßt hatten, hielt der Zug an. Melbar Kasom ging wieder zum Fenster.
    „Finsterer als die Hölle", stellte er grimmig fest. „Wenn ein Meter neben dem Schienenstrang ein Blaurüsselsoldat mit angeschlagener Waffe steht, können wir ihn nicht sehen."
    Das Licht, das durch die Fenster hinausfiel, reichte nicht aus um die nächste Umgebung zu erhellen.
    Rhodan war sich darüber im klaren, daß mit jeder weiteren Sekunde, die sie zum Anhalten gezwungen waren, die Gefahr eines Angriffs wuchs. Sie mußten irgend etwas unternehmen.
    „Kasom, Sie und Sergeant Kapitanski werden hinausgehen und sich ein

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