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0236 - Im Camp der Gesetzlosen

Titel: 0236 - Im Camp der Gesetzlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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neues Camp aufbauen lassen. Das ist genug für einen alten Mann."
    Rhodan machte einen Schritt auf den Twonoser zu. Er mußte Pohiik von seiner selbstmörderischen Absicht abbringen. Pohiik wußte von den Plänen der Terraner. Er würde sie, wenn auch nicht aus freiem Willen, den Blaurüsseln verraten. Nicht nur das: Pohiik war auch der einzige Haushaltsverbrecher, der in der Anwesenheit der Terraner eine Möglichkeit sah, die Machtverhältnisse innerhalb des Mobys zu ändern. Wenn Pohiik zurückblieb, war es fraglich, ob sein Nachfolger den Terranern ebenfalls Unterstützung gewährte.
    „Sie sind alt, das stimmt", sagte Rhodan eindringlich. „Aber das ist gerade der Grund, warum die Klassenlosen Ihre Hilfe brauchen. Sie haben genügend Erfahrung, um die richtigen Entscheidungen zu treffen."
    „Niemand kann mich umstimmen", erklärte Pohiik trotzig.
    „Vielleicht haben Sie nur Furcht davor, noch einmal anzufangen", meinte Rhodan nachdenklich. „Sie wollen keine Verantwortung mehr übernehmen."
    Pohiik schwieg. Sein Facettenauge war starr auf den freien Platz inmitten des Camps gerichtet. Rhodan wußte, daß der Twonoser jetzt angestrengt überlegte, wie er Rhodans Vorwürfe entkräften konnte. Der Großadministrator unterdrückte nur mit Mühe ein Lächeln. Es gab kaum eine intelligente Lebensform in der Galaxis, die nicht einen gewissen Stolz besessen hätte. Auch hier, im Andro-Beta-Nebel, war das nicht anders.
    Pohiiks Rüssel krümmten sich. „Nun gut", sagte er schließlich. „Ich werde mit euch gehen."
    „Ich wußte es", erwiderte Rhodan. Pohiik legte einen Rüssel auf Rhodans Schulter. „Kommen Sie", forderte er den Terraner auf. „Es wird Zeit, daß wir den anderen folgen. Die Blaurüssel werden bald damit beginnen, einen Zugang ins Camp freizusprengen."
    Rhodan deutete zu den Gebäuden hinüber. „Ich warte noch auf drei meiner Freunde, Pohiik."
    Der Twonoser war plötzlich wieder voller Unternehmungslust. Rhodan fühlte, daß Pohiik immer unruhiger wurde.
    „Führen Sie die Flüchtlinge an einen sicheren Platz", schlug er dem Haushaltsverbrecher vor. „Ich werde später nachfolgen."
    Pohiik wedelte unschlüssig mit beid en Rüsseln, dann wandte er sich mit einem Ruck von Rhodan ab.
    Ohne ein weiteres Wort ging er davon. Inzwischen waren die letzten Twonoser aus dem Camp verschwunden. Die baufälligen Gebäude machten einen Eindruck, als seien sie seit Jahren nicht mehr bewohnt worden.
    Rhodan setzte sich in Bewegung und ging langsam auf das Haus zu, in dem Melbar Kasom verschwunden war. Bevor er eintrat, hörte er die ersten Explosionen. Wie Pohiik prophezeit hatte, begannen die Blaurüssel, sich einen Weg ins Camp freizusprengen.
    Wegen Tolot machte sich Rhodan keine Sorgen. Der Haluter würde Kapitanski vor den Polizisten retten, sofern der Sergeant überhaupt noch am Leben war.
    Im Eingang des Gebäudes blieb Rhodan stehen.
    „Kasom!" rief er in den dunklen Vorraum hinein.
    „Sie müssen gleich hinter dem Eingang rechts abbiegen, Sir", antwortete die vertraute Stimme des USO-Spezialisten.
    „Atlan hat den größten Teil der Beleuchtung ausgeschaltet, um Energie zu sparen."
    Ohne zu zögern, ging Rhodan durch den dunklen Raum. Als er einige Meter zurückgelegt hatte, klang vor ihm Stimmengewirr auf. Er konnte die Stimme Rakal Woolvers heraushören. Der Mutant war zurückgekehrt. Gleich darauf flammten einige Lampen auf.
    Rhodan sah Atlan und Kasom vor einigen Maschinen sitzen. Der Wellensprinter hatte die Arme in die Hüften gestützt und lehnte mit dem Rücken gegen ein Kontrollbrett.
    „Haben Sie die CREST erreichen können, Major?" erkundigte sich Atlan.
    Woolver nickte ernst. Am Gesichtsausdruck des Imarters konnte Rhodan sehen, daß der Mutant schlechte Nachrichten brachte.
    „Die Rotrüssel beginnen mit der Demontage einiger Maschinen", berichtete Woolver. „Zum Glück haben sie noch keine wichtigen Teile zerstört, aber es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis sie nicht wiedergutzumachenden Schaden an den Triebwerken anrichten."
    „Das hatte ich befürchtet", sagte Rhodan. „Wir müssen Pohiik dazu bringen, daß er uns bei einem sofortigen Vorstoß in die oberen Etagen des Mobys unterstützt."
    „Der Twonoser wird jetzt andere Sorgen haben", wandte Atlan ein.
    „Schon möglich", gab Rhodan zu. „Andererseits kann es ihm nur recht sein, den Gegner zu einem Zeitpunkt anzugreifen, da seine Männer ihr Camp verloren haben."
    Von draußen drang der Lärm weiterer Explosionen

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