Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0238 - Der Geleitzug ins Ungewisse

Titel: 0238 - Der Geleitzug ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
gelegenen System nicht erlauben, wochenlang spazierenzufliegen."
    Rhodan akzeptierte den Vorschlag. Er hatte mit dem gleichen Gedanken gespielt.
    Die vier Superschlachtschiffe nahmen wieder Fahrt auf. Rhodan verzichtete auf einen Lineardurchgang und flog den zweiten Planeten mit den Normaltriebwerken an. Durch das erneut auftretende Zeitparadox schien der Flug nur Minuten zu dauern.
    Genau betrachtet, vergingen für die Männer der Großkampfschiffe auch nur wenige Minuten. Der Begriff „Zeit" war und blieb nur ein Begriff, der sich von Bezugspunkt zu Bezugspunkt ändern mußte.
    Der gültige Grundlagenwert war jedoch die Zeitkonstante bei Tempo Null.
    Die CREST II und die IMPERATOR glitten auf das Ziel zu. NAPOLEON und THORA II sicherten nach wie vor die Flaggschiffe ab.
    Alle Einheiten waren voll gefechtsklar. Die Ersten Feuerleitoffiziere hatten einige Ziele vorjustiert und die wichtigsten Raumsektoren in Batteriebezirke unterteilt.
    Die schweren Transformkanonen reckten ihre Schlünde aus den Waffenkuppeln. Desintegratoren, Impulskanonen, Arkonwerfer und andere, auf physiologischer Basis wirkende Waffen, waren ebenfalls feuerklar.
    Man wollte nicht gesehen werden! Wenn man aber entdeckt und angegriffen wurde, so würde es sich zeigen, daß vier terranische Flottenneubauten der Imperiumsklasse mit einer kleineren Flotte eiförmiger Twonoser-Schiffe fertig werden konnten.
    Vor der Vernichtung des Mobys hatten die Spezialisten der CREST genügend Zeit und Gelegenheit gefunden, die Waffen des Gegners zu studieren. In diesen Dingen waren terranische Waffeningenieure Meister. Ihnen genügte schon der Aufprall eines Energiestrahls auf ein Ziel, um ungefähr ermitteln zu können, wie groß seine Kapazität war, auf welcher Basis er wirkte und welche mechanischen Belastungen er auf der Panzerhülle eines großen Raumers hervorrufen konnte.
    Die Eischiffe, wie man diese Flugkörper der Beta-Wachflotte allgemein nannte, waren selbst in ihren größten Ausführungen kein starker Gegner. Immerhin galt auch hier der Grundsatz, daß viele Hunde des Hasen Tod sind. Die Schlagkraft der terranischen Superschlachtschiffe war ungeheuer. Es war Rhodan trotzdem angenehmer, wenn er unentdeckt blieb.
    Nach vier Minuten Eigenzeit stand man so dicht vor dem zweiten Planeten Arctis, daß die Automatik mit Vollschub die Bremsbeschleunigung einleitete. Für die Besatzung der im Leerraum stehenden Frachter waren mittlerweile ungefähr fünf Stunden Standardzeit vergangen.
    Perry Rhodan beugte sich angespannt nach vorn. Arctis war eine erdgroße Sauerstoffwelt, die geographisch und astrophysikalisch keine Geheimnisse bot.
    Ihre auffälligste Eigenschaft war ihre weitgezogene Ellipsenbahn um die Sonne. Das hatte ausgefallene Temperaturbedingungen zur Folge.
    Arctis benötigte für einen Umlauf vierzehn Jahre Standardzeit. Elf Jahre herrschten Durchschnittstemperaturen von minus 50 Grad Celsius. Die restlichen drei Jahre herrschte auf Arctis milder Winter mit Plus 10 Grad Celsius im Mittel.
    Trotz dieser vorübergehenden Erwärmung lag Arctis unter einer ständigen Eisdecke mit einer durchschnittlichen Stärke von acht bis zehn Kilometern. Der Planet war unbewohnt. Wenn er jemals Gebirge besessen hatte, so waren sie alle unter dem Eispanzer verschwunden. Hier und da waren Bodenwellen und einige Steilgipfel auszumachen. Sonst waren nur sturmgepeitschte Eismassen von ungeheurer Ausdehnung zu entdecken.
    Die gegen tiefe Temperaturen empfindlichen Rüsselwesen des Beta-Nebels hatten anscheinend gerne darauf verzichtet, die Eiswelt zu besiedeln.
    Sie hatten sich in die abgestorbenen Mobys zurückgezogen, um diese seltsamen Hohlwelten als Lebensraum zu verwenden.
    Rhodan war überzeugt, daß Arctis noch von keinem Twonoser besucht worden war.
    Atlan meldete sich über Visiphon.
    „Du verschenkst kostbare Zeit. Alurin hat den Planeten tagelang untersucht. Genauer geht es nicht mehr. Seine Landungskommandos und Meßsonden haben alles aufgezeichnet, was es überhaupt zu entdecken gibt Arctis ist für unsere Zwecke besser geeignet als ein schöner Planet. Der Eispanzer erlaubt den mühelosen Aushub von Großhangars und Lagern aller Art. Deine Bauingenieure wissen, wie man mit den Thermogeschützen Hohlräume ausschmilzt und die Dampfmassen absaugt. Worauf wartest du noch?"
    Rhodan schwieg. Er sah aus schmalen Augen auf die großen Schirme, auf denen der weiße Panzer des Planeten glänzte.
    „Sauerstoff ist genug vorhanden" fuhr Atlan ungeduldig fort.

Weitere Kostenlose Bücher