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0238 - Der Geleitzug ins Ungewisse

Titel: 0238 - Der Geleitzug ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kaum darauf zu achten. Gefährlich waren unverhoffte Energieausbrüche und die harten Strahlungen.
    Die Schiffe kamen unbehelligt an der Sonne vorbei. Als sie aus dem Erfassungsbereich der frontalen Bildschirmgalerien auswanderte, wurde wieder die strahlende Kulisse des Beta-Nebels erkennbar. Von hier aus betrachtet, wirkte sein Zentrum wie ein einziger Leuchtfleck von hoher Strahlungskraft. Die näheren Randsysteme zeichneten sich durch fluoreszierende Farbmuster aus.
    Zehn Minuten nach dem Passieren der Alurinsonne in nur acht Millionen Kilometern Abstand erschien der innere Planet auf den Ortungsschirmen. Die relativistische Zeitverkürzung der Hochgeschwindigkeitsphase bewirkte einen bezugsgebundenen Handlungsablauf. Es hatte den Anschein, als wären seit dem Eintauchmanöver nur Sekunden vergangen.
    Das Bremsmanöver wurde von den Automatiken eingeleitet. Als die Fahrt auf ein Drittel der einfachen Lichtgeschwindigkeit gemindert worden war, wurden die Dilatationserscheinungen so erträglich, daß man anhand zahlreicher Erfahrungswerte ungefähr bestimmen konnte, wie dSumme ie der effektiven Zeitverschiebungen war.
    Der Planet war schon sehr nahe. Rhodan ließ die Fahrt auf drei Prozent LG drosseln, um Fernanalysen vornehmen zu können.
    Die IMPERATOR schloß auf und stellte den Bildsprechkontakt zur CREST II her. Die beiden anderen Schiffe standen an den Flanken der Flaggschiffe und suchten den Raum mit ihren Tastern ab. Diesmal hatte sich Rhodan nicht gescheut, Eigenimpulse auszusenden.
    In der IMPERATOR leuchtete der Bildschirm der ultrakurzen Visiphonverbindung auf. Sie war nur einfach lichtschnell und konnte unter keinen Umständen abgehört werden. Selbst wenn die Senderleistungen Millionen Megawatt betragen hätten, wären Jahrhunderte vergangen, bis die ersten Funkwellen im äußeren Ballungszentrum des Zwergnebels angekommen wären.
    Rhodans Oberkörper erschien auf dem Bildschirm. Man konnte sehen, daß er im Admiralsessel der CREST saß.
    Atlan erhob grüßend die Hand. Heske Alurin stand hinter seinem Sitz, um von der Optik noch erfaßt werden zu können.
    „Ist die Bildverbindung ausreichend?" erkundigte sich Perry.
    „Sogar sehr gut. Kannst du Oberst Alurin erkennen?"
    „Ja, bis zur Stirnhöhe. Können Sie sich etwas bücken oder nach vorn neigen?"
    Der Epsaler krümmte die Knie. Diese anstrengende Stellung hielt er stundenlang durch, wenn er die Leistung seines Mikrogravitators etwas reduzierte. Das Gerät vermittelte dem Umweltangepaßten die heimische Schwerkraft von 2,1 Gravos.
    „Gut so, Alurin. Vor uns liegt Destroy. Die Fernanalyse läuft in fünf Minuten an. Ich möchte nochmals Ihren Rat hören. Welche Messungen haben Sie nach der Entdeckung dieses Systems vorgenommen?"
    „Alle nur denkbaren, Sir. Die geographischen und geophysikalischen Daten sind Ihnen bekannt.
    Destroy durchmißt etwa 16200 Kilometer, Schwerkraft 1,25 Gravos. Rotation 32,8 Stunden. Die Meere sind verdampft, die Gebirge wurden von atomaren Gewalten abgetragen. Diese Welt leuchtet Tag und Nacht in blaugrünem Schimmer. Die Radioaktivität ist teilweise noch sehr hoch, an anderen Orten schon erträglich. Die Fernanalyse ergab unter Berücksichtigung der Halbwertzeiten von entdeckten Strahlungsträgern, daß dieser Planet vor etwa 280 bis 300 Jahren zerstört worden ist. Die Mental- und Individualortung, auf die ich wegen eventuell auftretender Gehirnimpulse besonderen Wert gelegt habe, verlief negativ. Da unten lebt nichts mehr, Sir."
    „In dieser Hinsicht bin ich skeptisch. Ich bezweifle nicht die Exaktheit Ihrer Arbeit, Oberst Alurin. Es gibt jedoch genügend Lebewesen, die keine meßbaren Individualschwingungen ausstrahlen. Immerhin sieht es danach aus, als wären die auf Destroy heimischen Lebensformen bei der Katastrophe getötet worden. Es sind überall gigantische Trichter mit glasierten Wänden zu sehen. Dort müssen enorme Temperaturen geherrscht haben. Schön, vielen Dank. Atlan, was schlägst du vor? Landen oder nicht landen?"
    „Darauf verzichten", antwortete der Arkonide sofort. „Wenn auf Destroy noch Leben existieren sollte, so ist es für Raumschiffe und modern bewaffnete Terratruppen ungefährlich. Wir kennen Parallelfälle.
    Höhlenwilde soll man in Ruhe lassen. Fliege den zweiten Planeten an, und sorge dafür, daß unsere Schiffe schleunigst im Eismantel verschwinden. Wir brauchen eine Sicht- und Ortungsdeckung erster Güte. Ich habe das Gefühl, als könnten wir es uns auch in diesem abseits

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