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0238 - Die Angst kriecht in das Kellerloch

0238 - Die Angst kriecht in das Kellerloch

Titel: 0238 - Die Angst kriecht in das Kellerloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Angst kriecht in das Kellerloch
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an sich. Sein Blick glitt über die Verschnürung und die Knoten, als halte er den kostbarsten Schatz der Erde. Und in diesem Augenblick durchzuckte ihn der rettende Einfall. Jetzt wusste er, wie er aus diesem Gebäude entkommen konnte.
    Blythe war fast vergnügt, als er sich umdrehte und die Feuerleiter wieder hinabstieg. Mochte sich alles gegen ihn verschwören, ja mochte selbst der Himmel gegen ihn sein - er wusste schon, wie er davonkommen konnte…
    ***
    Der erste Raum war ein Vorzimmer.
    Die Kugeln, die Phil und der Sergeant hier hereingeschickt hatten, hatten allerlei Verwüstungen angerichtet. Einen Füllhalter hatte es in seinem Ständer auf dem Schreibtisch getroffen und auseinandergerissen. Seine Tintenfüllung war in weitem Umkreis verspritzt. Eine andere Kugel hatte eine Vase auf einem Aktenschrank zertrümmert. Die Blumen lagen zum Teil auf dem Schrank, zum Teil auf dem Boden davor. Das Wasser hatte eine helle Spur auf dem Schrank hinterlassen und einen dunklen Fleck auf dem Teppich.
    Wir sahen uns nur flüchtig um, dann tappten wir auf Zehenspitzen auf die nächste Tür zu, die offenstand, aber nicht weit genug, sodass man vom nächsten Zimmer nur einen schmalen Ausschnitt erkennen konnte.
    Phil näherte sich von links, ich mich von rechts. Dicht neben der Tür verhielten wir beide und lauschten reglos.
    Aber es blieb alles still. Wir nahmen unsere Waffen fester in die Hand. Phil schob langsam seine Hand vor und gab der Tür einen Stoß, sodass sie weiter aufschwang. Noch immer rührte sich nichts. Mit einem Blick verständigten wir uns. Ich hob die Pistole und schoss von sehr weit oben schräg nach unten in das Zimmer hinein. Gleichzeitig aber sprang Phil geduckt durch den Türspalt. Ich hörte, dass er gegen irgendetwas stieß, und gleich darauf sagte: »Okay Jerry, komm rein.«
    Ich folgte ihm. Meine Kugel hatte die rechte Tür eines Schreibtisches durchschlagen und war irgendwo im Inhalt der Laden stecken geblieben. Der Tür gegenüber führte eine andere weiter. Aber diese Tür war geschlossen. Wir hielten uns nicht mehr mit Lauschen auf. Wenn sie überhaupt noch da waren, mussten sie meinen Schuss gehört haben und würden also sowieso vorsichtig sein, ob wir lauschten oder nicht.
    Wir drückten uns rechts und links von der Tür eng an die Wand. Da ich zufällig die Seite erwischt hatte, wo die Klinke war, stieß diesmal ich die Tür auf. Sie schwang lautlos hinein.
    Wir warteten. Nichts geschah. Es konnte eine Falle sein. Es konnte auch sein, dass wirklich auch dieser Raum leer war. Es gab keine andere Möglichkeit, das herauszufinden, als indem man die Nase riskierte. Mit einem knappen Blick verständigte ich Phil, dass wir diesmal die Rollen tauschen wollten. Er nickte und hob die Waffe.
    Im selben Augenblick, als sein Arm in den Türausschnitt fuhr und sein Schuss krachte, jagte'ich geduckt vor und in den Raum hinein. Ich stieß mit der Stirn gegen die Kante eines Konferenztisches und fiel rückwärts auf den Teppich. Für ein paar Herzschläge lang sah ich Sterne und rote Funken.
    »Willst du hier übernachten?«, fragte eine Stimme in meinem Rücken.
    Es dauerte selbst jetzt noch einen Augenblick, bis ich erkannte, dass es Phils Stimme war. Ärgerlich kniff ich die Augen zusammen, rieb mir über die Stirn und kam auf die Füße, als ich endlich wieder klar sehen konnte.
    »Dumme Frage«, knurrte ich. »Ich bin gegen die Tischkante gelaufen!«
    »Man sieht’s«, erwiderte Phil trocken. »In zehn Minuten wirst du ein Musterexemplar von einer Beule spazieren tragen.«
    »Das lässt mich im Augenblick völlig kalt«, erwiderte ich wütend. »Aber wenn du deinen lausigen Spott nicht für dich behältst, kannst du mich kennenlernen.«
    »Wenn du selber nicht so einen verdorbenen Charakter hättest, würdest du mein zartfühlendes Mitleid nicht für Spott halten«, erwiderte Phil.
    Mir brummte der Schädel wie ein mittlerer Bienenschwarm, und die Wut in mir kletterte um einige Grade höher.
    Ich war es leid. Diesen ganzen idiotischen Rummel. Ich hatte nicht die leiseste Lust, noch stundenlang von einem Zimmer zum anderen zu kriechen, um zwei elende Gangster endlich 60 dazu zu bringen, dass sie ihre Hände zum Himmel reckten.
    »Wir werden die Sache jetzt mit ein bisschen Tempo hinter uns bringen«, knurrte ich wütend. »Ich habe keine Lust, mir noch mehr Beulen zu holen bloß wegen unserer blöden Vorsicht.«
    »Wenn dir eine Kugel…«, brummte Phil. Aber mehr konnte ich von ihm nicht

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