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0238 - Die Angst kriecht in das Kellerloch

0238 - Die Angst kriecht in das Kellerloch

Titel: 0238 - Die Angst kriecht in das Kellerloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Angst kriecht in das Kellerloch
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aber ihre Kugeln pfiffen wirkungslos durch den Raum. Wir waren nicht so dumm, mehr von uns zu zeigen, als zum Schießen unbedingt notwendig war.
    Phil hatte sich in den toten Winkel neben der Tür gestellt und einen kräftigen Hocker in die Hand genommen. Er nickte uns zu. Wir nickten zurück. Phil holte aus. Krachend donnerte der Hocker in die Tür. Sie flog nach drüben. Kaum ging sie auf, da schwirrten auch schon unsere Handgranaten hinterher. Es krachte ein paarmal, und dann ertönte das Zischen von dem Gas, das aus den zerbrochenen Behältern strömte.
    Wir warteten.
    Es dauerte gar nicht lange. Zuerst fingen sie an, sich vernehmlich zu räuspern. Dann husteten sie, bis ihr Husten ein richtiges Bellen war. Und dann kam, was nicht anders kommen konnte: Sie hielten es nicht mehr aus.
    Als sie ’über die Türschwelle stolperten, hatten sie noch ihre Pistolen in der Hand. Aber ihre Augen tränten so, dass sie ein Nilpferd nicht von einem Denkmal hätten unterscheiden können.
    Phil nahm den Zweiten an. Ich richtete mich leise auf und schlug dem Ersten den Pistolenlauf auf das Handgelenk, als er gerade an mir vorüberwollte und sich wie ein Blinder durch das Zimmer tastete.
    Well, sie ließen beide ihre Waffen fallen. Stebbish kam mit den Handschellen. Wir zogen uns die Gasmasken herunter.
    »Wo ist die Bombe?«, fragte Phil, während sie sich ihre geröteten Augen rieben.
    »Gucken Sie sich doch um«, krächzte Vander heiser. »Sie muss auf dem Tisch liegen.«
    Auf dem Tisch lag eine zerknüllte, leere Zigarettenpackung. Keine Bombe. Wir suchten. Bis Phil auf einmal rief: »Verdammt, das Fenster steht hier offen. Sollte…?«
    Wir stürzten gleichzeitig zum Fenster. Und wir starrten aus einem knappen Meter Entfernung direkt in das Gesicht von Abby Blythe…
    ***
    Ungefähr zu dieser Minute fragte unten in der Halle der Hausmeister: »Was soll denn nun mit dem Fahrstuhl werden?«
    Er zeigte auf den offenstehenden Lift, in dem das Mädchen ermordet worden war. Auf dem Boden stand noch immer die dunkle Blutlache. Den Leichnam hatte man entfernt, aber im Augenblick hatte man andere Sorgen, als an eine sofortige Säuberung des Lifts zu denken.
    »Können Sie das Ding nicht irgendwie außer Betrieb setzen?«, fragte Detective-Lieutenant Morgan, der Leiter der Mordkommission.
    Bacon nickte.
    »Sicher«, erwiderte er. »Das ist ganz einfach. Ich brauche nur von außen die Türen mit dem Spezialschlüssel abzuschließen, dann kann ihn niemand benutzen, der nicht selber auch so einen Schlüssel hat.«
    »Und wer hat einen solchen Schlüssel außer Ihnen?«
    »Alle Fahrstuhlmädchen. Aber die haben ja alle ihren eigenen Lift, den sie in Betrieb halten müssen.«
    »Okay, dann schließen Sie erst einmal die Türen ab«, sagte Morgan.
    Er hatte die vollständige Liste aller Gegenstände, die das tote Mädchen bei sich gehabt hatte, noch nicht erhalten. Deshalb konnte er auch nicht wissen, dass der Fahrstuhlschlüssel des toten Mädchens fehlte…
    ***
    Wir waren alle drei wie gelähmt. Ich starrte Blythe an und konnte mich vor Überraschung nicht rühren. Phil erging es ebenso. Und Blythe starrte uns an und war ebenfalls wie gelähmt.
    Dann grinste er. Er grinste so breit, dass seine Zähne sichtbar wurden.
    »Na los«, krächzte er. »Los doch! Schießt! Aber passt auf, dass ihr nicht zufällig das Paket hier trefft.«
    Er hielt sich ein Paket so vor die Brust, dass sein ganzer Oberkörper damit verdeckt war. In mir stieg eine furchtbare Ahnung auf.
    »Das ist nämlich Dynamit«, fuhr Blythe grinsend fort. »Und was meint ihr, was passiert, wenn das Ding in die Luft geht?«
    Es war nicht schwierig, sich das vorzustellen. Die Größe des Pakets ließ ungefähr ahnen, welch eine Wucht die Explosion dieser Dynamitmenge haben musste.
    »Lass ja die Kanone nicht sehen, Phil«, raunte ich leise, dass es Blythe bestimmt nicht hören konnte. »Der ist imstande und jagt uns alle miteinander in die Luft.«
    Wir starrten fasziniert auf das Paket. Blythe grinste nicht mehr.
    »Ich habe eine Pistole in der Hand«, sagte er gedehnt und so genießerisch, als wollte er jedes Wort auf der Zunge zergehen lassen. »Wenn ihr mich ärgert, drücke ich ab. Dann fliegen wir alle miteinander in die Luft.«
    »Verdammt noch mal!«, fluchte Phil.
    »Seien Sie vernünftig…«
    »Halt’s Maul!«, rief Blythe grob und unterbrach mich. »Ihr werdet mich mit diesem Paket in der Hand hinauslassen aus diesem verdammten Fuchsbau! Ist das klar?«
    »Niemals,

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