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0238 - In der Voodoo-Hölle

0238 - In der Voodoo-Hölle

Titel: 0238 - In der Voodoo-Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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machen. Glauben Sie, daß unsere Gegner nicht aus Fleich und Blut sind?«
    »Wir wollen hoffen, daß es sich um normale Banditen handelt!« sagte Zamorra schwer. »Denn es ist noch keinem Weißen gelungen, die Geheimnisse des Voodoo oder des Macumba endgültig zu entschlüsseln. Und auch ich, obwohl mich die Leute als Experten auf den Gebieten des Okkulten betrachten, weiß ich nicht genau, wie weit die Macht der Hungans reicht.«
    »Stimmt es… stimmt es wirklich, daß Sie Tote erwecken können?« wollte Don Emilio de Muliardor wissen. »Glauben Sie an… an Zombies ?«
    Zamorras Gedanken wirbelten. Er glaubte nicht nur - er wußte. Aber -konnte er diesen Menschen hier alles sagen. Konnte er ihnen alles offenbaren? Oder - war es überhaupt notwendig? Was war, wenn diese Dolores wirklich aus einem Anfall geistiger Umnachtung gesprochen hatte?
    Professor Zamorra beschloß, hier durch genaue Schilderungen des zu erwartenden Grauens keine Panikstimmung aufkommen zu lassen. Die Lage war auch so gespannt genug.
    Kamen wirklich derartige Dinge auf sie zu, dann hoffte er, daß es immer noch Zeit war, alle zu instruieren.
    Zombies! Die Gespenster der Karibik. Die wandelnden Leichname unter den Palmen. Er hoffte, daß ihnen dies erspart würde.
    Während Zamorra noch nach einer ausweichenden Erklärung suchte, erhob sich Christanas Körper. Leise stöhnte ihre Stimme auf.
    Denn der höllische Meister, der in ihr Inneres eingedrungen war, hatte genug gehört und gesehen. Vor allen Dingen hatte er genug gesehen.
    Zamorra war da. Und das konnte seine Pläne empfindlich stören…
    ***
    Etwas durchdrang die Sphäre, welche die Welt der Menschen von den schwarzen Abgründen trennt, in denen das Gezücht der Geister und Dämonen wimmelt. Der Ruf war erklungen.
    »Erscheint, die ihr in den Schatten hauset!«
    Von den Lippen eines Sterblichen, dem die Weisheit der Hohen Weihen zuteil ward, erklang der Befehl.
    »Erscheint, mir zu dienen!«
    Da drängte es sich hervor. Aus den Türen und Spalten des Gefüges, das die Gesetze der Vernunft und den Verstand des normalen Menschen erschüttert, kroch es hervor. Es kam, dem Ruf dessen zu folgen, der die rechten Worte zu wählen wußte. Gestaltlos kam es. Wie der Rauch des verlöschenden Feuers. Wie ein Nebelstreif, Denn hätte das, was hier aus den Schlünden des Unnennbaren sich hervorwagte, Gestalt angenommen; auch der Geist des alten Priesters hätte, von Grauen geschüttelt, den Leib verlassen.
    Die aber, welche das Wort gezwungen hatte zu erscheinen, wußten das. Und sie waren neugierig. Der sie mit den Worten aus den Tagen rief, da sie noch in sterblicher Hülle auf der Erde wandelten, er würde sicherlich ihre Dienste beanspruchen.
    Ihre Dienste aber waren nicht umsonst!
    Sie kosteten Opfer! Das Opfer eines Menschen! - Eines makellosen Menschen.
    Das Blut einer Jungfrau mußte die Dämonen laben!
    Oder ihnen verfiel die Seele dessen, der den Frevel gewagt hatte, sie nicht höflich um ihr Erscheinen zu bitten, sondern sie gewaltsam aus ihrem finsteren Reich nach oben gerissen hatte.
    Ollam-onga spürte, daß die Geister um ihn her waren. Aus dem Rhythmus der Trommel, über die seine Knochenfinger in rasendem Stakkato wirbelten und aus seinen kehligen Lauten, die man nur mit viel Fantasie als Sprache bezeichnen konnte, erfuhren die Geister, was von ihnen verlangt wurde.
    »Beseelt die Leiber der Toten, die hier im Umkreise in der Kühle der Erde ruhen, die das Moor fraß oder die der Fluß verschlang!« hörten die Geister das, was man als Ollam-ongas Stimme bezeichnen konnte. »Ich will, daß ihr in den Leibern dieser Abgeschiedenen dem Manne untertan seid, der sich Amun-Re nennt und dessen Zauberei mir ebenbürtig ist. Helft ihm, das Reich des Bösen hier auf dieser Erde zu verbreiten. Das ist mein Wunsch und mein Befehl an euch!«
    »Wir haben gehört und wollen tun, was du wünschest!« drang es in das Gehirn des Voodoo-Mannes. »Doch, sage an, was gibst du uns dafür?«
    »Wenn dieser Tag stirbt und das Leben des neuen Tages erwacht!« kam es aus Ollam-Onga, »wird der geheiligte Opferstahl die Brust eines weißen Mädchens durchdringen. Das heilige Opfer eines unberührten Mädchens wird Euch Kraft und Nahrung sein und das Bündnis zwischen uns schließen!«
    »Wohl!« schien der Uralte wieder die Stimmen der Unsichtbaren zu vernehmen. »Das Blut einer Jungfrau! Lange schon dürsteten wir! Denn seit den Tagen der Alten ward uns kein solches Opfer mehr zuteil. Wenn deine Worte

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