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024 - Beim Volk der 13 Inseln

024 - Beim Volk der 13 Inseln

Titel: 024 - Beim Volk der 13 Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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General.« Leonard Gabriel erhob sich und stellte sich vor dem Monitor auf. »Commander Drax und seine Gefährtin sind in unserem Auftrag unterwegs. Wir haben ihnen Schutz zugesagt. Unsere Möglichkeiten sind begrenzt - aber was wir tun können, sollten wir tun!«
    »Und was sollten wir Ihrer Meinung nach tun, Sir Gabriel?« Die Londoner Prime verschränkte ihre Arme vor der Brust und lehnte sich zurück. Ihre Mimik, ihre scharfe Stimme, ihre ganze Körperhaltung ließen nichts an Deutlichkeit zu wünschen übrig: Das Schicksal einer Barbarin interessierte sie noch weniger als die Wetterlage außerhalb des Bunkers.
    »Wir sorgen dafür, dass sie Gewissheit über Commander Drax' Schicksal erhält, wir kümmern uns um ihre Sicherheit und wir denken darüber nach, ob es eine Möglichkeit gibt, sie ebenfalls auf einem Schiff nach Nordamerika unterzubringen…«
    »Ausgeschlossen!« Charles Draken Yoshiro schlug die Hände über dem Kopf zusammen. Entrüstetes Kopfschütteln in der Londoner Octaviatsrunde. Auch hinter sich, unter seinen eigenen Octavianen hörte Gabriel empörtes Getuschel. »Ihre humanitären Prinzipien in allen Ehren, Sir Gabriel!«, donnerte der Londoner Militär-Octavian, »aber hier hat die Verant- wortung für unsere Communities oberste Priorität! Drax befindet sich auf einem Schiff in die ehemaligen Vereinigten Staaten…!«
    »Als Sklave!«, schnaubte Gabriel. »… aber auf dem Weg in die Vereinigten Staaten!« Eine Zornesader schwoll an Yoshiros weißen Schläfen.
    »Ein unglaublicher Schritt auf dem Weg zum Ziel, wenn man bedenkt, wie niedrig wir alle die Wahrscheinlichkeit für einen Erfolg des Unternehmens einschätzten…«
    »Wir alle und die Zentral-Helix«, mischte Sokrates sich ein.
    »Zweiundsechzig Prozent Wahrscheinlichkeit für einen Erfolg hat sie ausgerechnet.«
    »Zweiundsechzig Prozent Erfolgsaussichten für das Paar - für Commander Drax und die Barbarin!«, beharrte Gabriel.
    »Sie wollen doch nicht allen Ernstes behaupten, ein Mann wie Commander Drax sei auf die Hilfe einer Wilden angewiesen?« Zum ersten Mal mischte die Queen sich in die hitzige Debatte ein. »Bei allem Respekt - Ihre Leidenschaft scheint ausnahmsweise einmal Ihrem Scharfsinn vorauszueilen.« Victoria II. lächelte herablassend. Sie trug eine gelbe Tunika, deren Säume mit blauen Rüschen besetzt waren. Wie immer hatte sie auch heute auf eine Perücke verzichtet. Die Schönheit ihres samtbraunen Gesichtes mit den großen grünen Augen ließ den Betrachter ihren kahlen Schädel vergessen. »Ich bin dafür, diese Debatte zu beenden. Wir haben einen verlustreichen Krieg hinter uns, die Wiederaufstockung unserer EWAT-Flotte und die Friedensverhandlungen mit den Socks binden alle verfügbaren Kräfte. Wir können uns nicht um eine Barbarin kümmern…«
    Gabriel bemerkte das zustimmende Nicken der Prime. Die Regierungsarbeit fiel ihr leichter, seit Victoria II. ihrem gefallenen Vater, Roger III. auf den Thron gefolgt war. Die Queen und Josephine Warrington waren meistens einer Meinung. Mit Roger III. hatte die Prime regelmäßig Ärger gehabt. Jeder in Salisbury wusste das.
    »Eine Expedition nach Plymouth zu schicken wäre viel zu gefährlich«, fuhr die Queen fort.
    »Commander Drax ist auf dem Weg nach Amerika - was wollen wir mehr? Sein weiteres Schicksal entzieht sich unserem Einfluss. Und das Schicksal der Wilden ebenfalls…«
    »Sie erlauben, dass ich anderer Ansicht bin, Eure Majestät…!«
    Gabriel wusste, dass die Queen ein sehr persönliches Interesse verfolgte. Der Mann aus der Vergangenheit hatte es ihr angetan. Die Trennung des Paares war ihr nicht eben unsympathisch.
    »Nein, Sir Gabriel, das erlaube ich nicht…« Sie sprach ohne sichtbare Erregung. Nur das Lächeln auf ihrem schönen Gesicht wurde eine Spur kälter.
    »Ich beantrage ein Kommando nach Plymouth zu schicken!« Gabriels rauer Bass übertönte die Queen. »Das sind wir ihr einfach schuldig!«
    Eisiges Schweigen ein paar Sekunden lang. Die Züge der Queen verhärteten sich. »Gut«, sagte sie schließlich, »stimmen wir ab.« Auffordernd sah sie sich unter den Londoner Octavianen um.
    »Wer für Sir Gabriels Antrag ist, möge die Hand heben.« Nur Jefferson. Winter, der Berater der Queen, folgte der Aufforderung.
    »Und wie sieht es bei Ihnen in Salisbury aus, Sir Gabriel?«
    Leonard Gabriel hob die Hand und drehte sich zu seinem Octaviat um. Der Zorn schoss ihm in die Eingeweide - einzig seine Militär- Octavian General Emily Priden

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