0240 - An der Schwelle der Hölle

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Autoren: Unbekannt

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dann waren sie wie in einem schwarzen, unergründlichen Meer versunken.
    Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bevor Uwanok herausbekam, wo er sich befand.
    Er lag im Spezialsessel seines Gleiters; und sein Kopf steckte noch immer unter der Verbindungshaube.
    Aino blieb liegen. Er überdachte seine Lage. Sie war in gewisser Weise grotesk. Sein Geist - oder doch zumindest die energetischen Ströme seines Geistes - hätte jetzt im All schweben müssen. 'Nur eine lose, unbewußte Verbindung durfte noch mit seinem Körper bestehen - oder auch überhaupt keine.
    Aber hier lag er, sich seines Körpers und seiner physischen Existenz voll bewußt. Zögernd hob er die Hand. Sie gehorchte seinem Willen wie immer. Doch genau das war verkehrt.
    Er blinzelte verlegen, als er die geöffnete Zigarrentasche vor sich liegen sah. Bedächtig nahm er eine tiefschwarze Brasil heraus und zündete sie an. Genußvoll paffte er dicke Wolken blauen Rauches.
    Dann wandte er sich wieder seinem Problem zu.
    Nach kurzer Überprüfung stellte er fest, daß alle zweiunddreißig EVOC-Raketen die Abschußrohre verlassen hatten. Die Gelbtasten der Zündautomatik waren wieder herausgesprungen. Das war völlig normal. Es mußte sogar so sein. Dennoch stimmte das Ergebnis nicht.
    Aino Uwanok war sehr schwer aus der Fassung zu bringen. Aber in dieser Situation begann er hemmungslos vor sich hin zu schimpfen.
    Bis ihm einfiel, warum er die EVOC-Raketen gezündet hatte...!
    Das Eis war in Bewegung geraten, weil der Planet Arctis offenbar explodierte. Selbst wenn die Wirkungsberechnungen über die EVOC-Raketen nicht stimmten und der Geist nur für kurze Zeit den Körper verließ, hätte er bei der Rückkehr entweder ein Chaos vorfinden müssen oder überhaupt nichts mehr.
    Aber der Gleiter lag völlig ruhig im Eis. Im Eis...?
    Mit einem Ruck fuhr Aino von seinem Platz hoch und blickte auf den aktivierten Bildschirm. Draußen war keine Spur von Eis. Es war überhaupt keine Spur von irgend etwas, nur völlige Dunkelheit.
    Er schaltete die Bildaufnahme auf den Mikrowellentaster um.
    Augenblicklich erhellte sich der Bildschirm. Violette Dämmerung breitete sich aus. Nackter Fels, vor Feuchtigkeit glänzend, feiner Nieselregen, schwachleuchtende Nachtwolken. Das war alles.
    Doch das konnte niemals Arctis sein.
    Der Oberleutnant rieb sich die Augen.
    Einiges paßte absolut nicht zusammen. Wie konnten die Mikrowellentaster Dämmerung und leuchtende Nachtwolken zeigen, wenn die Normaloptik überhaupt nicht ansprach? Wenn es nicht völlig dunkel draußen war, dann hätte die Normaloptik mindestens die Umrisse der Felsen abbilden müssen.
    Vor sich hinredend schaltete er den Infrarotscheinwerfer an.
    Automatisch begann der Bildwandler der Normaloptik zu arbeiten und wandelte das aufgenommene Infrarotbild in ein sichtbares Bild um.
    Wieder erblickte Aino Uwanok nackte, naßglänzende Felsen.
    Unterhalb der Felswand begann eine Schicht groben Gerölls und setzte sich in einer Schlammebene fort. Von den Wolken war nichts mehr zu sehen. Aber das ließ sich leicht erklären. Infrarotlicht durchdrang Wolken und Nebel fast mühelos.
    Aino seufzte resignierend. Die Zigarre war ohnehin ausgegangen, also konnte er das Notwendige auch sofort erledigen. Er befestigte die Infrarotsichtscheibe am Fenster seines Druckhelms und stieg in den Raumanzug. Mit den vorhandenen Mitteln ließ sich keine Luftanalyse durchführen, und Aino wollte kein Risiko eingehen. Der tragbare Handscheinwerfer ließ sich leicht auf Infrarotstrahlung umschalten. Uwanok steckte noch einen leichten Thermostrahler in den Waffengurt. Dann war er bereit.
    Entschlossen stieß er das Klappschott auf.
    Die fünf Superschlachtschiffe und die sechs Raumtransporter des Stützpunktes waren startbereit. In den Transformgeschützen lagen überschwere Gigatonnenbomben. Eine einzige Salve aus allen Kampfschiffen zusammen hätte genügt, einen Planeten zu vernichten. Doch jeder Mann an Bord wußte, daß dem angreifenden Moby auf diese Art nicht beizukommen war. Ein Lebewesen, das seine Energie aus der Gluthölle einer Sonnenkorona zog, war mit Energiewaffen nicht zu besiegen. Im Gegenteil. Es würde die Energie als willkommene Nahrung gierig aufnehmen.
    Vor fünf Minuten waren auf Atlans Befehl die Woolver-Zwillinge erschienen.
    Tronar und Rakal Woolver glichen einander wie zwei Abzüge ein und desselben Negativs. Aber selbst da hätte man noch Unterschiede gefunden, die zwischen den Zwillingsbrüdern nicht existierten.
    Sie