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0241 - Fünf von der CREST

Titel: 0241 - Fünf von der CREST Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ging er an den einzelnen Kabinen vorbei. Wenn Redhorse eine Mannschaft zusammenstellte, dann tat er das auf ungewöhnliche Art. Nicht immer besaßen Redhorses Begleiter einen guten Ruf doch das kümmerte den Cheyenne wenig.
    Als Redhorse abermals vor einer Kabine anhielt, stieß er nicht einfach die Tür auf, sondern klopfte behutsam an. Erst als ihn eine Stimme zum Eintreten aufforderte, öffnete er und trat ein.
    Ein kleiner, schwarzhaariger Mann, der lesend am Tisch saß, sprang auf und salutierte, als er Redhorse erkannte.
    „Captain!" rief er überrascht. „Es ist eine Freude, Sie hier zu sehen."
    Redhorse dankte lächelnd. Er wußte, daß Olivier Doutreval ein höflicher Mann war und viel Wert darauf legte, höflich behandelt zu werden. Doutreval war schwarzhaarig und wirkte gepflegt. Nur müden schwarzen Augen des Mannes lag etwas verborgen, das davor warnte, in ihm nur einen gutaussehenden Mann zu sehen.
    „Nehmen Sie doch Platz, Captain", forderte Doutreval seinen Besucher auf.
    Ohne Hast ließ sich Redhorse nieder. Er streckte die Beine unter den Tisch und wartete, bis Doutreval ihm den unvermeidlichen Kaffee gebracht hatte.
    Schließlich sagte Redhorse: „Ich möchte, daß Sie mir helfen, Olivier."
    „Aber natürlich. Sie wissen, daß Sie immer mit mir rechnen können, Captain", sprudelte der Funker hervor.
    Redhorses hageres Gesicht blieb ausdruckslos. „Es handelt sich um eine schwierige Aufgabe, bei der ich nur Männer brauchen kann, auf die ich mich vollkommen verlassen kann. Sie sind ein solcher Mann, Olivier."
    Doutreval war viel zu erfahren, um zu zeigen, daß ihn die Worte des Captains erfreuten. So fragte er nur: „Wobei kann ich Ihnen helfen, Captain?".
    „Wir müssen nach Andro-Beta zurück", sagte Redhorse langsam. „Mit einer Space-Jet."
    Olivier Doutreval stieß einen leisen Pfiff aus. Nach Redhorses Meinung sprach es nicht gegen Doutreval, daß dieser sich zurücklehnte und mit geschlossenen Augen nachdachte. Jeder vernünftige Mann überlegt es sich zweimal, bevor er sein Leben riskiert.
    „Das kann ziemlich wild werden, Sir", bemerkte der Funker nach einer Weile.
    „Ich dachte, das gefällt Ihnen", sagte Redhorse.
    Doutreval zeigte seine makellos weißen Zähne. Da wußte der Captain, daß Olivier Doutreval mitmachen würde. Die folgenden Minuten blieb er nur noch aus Höflichkeit bei Doutreval. Sie sprachen über belanglose Dinge, bevor Redhorse die Kabine des Funkers wieder verließ.
    Redhorse benutzte den nächsten Antigrav-Schacht zum Versorgungslager. Als er das Waffenmagazin betrat, traf er Major Bernard inmitten von halbleeren Munitionskisten an.
    „Guten Tag, Major", grüßte Redhorse freundlich. „Machen Sie Inventur?"
    Von allen Menschen, die Bernard zu sehen wünschte, war Redhorse der letzte.
    „Woher wollen Sie wissen, daß jetzt Tag ist?" knurrte er Redhorse an. „Und selbst wenn Ihre Unterstellung zuträfe - warum sind Sie so sicher, daß es ein guter Tag ist?"
    „Ihr fröhlicher Gesichtsausdruck hat mich zu dieser Feststellung bewogen Major", erklärte Redhorse. „Darf ich Sie jetzt bitten, mir über den Verbleib Ihres Assistenten Chard Bradon Auskunft zu geben?"
    „Reden Sie immer so geschwollen?" erkundigte sich Bernard gereizt.
    „Nur beim Umgang mit höhergestellten Offizieren, Sir", sagte Redhorse respektvoll.
    „Bradon ist in der Kleiderkammer", sagte Bernard bereitwillig.
    Redhorse setzte sich in Bewegung.
    „Versuchen Sie nicht, ihn auszunehmen!" rief Bernard ihm nach.
    „Sie bringen ihn nur in Schwierigkeiten, wenn Sie ohne Anforderungsschein irgend etwas bei ihm herausholen."
    „Ja, Sir", seufzte Redhorse.
    Captain Don Redhorse fand Bernards Assistenten beim Sortieren von Uniformjacken. Bradon war ein junger Mann von vierundzwanzig Jahren, und die Arbeit, die Major Bernard ihm übertragen hatte, schien ihm keinen besonderen Spaß zu machen.
    „Verwechseln Sie die einzelnen Größen nicht, Chard", sagte Redhorse anstelle einer Begrüßung. Bradon ließ das Kleiderpaket aus seinen Händen fallen und ging auf Redhorse zu. Sein Gesicht rötete sich.
    „Captain!" rief er. „Wie ist es möglich, daß der Major Sie ohne Sonderbewachung zu mir läßt?"
    „Wahrscheinlich ist er der Überzeugung, daß mein Bedarf an Einheitshosen der Solaren Flotte hinreichend gedeckt ist", antwortete Redhorse lächelnd. „Chard, hätten Sie Lust, diesen Laden für ein paar Tage zu verlassen?"
    „Jip-Jip-Jip!" schrie Bradon. „Entschuldigen Sie die Frage, Sir:

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