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0243 - Der Henker kam mit 13 Briefen

0243 - Der Henker kam mit 13 Briefen

Titel: 0243 - Der Henker kam mit 13 Briefen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Henker kam mit 13 Briefen
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Beamten!«
    »Ganz richtig!«, tönte es empört aus der Menge, die sich unterdessen neugierig vor dem Postwagen angesammelt hatte.
    »Wir bezahlen die Beamten mit unseren Steuern. Aber man merkt verdammt wenig davon, dass die Beamten für uns da sind. Eher ist es umgekehrt«, sagte ein älterer Mann erbost.
    Aus dem Halb dunkel des Postwagens meldete sich ein zweiter Schaffner.
    »Jim, mach doch keine Geschichten. Wir lassen den Mann in unserem Wagen mitfahren. Oder hast du Angst, dass er gefährlich werden könnte? Schließlich sind wir drei kräftige Männer! Und er…«
    »Meinetwegen«, gab Jim zögernd nach. »Also gut, bringen Sie den Mann mit seinem Rollstuhl schon her.«
    Drei Minuten später wurde der Invalide in den Postwagen gehoben. Die Schiebetür rollte zu. Gleich darauf setzte sich der Express 472 in Bewegung. Und der Mörder fuhr mit.
    ***
    Mr. High, unser Chef vom New Yorker FBI-District, hatte Phil und mich losgeschickt.
    Diesmal ausnahmsweise nicht hinter irgendwelchen üblen Zeitgenossen her, sondern für drei Tage zum Ausspannen. Das hatten wir auch dringend nötig.
    Sofort nach Dienstschluss waren wir in den Jaguar gestiegen und aus unserem Wolkenkratzerdorf geflüchtet.
    Nur so waren wir einigermaßen sicher vor neuen Aufträgen.
    Wir haben im Hinblick darauf recht schlechte Erfahrungen.
    Unser Ziel war der Strand, irgendwo in der Delaware Bucht, wo wir die Zeit durch Baden und Nichtstun totzuschlagen gedachten.
    Es war bereits dunkel. Wir hatten eben Newark hinter uns gelassen und rauschten zügig an den letzten Häusern des Außenbezirks vorbei. Da tauchte eine Katze im Scheinwerferlicht auf, und zwar wetzte das Tier von links nach rechts über die Straße. Ausgerechnet in diesem Moment kam uns ein Wagen entgegen, dessen Fahrer versuchte, dem Tier auszuweichen.
    Das Manöver gelang. Die Katze blieb ungeschoren. Dafür kam der Wagen ins Schleudern und wirbelte genau auf meinen Jaguar zu.
    Ich habe entschieden etwas gegen Frontalzusammenstöße! Also riss ich das Steuer nach rechts herum.
    In dem berühmten Postkartenabstand schoss der wild gewordene Wagen an uns vorbei. Dem Schlimmsten waren wir mit knapper Not entgangen.
    Aber ich konnte nicht mehr verhindern, dass mein Fahrzeug mit einem Laternenpfahl heftige Bekanntschaft machte.
    Der rechte Scheinwerfer meines Wagens war zersplittert. Spurstange, Vorderachse und Kotflügel demonstrierten das Ergebnis spanloser Verformung. Aus der Traum!
    Natürlich gab es in Newark keine Ersatzteile für meinen Schlitten. Folglich war das gute Stück die nächsten Tage lahm gelegt.
    Nach New York zurück? Jetzt erst recht nicht. Wenn’s sein muss, kann ich ganz schön stur sein.
    Nachdem mein ramponierter Jaguar in eine Werkstatt abgeschleppt worden war, und ich die nötigen Anweisungen hinterlassen hatte, stiefelte ich mit Phil zum Bahnhof.
    Eine geschlagene halbe Stunde trampelten wir auf dem Bahnsteig hin und her. Dann donnerte der Express 472 in die Halle.
    Einen-Vorteil haben die Pennsylvania-Railroads auf jeden Fäll. Während man im Hundert-Meilen-Tempo durch die Nacht saust, kann man sich bequem in den Polstern rekeln und vor sich hindösen.
    Ich wachte erst auf, als der Zug kreischend bremste und nur noch im Schritttempo dahinzuckelte. Verschlafen peilte Ich aus dem Fenster. Rundum pechschwarze Nacht.
    Keine Spur von einem Bahnhof. Als ich näher hinsah, erkannte ich eine Baustelle längs des Bahnkörpers. Gleich darauf rumpelte der Zug über eine eiserne Brücke. Tief unten ein Fluss, wohl der Toms River.
    Dann dämmerte ich wieder ein.
    ***
    »Mord«, schrie eine gellende Stimme. »Mord im Postwagen. Die Post ist geraubt!«
    Wahrhaft keine erfreulichen Feststellungen, die mich aus meinem Dämmerschlaf rissen. Ich blickte aus dem Fenster.
    Der Zug hielt im Bahnhof von Trenton.
    Ich fand es nun doch ein wenig stark, dass der Zeitungsverkäufer die Schlagzeile seines Revolverblattes dermaßen realistisch ausrief.
    Aber nun ertönte auch noch der Ruf nach der Polizei! Es dauerte kaum Sekunden, da hatte ich richtig geschaltet. Ich rüttelte Phil, der noch immer friedlich schlummerte, an der Schulter und rief: »Komm zu dir, alter Knabe! Anscheinend ist in unserem Zug etwas passiert.«
    Phil sagte etwas von »in Ruhe lassen« und »Urlaub«, aber da war ich schon ’raus aus dem Abteil. Ich sprang aus dem Waggon.
    Um den Postwagen drängte sich eine Menge Neugieriger.
    Mit Hilfe meiner Ellenbogen und des Zauberwörtchens »FBI« kämpfte ich mich

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